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Fieber bei Kindern ist selten gefährlich. Wir verraten, wie Sie am besten Fieber messen, wann Sie den Kinderarzt aufsuchen sollten und welche Medikamente und Hausmittel wirklich helfen.

Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin
ServiceCenter AOK-Clarimedis
Fieber ist eine natürliche Abwehr- und Schutzreaktion des Körpers gegen Krankheitserreger wie Viren und Bakterien. Sie tritt bei Babys und Kleinkindern häufiger auf als bei Erwachsenen und ist ein Zeichen dafür, dass das kindliche Immunsystem beispielsweise gegen grippale Infekte, Mittelohrentzündungen oder Magen-Darm-Infekte kämpft. Fieber ist also keine eigenständige Krankheit. Daher sollten Eltern nicht nur die Höhe des Fiebers, sondern auch der Gesamtzustand des Kindes beurteilen, wenn sie fiebersenkende Medikamente geben möchten.
Wichtige Warnzeichen: Leidet Ihr Kind während des Fiebers unter Bewusstseinsstörungen, schreit schrill, hat Hauteinblutungen (nicht-wegdrückbaren Hautauschschlag), ist ausgetrocknet, hat Atemnot oder sehr blasse, graue oder blaue Haut, sollten Sie sofort zum Kinderarzt. Außerdem, wenn ihr Kind schwerkrank scheint und das Fieber länger als drei Tage dauert. Falls Sie unsicher sind, sollten Sie natürlich auch den Kinderarzt aufsuchen.
Gesunde Kinder haben eine Körpertemperatur zwischen 36,5 und 37,5 Grad Celsius. Wenn Kinder sehr aktiv sind und viel herumtoben, kann die Temperatur am Abend erhöht sein, ohne dass das Kind krank ist. Am niedrigsten sind die Werte, die am Morgen gemessen werden.
Fieber: mehr als 38,5 °C
Bei Neugeborenen im ersten Lebensmonat gilt bereits eine Temperatur ab 38 °C als Fieber.
Fieber oder nicht? Nicht immer, wenn sich der Kopf heiß anfühlt, handelt es sich tatsächlich um Fieber im Sinne einer Erkrankung – das Kind kann zum Beispiel durch Toben erhitzt sein. Ob das erhitzte Kind Fieber hat, können Sie auch an sogenannten Begleitsymptomen erkennen. Bei Fieber bei einem Infekt sind die Kleinen oft quengelig, matt und haben keinen Appetit. Sie möchten sich hinlegen oder sind nicht so aktiv wie gewohnt. Bei Fieber ist außerdem nicht nur der Kopf heiß: Auch das Gesicht ist gerötet und die Augen wirken müde und krank. Die Haut am Rest des Körpers kann sich hingegen kühl anfühlen und blass erscheinen.
Eltern sollten bei einem kranken Kind regelmäßig, am besten dreimal am Tag Fieber messen. Notieren Sie die Werte und schauen Sie, wie sich im Laufe des Tages die Temperatur entwickelt. So erhalten Sie einen guten Überblick über den Verlauf. Das ist gegebenenfalls auch für den Kinderarzt hilfreich. Um den Verlauf gut kontrollieren zu können, sollten Sie immer an derselben Körperstelle und zur selben Tageszeit messen. Meist ist der am Morgen ermittelte Wert unter dem am späten Abend.
Waren früher Glasthermometer zum Messen der Temperatur üblich, besitzen viele Haushalte heute meist digitale oder Infrarotthermometer. Sie unterscheiden sich in der Anwendung und bisweilen in der Genauigkeit. Mit einem digitalen Thermometer messen Sie zum Beispiel im Po oder unter der Zunge. Je nach Anwendungsort müssen Sie eine halbe bis zwei Minuten einplanen. Das Infrarotthermometer braucht in der Regel nur wenige Sekunden, um die Temperatur im Ohr oder an der Stirn zu erfassen.
Bei Neugeborenen und Säuglingen sollte die Körpertemperatur im Po gemessen werden – so erhalten Sie den genauesten Wert. Damit sich das digitale Thermometer leicht ein bis zwei Zentimeter einführen lässt, sollten sich Kinder auf die Seite legen. Babys sollten Sie fürs Messen auf den Rücken drehen und die Beine hochhalten. Streichen Sie eine fetthaltige Creme dünn auf die Spitze des Instruments. Das Thermometer im Anschluss mit warmem Wasser und Seife reinigen.
Die Temperaturmessung unter der Zunge bei geschlossenem Mund gilt als fehleranfällig und eignet sich ggf. eher für Jugendliche als für jüngere Kinder. Wichtig ist, vor dem Messen nichts Heißes oder Kaltes zu essen oder trinken, um die Messung nicht zu verfälschen. Grundsätzlich liegt der gemessene Wert etwa einen halben Grad unter dem im Po.
Für Babys erscheinen Schnullerthermometer praktisch – diese sind jedoch sehr ungenau und sollten nicht verwendet werden.
Hier lesen Sie, was Sie sonst noch beim Fiebermessen unter der Zunge beachten sollten.
Bei Kindern ab einem Jahr, älteren Kindern und Jugendlichen gilt das Trommelfellthermometer als genau genug. Für Kindern unter einem Jahr ist das Messen der Temperatur im Ohr schwierig und daher ungenau und nicht geeignet.
Kinderärzte lehnen diese Messmethode ab, weil sie zu unzuverlässig ist.
Infrarot-, Stirn- oder Schläfenthermometer sind einfach in der Handhabung – dafür aber auch sehr ungenau. Schwitzt das Kind beispielsweise, was bei Fieber nicht ungewöhnlich ist, verfälscht dies den Messwert.
Hat ihr Kind Fieber, sind viele Eltern schnell beunruhigt und möchten eingreifen. Aber Fieber an sich ist nichts Schlimmes und zeigt an, dass das Immunsystem arbeitet. Bei einem relativ unbeeinträchtigten Kind brauch es keine Temperatursenkung. Leidet Ihr Kind allerdings sichtbar unter dem Fieber oder hat Schmerzen, können Sie Paracetamol oder Ibuprofen (ab einem Alter von drei Monaten) als Saft oder Zäpfchen in einer altersentsprechenden Dosierung geben.
Ansonsten gilt:

AOK-Clarimedis
Medizinische Informationen am Telefon unter 0800 1 265 265.
Sobald das Kind fiebert, sollten Sie ihm – unabhängig von der Temperaturhöhe – regelmäßig zu Trinken geben. Das verhindert, dass der Körper austrocknet.
Steigt das Fieber und friert das Kind dabei – hat also Schüttelfrost, kalte Hände und Füße – sollte es zugedeckt werden, so dass es für den kleinen Patienten angenehm ist und bis er eine wärmere Temperatur erreicht ist. Ist dem Kind warm, kann es leichter bedeckt sein. Wichtig ist auch, die Raumtemperatur für die jungen Patienten anzupassen, um sie nicht zu überhitzen oder herunterzukühlen. Entkleiden Sie ihr Kind zudem nicht und kühlen Sie es nicht.
Wenn es Appetit hat, bieten Sie leicht verdauliche Speisen an. Ermöglichen Sie Ihrem Kind Ruhe und einen ungestörten Schlaf.
Das Wichtigste aber: Seien Sie für Ihr Kind da.
Die einfachste Möglichkeit zum Fiebersenken ist zunächst ein feuchter, lauwarmer Waschlappen. Legen Sie diesen Ihrem Kind auf die Stirn. Wichtig: Der Lappen sollte nicht zu kalt sein, sonst empfindet das Kind ihn schnell als unangenehm.
Bei älteren Kindern können Wadenwickel helfen, allerdings nur, wenn die Hände und Füße warm sind und sich die Kinder unwohl fühlen. Dazu ein feuchtes, körperwarmes Geschirrtuch um die Waden schlagen und ein trockenes Handtuch außen herumwickeln. Bei kleineren Kindern und Babys sind Wadenwickel ungeeignet, da sie schneller auskühlen und häufig bereits kühle Extremitäten haben. Lesen Sie hier, worauf Sie bei Wadenwickeln sonst noch achten sollten.
Ist das Fieber sehr hoch, hat das Kind zusätzliche Beschwerden und leidet es unter dem Fieber, können Sie fiebersenkende Mittel geben. Infrage kommen Wirkstoffe wie Paracetamol und Ibuprofen als Saft oder als Zäpfchen – dosiert nach Alter und Gewicht, maximaler Tagesdosis (laut Packungsangabe) und für einen begrenzten Zeitraum (solange sich das Kind unwohl fühlt).
Fiebersenkende Medikamente verhindern jedoch keine Fieberkrämpfe und brauchen nicht vorsorglich gegeben werden.
Antibiotika hingegen sind in der Regel kein geeignetes Mittel gegen Fieber, da die meisten fieberhaften Infekte durch Viren ausgelöst werden, Antibiotika aber ausschließlich bei bakteriellen Infekten wirken.
Es gibt keine klar festgelegte Temperaturgrenze, ab der ein Arztbesuch notwendig ist. Das ist abhängig vom Alter und Gesamtzustand des Kindes. In folgenden Fällen ist ein Besuch beim Kinderarzt jedoch immer sinnvoll:
Kinder und Jugendliche sollten mindestens einen ganzen Tag fieberfrei und wieder belastbar sein, bevor es zurück in Kita oder Schule geht.
Letzte Änderung: 25.11.2025
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