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Antibiotikum bei Erkältung?

Frage der WocheLesezeit: 2:00 min.
Medikamentenschachtel und einige einzelne Kapseln.

Bildnachweis: © wdv / Bernhard Rüttger

Unsere Clarimedis-Experten nehmen jedes Jahr bis zu einer halben Million Anrufe entgegen. Häufig gestellte Gesundheitsfragen beantwortet das Expertenteam in unserer Rubrik „Frage der Woche“.

Diese Woche: Antibiotikum bei Erkältung?

Expertenbild

Der Experte zum Thema

Bernhard Schlüter

Exami­nierter Gesundheits- und Kranken­pfleger
ServiceCenter AOK-Clarimedis

Egal, ob im Sommer oder im Winter: Die Nase läuft, alles tut weh, Husten und Fieber kommen auch noch dazu. Begibt man sich in diesem Zustand zum Arzt, sind viele enttäuscht, dass ihnen ihr Hausarzt kein Antibiotikum verordnet, sondern nur einen Hustensaft oder Nasentropfen empfiehlt. Medizinisch gesehen ist das Verhalten des Arztes allerdings sinnvoll:

Ein grippaler Infekt, wie das oben beschriebene Krankheitsbild medizinisch korrekt heißt, wird in der Regel durch Viren verursacht. Antibiotika aber helfen „nur“ gegen Bakterien. Das liegt daran, dass Viren, um sich zu vermehren und ausbreiten zu können, auf eine Wirtszelle angewiesen sind. Eigentlich sind Viren nicht viel mehr als eine mit Erbgut gefüllte Hülle.

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Befallen Viren den Körper, dringen sie schnell in die Körperzellen ein und bringen diese dazu, nicht mehr ihr eigenes Erbgut zu reproduzieren, sondern das des Virus. Irgendwann platzt die Körperzelle und die neugebildeten Viren können die nächsten Körperzellen befallen. Dieses Eindringen in die Körperzelle macht die Therapie einer Viruserkrankung so schwierig: Das Immunsystem kann eine befallene Zelle nicht erkennen. Medikamente müssen entweder in der kurzen Zeit, in der die Viren zwar schon im Körper, aber noch nicht in die Zellen eingedrungen sind, effektiv wirken oder sie haben starke Nebenwirkungen, weil sie auch Körperzellen zerstören bzw. beeinträchtigen. Deshalb wird das überschaubare Arsenal der Medikamente gegen Viren nur bei sehr schweren Erkrankungen wie der Influenza (die „echte Grippe“), der Hepatitis (Leberentzündung) oder HIV eingesetzt.

Bakterien hingegen vermehren sich selbständig durch Teilung. Sie können vom Immunsystem angegriffen werden. Antibiotika können über hochspezialisierte Wirkweisen gezielt die Bakterien, ihre Enzyme oder ihre Zellwand angreifen und menschliche Zellen schonen. Bei einem virus-verursachten grippalen Infekt kann es allerdings sein, dass Bakterien sich auf den Virusinfekt aufpflanzen und in den vorgeschädigten Schleimhäuten einnisten. Dann kann der Einsatz von Antibiotika sinnvoll sein. Das Kennzeichen eines bakteriellen Infektes ist der Eiter.


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Letzte Änderung: 19.06.2012