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Der Eigenschutz der Haut vor Sonne – und seine Grenzen

ArtikelLesezeit: 2:30 min.
Gesicht einer jungen Frau mit Sonnenbrand

Bildnachweis: © stock.adobe.com / KseniaJoyg

Bis zu einem gewissen Maß kann sich unsere Haut selbst vor der Sonne schützen. Doch je nach Einstrahlungsdauer und Sonnenintensität nimmt die Haut Schaden – bis hin zu Hautkrebs. Wir erklären, wie der natürliche Grundschutz der Haut funktioniert.

Unsere Haut ist nicht nur das sichtbare Äußere unseres Körpers, sondern auch das größte Organ. Sie besteht aus drei Schichten. Die oberste Schicht ist die Epidermis. Hier sorgen widerstandsfähige Hornzellen für einen gewissen natürlichen Schutz gegen Licht, Hitze, Schadstoffe, Krankheitserreger wie Bakterien, Allergene und chemische Stoffe. Die Hornzellen sind durch Fette, die Lipide, miteinander verbunden. Sie bilden eine Schutzbarriere gegen Stoffe von außen und sorgen für eine geschmeidige Haut.

Schützt Bräune vor Sonnenbrand?

Eine Form des Eigenschutzes ist Bräune. Sie ist eine Reaktion der Haut auf eindringende UV-B-Strahlung und entsteht durch Bildung von Melanin in den Pigmentzellen. Dieser dunkle Farbstoff wird in die benachbarten Zellen der Oberhaut abgegeben. Es bildet sich die sogenannte Lichtschwiele. Wichtig zu wissen: Dieser Eigenschutz der Haut in Form von Bräune entspricht gerade einmal einem Lichtschutzfaktor von 4 und ist somit keine gesunde Methode gegen Sonnenbrand. Weil sich die oberste Hornschicht etwa alle vier Wochen erneuert, schwindet auch die Bräune – ohne erneute intensive Sonneneinstrahlung – mit der Zeit. Wichtig zu wissen: Eben weil Bräune eine Form der Eigenschutzes der Haut ist, gibt es per se keine „gesunde“ Bräune.

Wie viel Sonne verträgt meine Haut?

Wie viel Sonne jeder einzelne Mensch verträgt, hängt von seinem Hauttyp ab. Je dunkler die Haut, desto höher der Eigenschutz. Welchen Hauttyp Sie haben, können Sie mithilfe eines Tests des Bundesamts für Strahlenschutz annährungsweise herausfinden. Eine zuverlässige Aussage kann jedoch nur eine dermatologische Untersuchung ergeben.

Folgende Hauttypen gibt es:
 

Hauttyp 1: Keltischer Typ

  • Sehr helle Haut, häufig mit Sommersprossen
  • Rötliches oder hellblondes Haar
  • Blaue, grüne oder hellgraue Augen
  • Eigenschutzzeit der Haut: unter 10 Minuten

Hauttyp 2: Nordischer Typ

  • Sehr helle Haut, häufig mit Sommersprossen
  • Blonde oder hellbraune Haare
  • Blaue, graue oder grüne Augen
  • Eigenschutzzeit der Haut: 10 bis 20 Minuten

Hauttyp 3: Mischtyp

  • Helle bis mittlere Hautfarbe
  • Blonde, braune oder schwarze Haare
  • Braune, blaue, graue oder grüne Augen
  • Eigenschutzzeit der Haut: 20 bis 30 Minuten

Hauttyp 4: Mediterraner Typ

  • Leicht gebräunte, olivfarbene Haut
  • Dunkles Haar
  • Braune Augen
  • Eigenschutzzeit der Haut: über 45 Minuten

Hauttyp 5: Dunkler Typ

  • Dunkle Hautfarbe, keine Sommersprossen
  • Schwarzes Haar
  • Dunkle Augen
  • Eigenschutzzeit der Haut: über 60 Minuten

Hauttyp 6: Schwarzer Typ

  • Dunkle bis schwarze Hautfarbe, keine Sommersprossen
  • Dunkelbraune bis schwarze Haare
  • Dunkelbraune Augen
  • Eigenschutzzeit der Haut: über 90 Minuten
Hautärztin untersucht Leberfleck auf dem Rücken eines Patienten mit der Lupe

Hautkrebs erkennen

Die AOK zahlt das Screening ab 18.

Wie wirkt Sonnenschutzmittel?

Einen zusätzlichen Schutz durch Sonnenschutzmittel braucht fast jede Haut. Denn die UV-A und UV-B-Strahlung kann schon in geringer Dosis Erbgutschäden verursachen, lange bevor die Haut sichtbar in Form von Sonnenbrand oder Bräune reagiert. 

Sonnenschutzmittel mit UV-B-Filter helfen, die Eigenschutzzeit der Haut zu erhöhen und dadurch Sonnenbrand zu verhindern. Es gibt sie mit unterschiedlichen Lichtschutzfaktoren (LSF). Der Lichtschutzfaktor bezieht sich ausschließlich auf den Schutz vor den aggressiven UV-B-Strahlen. Er besagt, um wie viel die Eigenschutzzeit der Haut – je nach Hauttyp – erhöht wird. Können Sie also beispielsweise mit Hauttyp 2 ohne Schutz 15 Minuten lang in der Sonne bleiben, genießen Sie mit LSF 20 einen Sonnenschutz, der 300 Minuten (20 mal 15 Minuten) anhält. Die Sonnencreme muss aber reichlich aufgetragen werden, damit sich eine Schutzwirkung entfalten kann.

Enthält das Sonnenschutzmittel zusätzlich einen UV-A-Filter, wirkt das vorzeitiger Hautalterung und Faltenbildung entgegen. Denn UV-A-Strahlen dringen noch tiefer in die Haut ein und greifen dort die elastischen Fasern an.

Übrigens: Rund um effektiven Sonnenschutz ranken sich diverse Mythen – die populärsten haben wir hier für Sie zusammengetragen.

Sonnenstich durch Infrarotstrahlung

Was Infrarot-Strahlen anrichten können, zeigt sich bei einem Sonnenstich. Denn die wärmeerzeugende Strahlung führt bei intensiver Sonneneinwirkung auf Kopf und Nacken zu einer Reizung der Hirnhäute. Die Folgen reichen von Übelkeit, Erbrechen und Kopfweh bis hin zu Bewusstseinsstörungen und Krampfanfällen. Wissenschaftler des Institutes für Umweltmedizinische Forschung der Uni Düsseldorf haben außerdem herausgefunden, dass Infrarot ebenfalls die Hautalterung beschleunigen kann und möglicherweise auch zur Entstehung von Krebs beiträgt. Sonnenschutzprodukte mit IR-A-Schutz wirken dem entgegen.

Klimawandel: Die Sonnenintensität steigt

Die menschengemachten klimatischen Veränderungen tragen dazu bei, dass wir in Deutschland einer zunehmenden Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Das hängt mit der Zusammensetzung der Treibhausgase in der Stratosphäre inklusive Niedrigozonphasen, mehr Sonnenscheinstunden und damit noch weniger schützender Bewölkung und den höheren Temperaturen zusammen. Letztere animieren uns dazu, uns leichter bekleidet und weniger gut geschützt viel mehr draußen aufzuhalten.

Beim Bundesamt für Strahlenschutz erhalten Sie tagesaktuelle Infos über den zu erwartenden UV-Index. Denn je höher der Wert, desto höher die Sonnenintensität und damit das Risiko, einen Sonnenbrand zu bekommen.


Morphium & Ingwer: Hautsache gesund

Diese Folge „Morphium & Ingwer“ geht unter die Haut. Denn Olli Briesch und Michael Imhof beschäftigen sich unter dem Motto „Hautsache gesund“ mit dem flächenmäßig größten und auch vielseitigsten menschlichen Organ.  Bei Olli stellt der Arzt dabei sogar gutartige Veränderungen des Alters fest, was bei Micha für einiges an Erheiterung sorgt.  Aber auch sonst haut diese Episode wieder viel Wissenswertes raus, also hören Sie rein!

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Letzte Änderung: 26.06.2024