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Keine Angst vorm Kinderarztbesuch – die besten Tipps für Eltern

ArtikelLesezeit: 2:00 min.
Arzt hört den Teddy eines Kindes ab

Bildnachweis: © stock.adobe.com / Seventyfour

Vorsorgeuntersuchungen, Impfungen und Kinderkrankheiten: Schon ab den ersten Lebenswochen gehören Besuche in der Kinderarztpraxis zum Alltag. Doch manchmal entwickeln Kinder Ängste vor dem Arzt, fühlen sich gestresst und unwohl in der Praxis.

Damit sich solche Gefühle nicht verfestigen, ist es besonders wichtig, dass die Arztbesuche von Anfang an möglichst stressfrei sind – für die ganze Familie.

Warum haben Kinder manchmal Angst vorm Arztbesuch?

Lange Wartezeiten, eine ungewohnte Umgebung, fremde Menschen und manchmal auch unangenehme Behandlungen: Dass Kinder den Arztbesuch nicht immer angenehm finden, ist verständlich. Und auch Eltern fällt es mitunter schwer, mit anzusehen, wenn das Kind eine Spritze kriegt oder aufwendiger untersucht werden muss. Doch elterliche Angst und Sorgen verstärken das Unbehagen von Kindern nur. Die wichtigste Hilfestellung ist, Ruhe und Sicherheit auszustrahlen. Das gelingt, wenn Sie sich selbst gut aufgehoben fühlen bei der Kinderärztin Ihrer Wahl, fachlich und menschlich.

Der Arztbesuch: Wie nehme ich meinem Kind die Angst davor?

Bereiten Sie Ihr Kind sanft auf den Praxisbesuch vor. Am besten gelingt das spielerisch: In einem Rollenspiel kann der Teddybär oder die Lieblingspuppe der Patient sein, während das Kind die Doktorrolle übernimmt. Mit einem gut ausgestatteten Kinderarztkoffer macht das noch mehr Spaß. Bilderbücher, die den Besuch beim Arzt kindgerecht erklären, ermöglichen dem Kind, in die „Heldenrolle“ zu schlüpfen. In vielen Stadtbibliotheken gibt es dazu eine große Auswahl. Von Kindern für Kinder geschrieben ist „Das Mutmachbuch für Krankenhaus und Arztpraxis“, ein bunter Strauß aus kleinen Geschichten, Bildern und Witzen.

Wichtig ist auch, dass Kinder verstehen, was bei der Behandlung oder U-Untersuchungen passiert. Eine Studie aus Australien belegt, dass Jungen und Mädchen – in diesem Fall im Alter zwischen zwei und sieben Jahren – durch Erklärungen besser mit ihrer Angst vor Ärzten umgehen können als durch reine Ablenkungsmanöver bei der Behandlung. Und: Versichern Sie Ihrem Kind, dass Sie während der Untersuchung die ganze Zeit dabei sind.

Was kann ich in der Praxis tun?

Schon Säuglinge spüren genau, wenn ihre Eltern angespannt sind und gestresst oder überbesorgt reagieren. Deshalb sollten Mütter und Väter vor allem Ruhe und Vertrauen vor und während eines Arztbesuches ausstrahlen. Hilfreich ist, die passende Kleidung auszuwählen: Fürs Impfen lieber etwas Kurzärmliges wählen, Säuglingen zum Abhorchen einen Wickelbody anziehen und auch ansonsten auf Umständliches wie Strumpfhosen verzichten. Ablenkung im richtigen Moment kann helfen, um über einen Pikser oder eine unangenehme Situation hinwegzuhelfen oder zu trösten. Vermeiden sollten Eltern dagegen unrealistische Versprechen, wie etwa die Behauptung, die Spritze tue gar nicht weh. Damit riskieren Sie, Vertrauen zu verlieren. Sagen Sie lieber offen, dass Behandlungen auch einmal unangenehm sein können, aber notwendig sind, um gesund zu werden oder Krankheiten vorzubeugen. Die Ankündigung, dass ein Piks kurz wehtun kann, sollte in der Regel allerdings erst unmittelbar vor der Spritze erfolgen und nicht schon Tage vorher. Sonst können sich unnötige Ängste aufbauen.

Wie kann ich meinem Kind noch helfen?

Nehmen Sie Ihr Kind ruhig mit, wenn Sie selbst zum Arzt gehen. So lernt es, dass es etwas Normales ist. Bei ängstlichen Kindern kann es auch helfen, wenn sie ihr Lieblings-Kuscheltier mit zum Arzt nehmen können oder während einer Untersuchung auf dem Schoß eines Elternteils sitzen dürfen. Eltern sollten dabei aber nicht eine Beschützerrolle einnehmen, sondern mit den Medizinern kommunizieren und kooperieren. Sonst könnten die Kleinen die Untersuchung noch stärker als Übergriff empfinden. Manche Kinderarztpraxen haben am Praxistresen eine Kiste mit kleinen Überraschungen, aus denen sich die Kinder nach der Untersuchung etwas aussuchen dürfen. Oder Sie belohnen Ihr Kind nach dem Arztbesuch mit einem Eis, einem Pixi-Buch oder einer anderen Kleinigkeit.

Ein kleines Mädchen wird von einer Ärztin geimpft.

Impfschutz für Babys, Kinder und Jugendliche

Zeitplan für die wichtigsten Impfungen

Wie finde ich die richtige Kinderarztpraxis?

Die Wahl der richtigen kinderärztlichen Praxis ist eine wichtige Entscheidung – schließlich begleitet der Arzt Ihr Kind und Sie eine lange Zeit. Neben der örtlichen Nähe und schnellen Erreichbarkeit ist es entscheidend, dass Eltern und Kinder sich beim Arzt gut aufgehoben fühlen und ein vertrauensvolles Verhältnis besteht. Er sollte souverän, aufmerksam und freundlich sein und sowohl dem Kind als auch den Eltern zuhören und auf ihre Sorgen und Fragen eingehen. Wichtig ist auch, dass Mediziner sich die Zeit nehmen, Behandlungsmethoden und Medikamente zu erklären. Eine kindgerechte Einrichtung der Praxis mit einer Spielecke im Wartezimmer und tollen Büchern unterstützen den Wohlfühlfaktor. Gold wert ist auch ein professionelles Terminmanagement ohne zu lange Wartezeiten. Bei der Suche nach der richtigen Praxis hilft der AOK-Gesundheitsnavigator, sich schnell und praktisch einen Überblick über die kinderärztlichen Angebote in Ihrer Nähe zu verschaffen.

Verständnis ist besser als Druck

Selbst Erwachsene haben manchmal Respekt vor Arztbesuchen. Statt auf Strenge zu setzen, sollten Sie das Ihren Kindern ebenfalls zugestehen. Wer Druck macht, riskiert, dass Kinder auch später noch Angst vorm Arztbesuch haben. Geben Sie Ihrem Kind Geborgenheit und nehmen Sie es ernst. Gespräch, Nähe und Aufmerksamkeit vor und während des Praxisbesuchs schaffen Sicherheit, damit der Termin für alle möglichst entspannt ist.

Letzte Änderung: 11.05.2023