Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen hat eine Stechmücke oder eine Wespe Sie erwischt? Wir haben Tipps, was gegen den Juckreiz hilft und wann Sie zum Arzt gehen sollten.
Fachapothekerin für Allgemeinpharmazie, Master of Public Health
ServiceCenter AOK-Clarimedis
Das liegt an dem Gift, das die Insekten über ihren Rüssel beziehungsweise Stachel in unsere Haut spritzen. Eine Mücke sondert zum Beispiel ein eiweißhaltiges Sekret ab. Das sorgt dafür, dass unser Blut nicht sofort gerinnt und die Mücke ungehindert saugen kann. Unser Körper will das Sekret abwehren und schüttet dazu das Hormon Histamin aus. Histamin bekämpft die körperfremden Eiweiße. Unangenehmer Nebeneffekt: Es löst Juckreiz, Rötungen und Schwellungen aus.
Kühlen
Legen Sie kalte Kompressen (aus dem Kühlschrank) oder Eiswürfel auf den Stich. Die Verdunstungskälte lindert den Juckreiz. Der Stich schwillt ab. Wichtig: Wickeln Sie die Kompresse oder Eiswürfel vorher in ein Tuch ein. So erfriert die Haut nicht.
Zwiebeln
Zwiebelsaft enthält Schwefel, der antientzündlich und desinfizierend wirkt. Das lindert den Juckreiz und die Schwellung. Halbieren Sie eine Zwiebel und drücken Sie diese mit der Schnittstelle auf den Stich. Einen ähnlichen Effekt hat auch eine halbe Zitrone oder Kartoffel.
Spitzwegerich
Das Kraut enthält unter anderem Stoffe, die Schmerzen lindern. Einfach einige Blätter abpflücken und zerquetschen. Die Masse auf den Mückenstich legen und einige Zeit auf der Haut fixieren. Achtung: Allergiker sollten Spitzwegerich nicht anwenden.
Aloe vera
Der Saft der Aloe vera hilft gegen juckende Stiche. Trennen Sie ein Blatt der Pflanze ab, schneiden Sie es auf und betupfen Sie den Stich mit dem darin enthaltenen Saft. Wer keine Aloe-vera-Pflanze zu Hause hat, kann auch Aloe-vera-Gels verwenden.
Hitze
Hitze zerstört einen Teil der juckreizauslösenden Enzyme aus dem Insektensekret. Batteriebetriebene Wärmestifte helfen auf einem (möglichst frischen) Insektenstich.
Gels und Salben
Manchmal hilft nur der Gang in die Apotheke. Spezielle Insektenmittel und Antihistaminika mindern den Juckreiz. Die Cremes und Gels kühlen außerdem. Für unterwegs gibt es sie als praktische Roll-ons. Hat sich der Stich entzündet oder ist stark geschwollen, kann ein kortisonhaltiges Mittel helfen.
Kratzen Sie niemals an einem Insektenstich! Das verschlimmert den Juckreiz und kann dazu führen, dass der Stich sich abkapselt. Dabei entsteht ein kleiner Knoten auf der Haut, das sogenannte Histiozytom. Es bleibt dauerhaft bestehen. Durch das Kratzen können außerdem Keime in die Wunde gelangen. Sie können Infektionen auslösen – schlimmstenfalls eine gefährliche Blutvergiftung (Sepsis).
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Medizinische Hilfe am Telefon.
Besonders gegen Bienen- und Wespenstiche sind einige Menschen allergisch. Mögliche Symptome: Das Gesicht schwillt an, sie leiden unter Ausschlag oder Schwindel. Auch Atem- oder Kreislaufprobleme können auftreten. Im schlimmsten Fall kommt es zu einem allergischen Schock (anaphylaktischer Schock). Das ist lebensbedrohlich. Dann gilt: Notarzt rufen.
Wenn Sie wissen, dass Sie allergisch auf Insektenstiche reagieren, sorgen Sie vor. Ihr Arzt sollte Ihnen ein Notfallset verschreiben. Das bekommen Sie zum Beispiel in Ihrer Apotheke. Das Set enthält Mittel gegen den Stich und Adrenalin, um im Notfall den Kreislauf zu stabilisieren.
Übrigens: Oft hilft mittelfristig eine Hyposensibilisierung, um eine Allergie gegen Insektenstiche in den Griff zu bekommen.
Ist der Stich sehr stark angeschwollen und schmerzt? Befindet er sich an empfindlichen Körperstellen, zum Beispiel am Augenlid oder im Mund? Trifft eines davon zu, sollten Sie den Stich einem Arzt zeigen. Ebenso, wenn Sie allergisch auf Insektenstiche reagieren.
Sind Sie verreist, ist ein Arztbesuch eventuell bei anderen Anzeichen nötig. Denn im Ausland können Mücken und andere Insekten manchmal schwere Krankheiten übertragen. Die müssen im Fall des Falles anders behandelt werden. Informieren Sie sich am besten schon vor Ihrer Reise. Dann können Sie die Reiseapotheke entsprechend ausstatten.
Letzte Änderung: 20.07.2021
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