Halsschmerzen, Schnupfen, Fieber – ist das nun eine Erkältung, ein grippaler Infekt oder die Grippe? Ist ein Antibiotikum nötig oder reicht Bettruhe aus? Wir vergleichen die Symptome von Erkältung und Grippe, erklären die Unterschiede zwischen Viren und Bakterien und zeigen, was speziell für Coronaviren gilt.
Fachärztin für Innere Medizin
ServiceCenter AOK-Clarimedis
Ob Erkältung oder Grippe – beides wird durch Viren ausgelöst. Doch obwohl die Symptome ähnlich sind, gibt es deutliche Unterschiede. Für Verwirrung sorgen unter anderem die medizinischen Fachbegriffe: Die Grippe heißt in der Arztsprache Influenza, die Erkältung wird auch als grippaler Infekt bezeichnet.
Eine Erkältung beginnt häufig mit Halskratzen oder einer laufenden Nase und steigert sich dann allmählich bis zu Schnupfen, Husten und evtl. auch Fieber. Eine echte Grippe beginnt dagegen plötzlich, sehr heftig und ist weitaus bedrohlicher als eine Erkältung. An einer Grippe können Menschen sterben, an einer Erkältung in der Regel nicht. Gegen Grippe gibt es eine Impfung, gegen grippale Infekte nicht. Die Grippe unterliegt außerdem dem Infektions¬schutzgesetz, Fälle müssen dem Gesundheits¬amt gemeldet werden.
Wichtig: Da sowohl Erkältung als auch Grippe durch Viren ausgelöst werden, helfen Antibiotika in beiden Fällen nicht. Sie werden nur eingesetzt, wenn zusätzlich eine bakterielle Infektion besteht. Ärzte sprechen von einer sogenannten Superinfektion, wenn wir uns erst mit Viren und dann im zweiten Schritt noch mit Bakterien anstecken. Bei Erkältungen müssen Sie nicht direkt in den Medikamentenschrank greifen. Da gibt es erprobte Hausmittel, die Beschwerden schnell lindern.
Die drei Infekte sind manchmal schwer auseinanderzuhalten. Damit es leichter fällt, haben wir mögliche Symptome zusammengestellt:
Erkältung / grippaler Infekt | Grippe / Influenza | COVID-19* | |
---|---|---|---|
Symptombeginn | schleichend | plötzlich | unterschiedlich |
Fieber | • | ••• | ••• |
Husten | • | ••• ( eher trocken) | ••• (trocken) |
Schnupfen | ••• | •• | • |
Niesen | ••• | • | • |
Halsschmerzen | ••• | •• | ••• |
Müdigkeit | •• | ••• | ••• |
Gliederschmerzen | ••• | ••• | •• |
Kopfschmerzen | • | ••• | ••• |
Atembeschwerden/Kurzatmigkeit | - | • | •• |
Geschmacks- und Geruchsverlust | - | - | • |
Durchfall | - | •• | • |
••• häufig | •• manchmal | • selten | - nie
Achtung: Das sind lediglich Anhaltspunkte und auch atypische Verläufe aller genannten Infektionen sind beschrieben. Wenn Sie glauben, dass Sie sich mit Corona infiziert haben, machen sie einen Schnelltest zu Hause oder kontaktieren telefonisch Ihren Hausarzt. Er wird mit Ihnen das weitere Vorgehen besprechen. Weitere Informationen zum Coronavirus finden Sie hier.
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Medizinische Hilfe am Telefon.
Nur ein Arzt kann eindeutig bestimmen, ob Sie an einem bakteriellen oder viralen Infekt leiden. Das ist wichtig, um den Infekt angemessen zu behandeln. Unsere Infografik ersetzt keinen Arztbesuch, liefert jedoch erste Anhaltspunkte:
Oft heißt es, dass sich an der Farbe des Schleims erkennen lasse, ob ein viraler oder bakterieller Infekt vorliegt. Für den Arzt kann das tatsächlich ein Hinweis sein. Jedoch lässt die Farbe nicht immer eine eindeutige Zuordnung zu.
Neben den in der Infografik aufgeführten Punkten unterscheiden sich Viren und Bakterien noch in einigen anderen Dingen:
Bakterien sind bis zu 100-mal größer als Viren. Erstere kann man unter einem Lichtmikroskop noch erkennen.
Bakterien können sich durch Zellteilung selbstständig vermehren. Viren brauchen sogenannte Wirte, um sich fortzupflanzen – beispielsweise Zellen in unserem Körper. Dort schleusen sie ihre Informationen ein, sodass diese in der Wirtszelle kopiert und dann neue Viren gebildet werden. Da sie sich nicht eigenständig vermehren können, gelten Viren im Gegensatz zu Bakterien nicht als Lebewesen.
Bei bakteriellen Infekten kann eine Behandlung mit Antibiotika nötig werden. Antibiotika helfen allerdings nicht gegen Viren. In der Regel heilt ein Virusinfekt unbehandelt aus. In seltenen Fällen braucht man Medikamente, die verhindern, dass das Virus an einen Wirt andockt, sogenannte Virostatika.
Impfungen gibt es sowohl gegen virale als auch bakterielle Infekte. Allerdings: Nicht gegen alle Erreger gibt es ein Mittel. Forscher suchen etwa noch nach einer Impfung gegen das HI-Virus, das Aids auslösen kann.
Bakterien machen unseren Körper oft durch ihre Stoffwechselprodukte krank. Viren hingegen zerstören gesunde Zellen unseres Körpers oder greifen unsere Abwehr an.
Letzte Änderung: 28.12.2022
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