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Progressive Muskelentspannung (PMR) hilft dabei, Stress abzubauen, Verspannungen zu lösen und besser zu schlafen. Sportexperte Prof. Dr. Ingo Froböse erklärt die Methode – mit Tipps für Anfänger und einfachen Übungen zum Nachmachen.
Sportwissenschaftler, Universitätsprofessor
Deutsche Sporthochschule Köln, Abteilung Bewegungsorientierte Präventions- und Rehabilitationswissenschaften
Bei der Progressiven Muskelentspannung (PMR) nach Jacobson spannen Sie die Hauptmuskelgruppen Ihres Körpers bewusst für einige Sekunden an, um sie anschließend gezielt wieder zu entspannen. Die Methode ist auch unter dem Begriff Progressive Muskelrelaxation bekannt und zählt zu den effektivsten Entspannungstechniken. „Ziel dabei ist es, die Entspannung der Muskulatur bewusst wahrzunehmen und so für einen entspannten Muskeltonus zu sorgen“, erklärt Professor Ingo Froböse, Sportwissenschaftler und Professor an der Sporthochschule Köln. So lassen sich muskuläre Verspannungen lösen, Stress abbauen und Schmerzen vorbeugen oder lindern.
Übungen der Progressiven Muskelentspannung (PMR) können gegen viele Beschwerden helfen, etwa bei:
Natürlich gibt es noch viele weitere Entspannungsmethoden, die Sie dabei unterstützen können, zur Ruhe zu kommen und Stress abzubauen, etwa Yoga, Pilates, autogenes Training oder Achtsamkeitsübungen. Wir haben einen Überblick über verschiedene Entspannungstechniken zusammengestellt.
Die bewusste Entspannung innerhalb der Progressiven Muskelentspannung wirkt sich positiv auf den Köper und das vegetative Nervensystem aus. „Beispielsweise atmen wir ruhiger und gleichmäßiger, der Herzschlag normalisiert sich und der Blutdruck sinkt“, weiß Froböse.
Als Begründer der Progressiven Muskelentspannung gilt der amerikanische Mediziner Edmund Jacobson (1888 – 1983). Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entdeckte er, dass sich bei Stress und Anspannung die Muskelspannung erhöht. Gezielte Entspannung half dagegen. Jacobson entwickelte daraufhin die Übungen zur Progressiven Muskelentspannung.
„Besonders profitieren gestresste Menschen mit muskulären Verspannungen“, sagt Froböse. „Auch wenn die Muskulatur aufgrund von Fehlhaltungen dauerhaft verspannt ist, kann eine Progressive Muskelentspannung genau diese Spannung reduzieren.“
„Für die allermeisten Menschen ist die Progressive Muskelentspannung unbedenklich“, erklärt Froböse. Wer jedoch unter bestimmten Muskelerkrankungen oder chronischen Entzündungen leide, sollte vorher mit dem behandelnden Arzt Rücksprache halten.
Das gilt etwa bei akutem Rheuma, akuter Arthritis oder muskulären Funktionsstörungen. Auch Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen wie Psychosen oder schweren Depressionen, sollten Progressive Muskelentspannung nur in Absprache mit medizinischem Fachpersonal anwenden.
Das Schöne an der Progressiven Muskelentspannung: Sie können sie schnell erlernen. „Zu Beginn kann eine professionelle Anleitung sinnvoll sein, zum Beispiel in AOK-Gesundheitskursen“, rät Froböse. „Nach etwas Übung lässt sich die PMR auch unter Anleitung einer Audiodatei durchführen.“ Die AOK Rheinland/Hamburg zahlt ihren Versicherten übrigens die Kosten für Online-Präventionskurse wie Progressive Muskelentspannung – Mentale Balance.
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Nehmen Sie sich etwas Zeit für die Progressive Muskelentspannung. Etwa 10 bis 20 Minuten sollten es sein. Es gibt Übungen im Sitzen und Liegen. Atmen Sie ein paarmal bewusst ein und aus, bevor Sie mit den Übungen beginnen.
Idealerweise üben Sie mehrmals pro Woche, um eine nachhaltige Wirkung zu erzielen. Schon 10 bis 20 Minuten pro Einheit reichen aus, um Stress abzubauen und die Muskulatur zu entspannen. Mit etwas Übung lässt sich PMR auch gut in den Alltag integrieren – zum Beispiel am Abend, zur Vorbereitung auf den Schlaf.
PMR eignet sich für Menschen, die unter Stress, innerer Unruhe, Anspannung oder Schlafproblemen leiden. Auch bei Kopfschmerzen, Verspannungen oder begleitend zu psychotherapeutischen Maßnahmen kann die Methode hilfreich sein. Sie ist einfach zu erlernen und auch für Anfänger gut geeignet.
Die Progressive Muskelentspannung (PMR) konzentriert sich auf gezielte Anspannung und Lockerung der Muskulatur. Achtsamkeitstraining dagegen richtet sich auf das bewusste Wahrnehmen von Gedanken, Gefühlen und Körperempfindungen – ohne diese zu bewerten. Beide Methoden können sich gut ergänzen, verfolgen aber unterschiedliche Ansätze.
Letzte Änderung: 01.09.2025
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