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Vorbereitung auf die Einschulung: Diese Tipps helfen Ihnen

ArtikelLesezeit: 3:00 min.
Mädchen mit Schultüte

Bildnachweis: © stock.adobe.com / famveldman

Die Einschulung ist ein großer Moment, für Eltern wie für Kinder. Ein Wendepunkt im Leben, für die Kleinen fast so wichtig wie später die Volljährigkeit. Helfen Sie Ihrem Kind dabei, sich mental und körperlich stark zu machen für den neuen Alltag als Schulkind. Die U9-Untersuchung beim Kinderarzt und der Besuch beim Schularzt helfen Ihnen dabei – und viele gemeinsame gute Gespräche und Übungen mit Ihrem Kind.

Vor der Einschulung steht beim Kinderarzt die U9 an

Wenn Ihr Kind fünf Jahre alt ist, steht beim Kinderarzt die U9 (60. bis 64. Lebensmonat) an. In der Regel bekommen Sie dazu rechtzeitig eine Einladung von Ihrem Kinderarzt. Diese Untersuchung liegt absichtlich vor dem Schulbeginn, damit sich der Arzt einen Eindruck verschaffen kann von der Beweglichkeit, Geschicklichkeit, Körperhaltung und Sprachentwicklung Ihres Kindes. Er klopft es bei seiner körperlichen Untersuchung von oben nach unten auf Entwicklungsauffälligkeiten ab, spricht mit ihm über seine Hobbys und auch über seine Ängste und seine Beziehung zu seinen Eltern. Außerdem prüft er den Impfstatus und berät Sie zu notwendigen Impfungen – das betrifft vor allem das Masernschutzgesetz, wonach eine Masernimpfung oder eine Immunisierung durch eine überstandene Masernerkrankung Voraussetzung für den Schulbesuch ist.

Pflichttermin: der Besuch beim Schularzt

Ebenfalls zwingend für den Beginn des Schulbesuchs ist die Schuleingangsuntersuchung beim Schularzt. Die Einladung dazu erhalten Sie in der Regel einige Monate vor dem Schuleintrittstermin. Die Untersuchung nimmt nicht Ihr Kinderarzt vor, sondern speziell ausgebildete Ärzte. Diese kommen entweder in die Kindertagesstätten oder Schulen selbst, um die Schulanfänger vor Ort zu untersuchen, sie sitzen im örtlichen Gesundheitsamt oder haben eigene Räumlichkeiten. Geprüft wird, ob das Kind neugierig ist, es sich auf die Schule und das Lernen freut und schon mit Bleistift, Papier und Schere umgehen kann. Außerdem, ob es körperlich und sozial mit seinen (bald) sechs oder auch schon sieben Jahren in der Lage sein wird, mit dem Schulprogramm mitzuhalten oder ob es vielleicht eine bestimmte Förderung braucht. Auch Gewicht, Größe und Hör- und Sehvermögen werden gecheckt. Für die rund 45-minütige Schularztuntersuchung sollten Sie das U-Heft und den Impfpass zur Hand haben.

Lesen, Schreiben, Rechnen – schon vor der Schule üben?

Kein Kind muss vor der Einschulung schon das Lesen, Schreiben oder Rechnen üben – aber, wenn es Interesse daran zeigt, darf es das tun. Inspirationen, wie Sie Ihren Kindern spielerisch einzelne Buchstaben beibringen können, gibt es zum Beispiel bei der Stiftung Lesen. Aber auch wenn das Kind schon selbst lesen möchte, sollten Sie ihm weiterhin regelmäßig vorlesen, denn häufig sind diese Geschichten spannender als Erstlesebücher, die ganz bewusst in einfacher Sprache und Handlung sind, damit die Kleinen allein damit zurechtkommen. Sollte Ihr Kind schon mit Zahlen im Einser-Raum jonglieren wollen, lassen Sie es ruhig zu. Hauptsache, die Motivation dazu kommt immer vom Kind, nicht von außen.

Sollte mein Kind schon schwimmen und radfahren können?

Die klare Empfehlung lautet: am besten, ja. Zumindest sollte Ihr Kind schon die Wassergewöhnungsphase durchlaufen haben, damit es mit Beginn des Schulschwimmens direkt mit dem Schwimmenlernen beginnen kann. Besser ist, das Kind besucht schon vorher einen richtigen Schwimmkurs, denn das Schulschwimmen findet in einigen Städten aufgrund eingeschränkter Kapazitäten bei Schulschwimmbädern und Schwimmlehrern nicht zuverlässig statt. Und dass das Kind sicher schwimmen kann, ist lebenswichtig. Auch das Radfahren sollten Sie üben. Es ist generell gut für die Motorik des Kindes und hilft ihm dabei, selbständig zu werden – etwa beim täglichen Schulweg.

Wie läuft der Schulsport ab?

Bei Erstklässlern steht der Spaß an Bewegungsspielen im Sportunterricht im Fokus. Dazu gehören einfache Lauf- und Fangspiele, aber auch die klassische Vorwärtsrolle. Sie müssen sich also keine Sorgen machen, dass es direkt um Leistung oder Wettbewerb geht. Zum Einsatz kommen häufig Bälle, Schwungtücher, Rollbretter, Turnmatten, Seile zum Seilspringen oder auch Langbänke und Turnkästen. Auch den Auf- und Abbau kleinerer Geräte lernen die Schüler dabei. Vieles kennt Ihr Kind schon aus der Kita-Zeit. Kleiner Tipp: Lassen Sie es seinen „Schulsport-Look“ selbst aussuchen, dann fühlt es sich sicherlich wohl.

Junge und Mädchen mit Schulranzen

Kindergesundheit

Leistungen der AOK Rheinland/Hamburg für Schulen und Kitas

Und wenn das Kind im Unterricht auf die Toilette muss?

Idealerweise kann das Kind schon gut einhalten. Es weiß, wann es an der Zeit ist, vor dem nächsten Tagesprogrammpunkt noch einmal aufs Klo zu gehen. Trotzdem kann es sein, dass das Kind während des Unterrichts einmal muss. Sprechen Sie das Thema am besten beim ersten Elternabend mit der Klassenleitung an. So kennen alle die Wünsche und Regeln für den Toilettengang in der Schule und Sie können Ihr Kind entsprechend darauf vorbereiten. Wichtig ist, dass die Schultoiletten in einem hygienisch akzeptablen Zustand sind, sodass Ihr Kind keine Hemmungen hat, dorthin zu gehen. Gleichzeitig sollte es selbst natürlich darauf achten, das Örtchen immer sauber zu hinterlassen.

Was kann das Kind in der Pause machen?

Schon in der Grundschule – sofern erlaubt – ist die Versuchung groß, in den Pausen am Smartphone herumzudaddeln. Machen Sie Ihrem Kind deutlich, dass das keine gute Option ist für eine Erholungspause vom Unterricht. Viele Schulen bieten bewegte Pausen an, in denen sich die Kinder Fahrgeräte, Bälle oder Seile ausleihen können, um draußen gemeinsam zu spielen. Sie können auch selbst Vorschläge machen und mit den Kindern Gruppenspiele für draußen üben, für die kein Material nötig ist.

Vorbereitung auf den sicheren und selbständigen Schulweg

Jeder Schule sind die sogenannten Elterntaxis ein Dorn im Auge: Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto bis vor die Schultür fahren und dabei potenziell Fußgänger und Radfahrer gefährden, weil die Verkehrssituation so unübersichtlich ist. Besser ist, Ihr Kind geht – zumindest das letzte Stück – zu Fuß oder fährt (in Ihrer Begleitung) mit dem Rad. Dazu sollte es sich altersgemäß sicher im Straßenverkehr bewegen können. Wählen Sie gemeinsam den sichersten, nicht den kürzesten, Schulweg aus und üben Sie ihn schon lange vor der Einschulung. Gehen Sie dazu an Kreuzungen selbst in die Hocke, um nachvollziehen zu können, was Ihr Kind sieht und was nicht. So können Sie es besser auf Gefahren aufmerksam machen. Bringen Sie ihm außerdem bei, nicht zwischen parkenden Fahrzeugen auf die Straße zu treten und natürlich links-rechts-links zu schauen. Außerdem sollte es sich auch bei einer grünen Fußgängerampel immer davon überzeugen, ob auch wirklich alle Fahrzeuge stehen, bevor es über die Ampel geht. Weitere wichtige Tipps finden Sie zum Beispiel beim ADAC.

Letzte Änderung: 13.03.2024