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Diese Woche: Nykturie: Wann ist nächtlicher Harndrang nicht mehr normal?

Die Expertin zum Thema
Wibke Fishman
Examinierte Krankenschwester und Fachkrankenschwester für Psychiatrie
ServiceCenter AOK-Clarimedis
Nächtlicher Harndrang an sich ist zunächst völlig normal – vor allem, wenn Sie abends noch viel getrunken haben. Wenn Sie aber regelmäßig zweimal oder häufiger nachts zur Toilette müssen, bezeichnen Mediziner das als Nykturie. Der Körper produziert dabei entweder zu viel Urin oder die Harnwege können den Urin nicht richtig ableiten.
Besonders häufig betrifft eine Nykturie Menschen der älteren Generation. Sie ist eine typische Alterserscheinung, ausgelöst zum Beispiel durch eine geschwächte Beckenbodenmuskulatur. Sie ist aber oftmals auch ein Symptom von anderen Erkrankungen und sollte deshalb ärztlich abgeklärt werden.
Ursachen von Nykturie
Nykturie tritt unter anderem als Begleiterscheinung folgender Erkrankungen auf:
- Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
- Herzinsuffizienz (Herzschwäche)
- eingeschränkte Nierenfunktion
- hormonelle Störungen
- Schlafapnoesyndrom (nächtliche Atemaussetzer)
Außerdem führen verschiedene Medikamente zu einer erhöhten Urinproduktion. Dazu gehören zum Beispiel:
- entwässernde Medikamente
- bestimmte Medikamente gegen Bluthochdruck (wie Kalziumantagonisten)
- Antidepressiva (hier die Gruppe der SSRI, also Selektive Serotonin Wiederaufnahme Hemmer)
Bei Männern kann zudem eine vergrößerte Prostata zur Nykturie führen. Die Prostata drückt auf die Harnröhre, die Blase kann beim Toilettengang nicht vollständig geleert werden. Nachts meldet sie sich dann auch mit kleineren Harnmengen.
Frauen leiden eher unter einer Fehlsteuerung des Blasenmuskels, was zu einer hyperaktiven Blase führen kann.

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Nykturie ärztlich abklären lassen
Der nächtliche Harndrang ist für Betroffene sehr belastend. Der Nachtschlaf wird dadurch gestört. Das wiederum kann tagsüber zu Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche und Müdigkeit führen. Insgesamt leidet dadurch auch die Lebensqualität. Gerade für weniger mobile Menschen steigert der nächtliche Toilettengang außerdem das Sturzrisiko.
Wenn Sie also regelmäßig zweimal oder mehr nachts zur Toilette müssen, sollten Sie mit Ihrem Hausarzt darüber sprechen. Er wird Sie untersuchen und Sie dann gegebenenfalls an einen Facharzt (zum Beispiel an einen Urologen, Neurologen oder Kardiologen) überweisen.
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Letzte Änderung: 04.09.2020
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