
Etwa die Hälfte aller Patienten, die wegen Magen-Darm-Problemen einen Gastroenterologen aufsuchen, leiden unter einem Reizdarm. Lange Zeit ging die Medizin davon aus, dass das Reizdarmsyndrom rein psychisch bedingt ist. Doch die Krankheit kann verschiedene Ursachen haben.
Wenn der Darm nicht richtig funktioniert und die Verdauung verrücktspielt, ist das mehr als unangenehm. Das Reizdarmsyndrom, kurz RDS, steht als Oberbegriff für ständige oder immer wiederkehrende Beschwerden im Magen-Darm-Trakt. Die Krankheit tritt oft zwischen dem dreißigsten und vierzigsten Lebensjahr auf. Das Syndrom ist auch unter den Begriffen Colon irritabile, Reizkolon, irritables Darmsyndrom oder nervöser Darm bekannt. Während früher die Annahme vorherrschte, ein Reizdarm wäre ausschließlich psychisch bedingt, wissen Mediziner heute, dass es für diese Störung eine Vielzahl von Ursachen gibt.
Ursachenforschung
Leiden Sie unter einem Reizdarm, dann bewegt sich die Nahrung durch Ihren Magen-Darm-Trakt nicht in normaler Geschwindigkeit: Geht es zu schnell, bekommen Sie Durchfall. Durchläuft das Essen den Trakt dagegen zu langsam, sind Verstopfungen die Folge. In beiden Fällen kann es zur vermehrten Bildung von Darmgasen kommen. Diese können zu starken krampfartigen Bauschmerzen und unangenehmen Darmgeräuschen führen.

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Das Problem: Die Symptome können auch Hinweise auf andere Krankheiten des Magen-Darm-Trakts sein. Vor der Diagnose Reizdarm müssen also zuerst andere Ursachen ausgeschlossen werden. So wird Ihr Gastroenterologe zum Beispiel untersuchen, ob bei Ihnen eventuell eine entzündliche Darmerkrankung wie Morbus Crohn vorliegt oder gar Darmkrebs der Grund für die Beschwerden ist. Auch Lebensmittelallergien und Unverträglichkeiten können die Symptome auslösen. Stress gilt heutzutage dagegen nicht mehr als Ursache des Reizdarms. Er kann sie lediglich verstärken. Experten sind sich jedoch einig, dass die Psyche durchaus einen Einfluss auf die Intensität der Beschwerden hat.
Nerven spielen trotzdem noch eine wichtige Rolle: Mediziner vermuten eine Störung im sogenannten Darmhirn.
Liegen keine anderen körperlichen Ursachen vor und dauern die Beschwerden länger als drei Monate an, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Reizdarm. Für viele Patienten bedeutet die Diagnose eine große Erleichterung, denn ein Reizdarm kann zwar lästig und schmerzhaft sein, hat aber keine Auswirkung auf die Lebenserwartung. Auch das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, ist durch das Reizdarmsyndrom nicht erhöht.
Letzte Änderung: 02.12.2015
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