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Fichtenspitzensirup: Natürlich gegen Erkältungsbeschwerden
ArtikelLesezeit: 3:00 min.
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Tannen und Fichten haben eine lange Tradition als Heilmittel. Warum die jungen Triebe besonders gefragt sind, wogegen Fichtenspitzensirup hilft und wie Sie ihn selbst machen können.
Was ist Fichtenspitzensirup?
Fichtenspitzensirup besteht im Wesentlichen aus dem Sud von ausgekochten jungen Fichtentrieben und Zucker. Der aromatische Sirup ist auch als Maiwipfelsirup bekannt. Aus Tannenspitzen lässt sich ebenfalls ein entsprechender Sirup herstellen.
Um Fichten- oder Tannenspitzensirup herzustellen, eignen sich frische, zart-hellgrüne Triebe der Bäume. Diese lassen sich vor allem im April und Mai in Wäldern sammeln. Wer mag, kann einzelne Spitzen sogar roh essen. Sie schmecken ein wenig harzig, säuerlich und zugleich fruchtig, erfrischend.
Welche Eigenschaften hat der Sirup aus Fichtenspitzen?
Fichten und Tannen haben als Heilpflanzen eine lange Tradition. Ihre Heilwirkung ist praktisch identisch. Schon Hildegard von Bingen und Sebastian Kneipp waren überzeugt von der Wirkung der Bäume. Gerade die jungen Triebe der Fichte enthalten ätherisches Öl und Flavonoide. Außerdem gelten Tannennadeln als reich an Vitamin C. Auch Harz und verschiedene Gerbstoffe sind enthalten. Die Stoffe wirken zum Beispiel
Wegen der Inhaltsstoffe lässt sich Fichten- oder Tannenspitzensirup gegen unterschiedliche leichte Erkrankungen einsetzen, etwa bei Problemen mit den Atemwegen wie Husten, Heiserkeit, Halsschmerzen oder Bronchitis.
Zudem lässt sich der Sirup auch sehr gut in der Küche nutzen: zum Süßen von Tees, als Brotaufstrich wie Honig oder um Süßspeisen wie Waffeln oder Eis eine besondere, leicht würzige Note zu geben. Als erfrischende Note in Wasser macht er sich gut, ebenso in warmer Milch.
Fichtennadelsirup ist kein anerkanntes Medikament
Der Sirup gilt als Hausmittel gegen Erkältung. Aktuell gibt es keine festgelegten Kriterien, die Fichtenspitzen erfüllen müssen, um sie zu medizinischen Zwecken zu verarbeiten. Sollten Sie empfindlich auf ätherische Öle reagieren oder gar allergisch dagegen sein, ist von der Verwendung abzuraten. Im Zweifel besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob Fichtenspitzensirup zur Therapie sinnvoll und vertretbar ist.
Wo bekomme ich Fichtenspitzensirup?
Tannen- oder Fichtenspitzensirup gibt es in einigen Apotheken, Reformhäusern oder Onlineshops zu kaufen. Dabei empfiehlt es sich, auf Bio-Qualität zu achten. Die medizinisch einsetzbaren Mittel sollen Erkältungssymptome wie Husten und Heiserkeit lindern und schleimlösend wirken. Es gibt auch Produkte wie Bonbons oder Tees mit Inhaltsstoffen der Maiwipfel im Handel.
Kann ich Tannenspitzensirup selbst machen?
Ja, es gibt verschiedene Rezepte dazu. Am besten eignen sich junge Tannen- oder Fichtentriebe – selbst gesammelt vom Baum. Es gibt auch getrocknete Tannen- und Fichtenspitzen zu kaufen. Sie sind jedoch deutlich weniger aromatisch. Daher eigenen sie sich nicht, um Fichtenspitzensirup herzustellen. Sie kommen eher als frisch aufgebrühter Tee oder Badezusatz zum Einsatz.
Darf ich die jungen Triebe einfach abschneiden?
Im eigenen Garten können Sie natürlich nach Herzenslust sammeln. In öffentlichen Wäldern und Parks ist es sinnvoll, den Förster oder Waldbesitzer zu fragen, bevor Sie die Tannen- oder Fichtenspitzen abpflücken. Denn dort ist das Pflücken verboten oder nicht gern gesehen. Schließlich wachsen die Pflanzen normalerweise an den austreibenden Stellen weiter. Die Triebe zu entfernen, schwächt den Baum und kann Wuchsschäden verursachen. Haben Sie das Okay, sammeln Sie Triebe an verschiedenen Bäumen. Achten Sie zudem darauf, nicht den Mitteltrieb zu entfernen, sondern nur Maiwipfel seitlich am Ast zu ernten. Pflücken Sie außerdem nur so viel, wie sie selbst brauchen.
Fichtennadeln sind deutlich spitzer als die der Tanne. Außerdem wachsen die Nadeln bei einer Fichte rings um den ganzen Ast herum. Bei einem Tannenzweig stehen die Nadeln zu beiden Seiten ab. Zudem finden sich auf dessen Unterseite je zwei dünne weiße Streifen.
Achtung: Laien verwechseln manchmal Tannen und Eiben. Die Eibe ist giftig. Aus ihren Bestandteilen sollten Sie keinesfalls Sud ansetzen. Die Eibe hat spitze und eher flache Nadeln – im Gegensatz zur Tanne. Außerdem hat die Eibe keine weißen Streifen an der Unterseite. Sammeln Sie grundsätzlich nur Triebe, bei denen Sie die Baumart sicher bestimmen können.
Rezept für Fichtenspitzensirup
Zutaten:
2 Handvoll frische Fichtentriebe
500 ml Wasser
500 g Zucker
Zubereitung
Maitriebe mit lauwarmem Wasser waschen.
In einen Kochtopf geben, mit Wasser bedecken und einige Stunden ziehen lassen – zum Beispiel über Nacht.
Anschließend etwa 10 Minuten köcheln lassen und die Flüssigkeit abseihen, zum Beispiel durch ein sehr feines Sieb oder ein Tuch.
Zucker mit der Flüssigkeit vermischen und weiter einkochen, bis eine sirupartige Masse entsteht.
Wer mag, kann den Sirup in kleine Flaschen oder Einmachgläser abfüllen. Diese sollten Sie vorher gründlich auskochen, damit sie keine Keime enthalten.
Tipp: Ein Spritzer Zitrone gibt dem Fichtennadelsirup eine leicht säuerliche, erfrischende Note.
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