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Thrombose – so wird sie behandelt

ArtikelLesezeit: 3:00 min.
Frau trägt einen Stützstrumpf.

Bildnachweis: © wdv / Jan Lauer

Ärzte können eine Thrombose mit vielen unterschiedlichen Mitteln feststellen. Sie behandeln sie vor allem mit Gerinnungshemmern und Kompressionsstrümpfen.

Expertenbild

Die Expertin zum Thema

Dr. Petra Siemes

Fachärztin für Innere Medizin
ServiceCenter AOK-Clarimedis

Diagnose

Der Arzt ermittelt zunächst anhand von Fragen die Wahrscheinlichkeit einer Thrombose. Dann sieht er sich die betroffene Stelle genauer an. Mit dem Ultraschall kann er schon gut erkennen, ob beispielsweise in einer Beinvene ein Blutgerinnsel steckt. In seltenen Fällen ist eine Röntgenuntersuchung mit Kontrastmittel (Phlebographie) notwendig, um eine Thrombose sichtbar zu machen.

Eine Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT) oder Computertomografie (CT) ist dagegen vor allem geeignet, Blutgerinnsel in Organen, den Beckenvenen oder der Hohlvene am Herzen aufzuspüren.

In leichteren Fällen kann eine Blutuntersuchung Hinweise auf eine Lungenembolie liefern. Dabei wird die Konzentration der sogenannten D-Dimere gemessen. Diese Proteine entstehen unter anderem beim Versuch des Körpers, ein Blutgerinnsel abzubauen.

Bei starkem Verdacht auf eine Lungenembolie wird sofort eine Ultraschalluntersuchung des Herzens angeordnet. Zeigen sich dabei typische Auffälligkeiten wird eine CT der Lunge durchgeführt. In der Bildgebung zeigen dann weiße Flecken an, wo die Blutzufuhr unterbrochen ist.

Behandlung

Lautet die Diagnose Thrombose, ist klar: Eine Vergrößerung der Thrombose und eine Lungenembolie müssen verhindert werden. AOK-Expertin Dr. Siemes: „Erste Maßnahme ist ein gerinnungshemmendes Medikament. Es verhindert, dass das Gerinnsel weiter wächst und Teile in die Lunge verschleppt werden.“ In der Akuttherapie sind das oft Heparine, die mit der Spritze verabreicht werden. Oder es werden bestimmte direkte orale Antikoagulanzien (DOAKs) in Tablettenform gegeben.

DOAKs sorgen auch in der Nachbehandlung dafür, dass das Blut nicht erneut stockt. Denn während der Körper ein Gerinnsel abbaut und versucht, die Vene wieder frei zu machen, besteht die Gefahr einer erneuten Thrombose. „Deshalb müssen die Patienten drei Monate lang und teils auch deutlich länger gerinnungshemmende Medikamente einnehmen“, so Dr. Siemes.

Weiterer Bestandteil der Nachbehandlung ist die Kompressionstherapie. Sie unterstützt die geschädigten Beinvenen mit Druck von außen. Dafür gibt es zum Beispiel Kompressionsstrümpfe in vier verschiedenen Kompressionsklassen. In der Regel genügen Wadenkompressionsstrümpfe der Klasse 2. Begonnen werden sollte die Kompression so früh wie möglich. Häufig legt der Arzt zu Beginn der Behandlung auch einen Kompressionsverband an.

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Vorbeugung

Bewegung, gesunde Ernährung, ausreichend trinken – es gibt einiges, das Sie tun können, um Ihr Thromboserisiko zu senken.

  • Bewegung: Vermeiden Sie im Alltag wenn möglich langes Sitzen oder Stehen. Sie müssen Ihre Muskelpumpe in Schwung halten, damit das Blut ungehindert durch Ihre Venen fließen kann. „Am besten gelingt das durch regelmäßige Bewegung. Alles, was die Wadenmuskulatur gleichmäßig aktiviert, hilft“, sagt Dr. Siemes. Besonders eignen sich Ausdauersportarten wie Schwimmen, Walking, Radfahren oder Wandern.
    Aber auch auch Tanzen oder Spaziergänge regen die Muskeln an. Außerdem gibt es eine spezielle Venen-Gymnastik. Etwa die Übung „Fußschaukel“, die Sie im Video unter dem Beitrag sehen. Sie trainiert die Wadenmuskulatur und lässt sich ganz einfach in den Alltag einbauen.
  • Stützstrümpfe: Manchmal lässt es sich nicht vermeiden, lange zu sitzen oder zu stehen – etwa auf langen Reisen im Flugzeug. Dann können Stützstrümpfe unterstützend wirken.
  • Ernährung: Ihre Ernährung ist ein weiterer Punkt, den Sie direkt beeinflussen können. Essen Sie gesund, bauen Sie Übergewicht ab und trinken Sie mindestens 1,5 Liter am Tag.
  • Rauchen: Nikotin verengt die Blutgefäße und erhöht damit das Risiko für eine Thrombose. Daher sollten Sie sich überlegen, mit dem Rauchen aufzuhören.
  • Hormonpräparate: Auch bestimmte Anti-Baby-Pillen erhöhen das Thromboserisiko, genauso wie die Hormonersatztherapie in den Wechseljahren. Hier gilt es, sich ausführlich beraten zu lassen und abzuwägen.
  • Freie Venen: Und schließlich sollten Sie vermeiden, Ihre Venen einzuschnüren. Wer für längere Zeit die Beine übereinanderschlägt, die Knie stark anwinkelt oder Strümpfe mit zu starkem Gummizug trägt, kann Blutgefäße in den Kniekehlen abdrücken. Das kann eine Beinvenenthrombose begünstigen.

Letzte Änderung: 28.08.2020