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Endometriose – Diagnose und Behandlung

ArtikelLesezeit: 2:30 min.
Hand eines Arztes macht einen Ultraschall vom Bauch einer Patientin.

Bildnachweis: © istockphoto.com / herjua

Bis zur Diagnose Endometriose vergehen oft viele Jahre. Auch die Behandlung ist schwierig und muss individuell auf die Frauen angepasst werden – vor allem, wenn Betroffene einen Kinderwunsch haben.

Expertenbild

Die Expertin zum Thema

Dr. Anke Leesemann

Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
ServiceCenter AOK-Clarimedis

Diagnose

Ultraschalluntersuchungen können beim Verdacht auf Endometriose Zysten am Eierstock aufzeigen. Die einzige Methode, um eine Endometriose zweifelsfrei feststellen zu können, ist jedoch eine Bauchspiegelung (Laparoskopie). Hier wird in einer kleinen OP mithilfe einer Kamera der Bauchraum untersucht, gleichzeitig werden Gewebeproben entnommen und untersucht.

Das Problem: „Da viele Frauen ihre Regelschmerzen zu spät untersuchen lassen, vergehen bis zur richtigen Diagnose Endometriose durchschnittlich etwa sieben Jahre“, sagt Dr. Leesemann.

Behandlung

Endometriose ist nicht heilbar, man kann aber durch verschiedene Methoden versuchen, die Krankheit in den Griff zu bekommen. Schmerzmittel helfen zum Beispiel, die Regelschmerzen zu verringern.

Daneben kann auch eine Operation infrage kommen. „Wenn bei Ihnen während einer Bauchspiegelung Endometrioseherde entdeckt werden, werden sie normalerweise gleich während der OP entfernt“, weiß Dr. Leesemann. „Dann können Sie mit einer Linderung der Beschwerden rechnen – auch wenn die Endometrioseherde leider meist nach ein paar Jahren zurückkehren.“

Besteht kein Kinderwunsch, können neben OP und Schmerzmitteln auch Hormone wie die Pille oder Hormonspirale zum Einsatz kommen. Ziel ist es, den Hormonspiegel konstant zu halten und das Wachstum von Endometrioseherden zu verringern. Wird zum Beispiel die Pille durchgängig eingenommen, wird die Monatsblutung unterdrückt – und damit auch das Anschwellen und Abbluten der Endometrioseherde.

„Wenn die Schmerzen nicht allzu heftig sind, können auch Akupunktur, Entspannungsübungen und Wärme zur Linderung beitragen“, so die Ärztin. „Bei schlimmen Krämpfen oder dem massiven Befall von Blase oder Darm ist aber wohl eine OP unausweichlich.“ Mit dem Eintreten der Wechseljahre klingt die Endometriose von selbst ab.

Frau mit Headset am Computer.

AOK-Clarimedis

Medizinische Hilfe am Telefon.

Endometriose und Kinderwunsch

Patientinnen mit aktivem Kinderwunsch sollten zunächst mit ihrem Frauenarzt sprechen. Manchmal kann eine OP die Chancen steigern, auf natürlichem Wege schwanger zu werden. Wenn durch die Endometriose aber zum Beispiel die Eileiter verschlossen sind, kann auch eine Kinderwunschbehandlung notwendig werden. Der Frauenarzt verweist dann an ein Kinderwunschzentrum. Betroffenen kann dann zum Beispiel mit künstlicher Befruchtung geholfen werden.

Übrigens befindet sich die Endometriose während einer Schwangerschaft dann sozusagen im Pausen-Modus. Da keine Monatsblutung stattfindet, machen auch in den meisten Fällen die Endometrioseherde keine Beschwerden.

Auf der Seite der Stiftung Endometriose Forschung können Sie nach Endometriose-Zentren in Ihrer Nähe suchen.

Letzte Änderung: 19.09.2020