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Was hilft gegen Husten, Schnupfen & Co?

ArtikelLesezeit: 2:00 min.
Frau putzt sich die Nase

Bildnachweis: © stock.adobe.com / pikselstock

Gerade in der kalten Jahreszeit erwischen uns Husten, Schnupfen und Erkältungen besonders häufig. Doch warum eigentlich? Und viel wichtiger: Was hilft gegen die Erkältungssymptome und wie können wir einer Ansteckung vorbeugen?

Expertenbild

Die Expertin zum Thema

Dr. Sabine Forsch

Fachärztin für Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie
ServiceCenter AOK-Clarimedis

Warum werden wir im Winter häufiger krank?

Der Winter bietet Erkältungsviren viele Angriffsmöglichkeiten. Zum einen werden die Räume gut geheizt, dadurch wird die Luft trockener und die Schleimhäute verlieren ihre Feuchtigkeit. Trockene Schleimhäute wiederum sind anfälliger für Schnupfen- und Erkältungsviren. Zum anderen halten sich während der kühlen Jahreszeit mehr Menschen in geschlossenen Räumen auf. Es wird seltener gelüftet und mehr Viren schweben in der Luft. Sie haben also leichteres Spiel, ihr nächstes Opfer zu erwischen. Und schließlich tut die Kälte draußen ihr übriges: Die kalte Luft kühlt die Nase aus. Der Körper will nicht noch mehr Wärme verlieren und zieht die Blutgefäße in den Schleimhäuten zusammen. Jetzt ist die Nase schlechter durchblutet, was wiederum ihre Abwehr schwächt. Und schon können sich die Viren in den Schleimhäuten einnisten.

Wie entsteht Schnupfen?

Erwachsene erkranken durchschnittlich dreimal jährlich an Schnupfen. Kinder noch häufiger. Es sind 250 verschiedene Viren bekannt, die einen Schnupfen oder eine Erkältung verursachen. Diese Viren werden als Rhinoviren bezeichnet, abgeleitet von dem griechischen Wort für Nase. Wenn so ein Rhinovirus die Nase befällt, reagiert der Körper auf den Angriff. Er produziert einen wässrigen Schleim, der die Erreger abtransportieren soll. Die Folge: Schnupfen. Ein gut funktionierendes Immunsystem benötigt etwa drei bis fünf Tage, um die Eindringlinge abzuwehren. Dann sind alle Rhinoviren vom Schleim herausgeschwemmt oder von dem einen oder anderen Nieser herausgeschleudert.

Antibiotika können solche Rhinoviren nicht bekämpfen, denn sie wirken nur gegen Bakterien. Man kann sich aber vor den Rhinoviren schützen, indem man zum Beispiel vermeidet, anderen die Hände zu schütteln. Außerdem ist es wichtig, sich vor dem Essen die Hände zu waschen und sich wegzudrehen, wenn jemand hustet oder niest. So gelangen die Viren gar nicht erst in den eigenen Mund oder in die Nase!

Frau mit Headset am Computer.

Fragen zu Medikamenten?

AOK-Clarimedis hilft Ihnen weiter.

Was hilft gegen Erkältung?

Gerade bei einer leichten Erkältung müssen Sie nicht sofort zu Medikamenten greifen, denn in vielen Fällen können Sie Ihren Körper auf natürliche Weise bei seiner Genesung unterstützen. Das Wichtigste: Ruhen Sie sich aus und schlafen Sie viel – so kann sich der Körper voll auf seine Heilung konzentrieren. Außerdem sollten Sie etwa zwei Liter Wasser oder Tee trinken, um die Schleimhäute feucht zu halten. Wenn Sie sich fit genug fühlen, tut auch ein Spaziergang an der frischen Luft gut. Ob Hühnersuppe, Wadenwickel und Gurgeln mit Salbei – lesen Sie, welche Hausmittel bei Erkältungssymptomen außerdem helfen.

Wie sinnvoll sind Desinfektionsmittel zu Hause?

Desinfektionsmittel sollen Bakterien, Viren und Pilze abtöten. Viele Erreger sind allerdings für uns harmlos und sogar nützlich. Vor allem Kinder brauchen den Kontakt zu Viren und Bakterien, um ihr Immunsystem auszubilden. Ein übermäßiger Gebrauch von Desinfektionsmitteln zu Hause hat dann möglicherweise den gegenteiligen Effekt. Denn die Mittel können Schleimhäute und Haut angreifen, sodass schädliche Bakterien leichter eindringen können. Außerdem können sie Allergien begünstigen und dazu führen, dass Bakterien resistenter gegen Antibiotika werden und zukünftig immer weniger wirken. Zu Hause reicht es meist aus, die Hände mit normaler Seife (mindestens 20 Sekunden) zu waschen und mit einem Allzweckreiniger zu putzen.  

Sinnvoll ist der Einsatz von Desinfektionsmitteln, wenn ein Familienmitglied an einer infektiösen Krankheit leidet, beispielsweise unter dem Norovirus, das eine Magen-Darm-Grippe verursacht. Das gilt insbesondere dann, wenn eine räumliche Trennung nicht möglich ist. Ratsam ist die Verwendung auch, wenn das Ansteckungsrisiko eines Familienmitglieds besonders hoch ist – weil es zum Beispiel durch eine Krankheit, Immunschwäche oder Chemotherapie in der Abwehr geschwächt ist.

Im Zweifel fragen Sie bei Ihrem Hausarzt um Rat, ob ein Desinfektionsmittel sinnvoll und ratsam ist. Für Arztpraxen, Krankenhäuser und andere medizinische Einrichtungen gelten wiederum spezielle Hygieneregeln. Denn dort ist die Keimbelastung oft besonders hoch.


Letzte Änderung: 28.12.2022