Abonnieren Sie den vigo-Newsletter. Wir halten Sie zu allen interessanten Gesundheitsthemen auf dem Laufenden!

Wir verwenden Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern.

Autoimmunerkrankungen – gegen den eigenen Körper

ArtikelLesezeit: 3:00 min.
Ärztin gibt Patientin die Hand

Bildnachweis: © istockphoto.com / nortonrsx

So verschieden die Formen von Autoimmunerkrankungen sind, sie haben alle eins gemeinsam: Sie beruhen auf einer Abwehrreaktion des Immunsystems gegen körpereigenes Gewebe. Das bedeutet, dass die eigene Körperabwehr gesunde Zellen angreift. Die Ursachen für dieses Phänomen sind nicht genau bekannt. Man weiß aber, dass sie chronisch verlaufen, oft in Schüben auftreten und nicht heilbar sind. Meist lassen sich allerdings die Symptome gut behandeln. In Deutschland leiden vier bis fünf Prozent der Bevölkerung unter einer Autoimmunkrankheit.

Unser Immunsystem hält für schädliche Bakterien und Viren, die in unseren Körper eindringen, Abwehrzellen und Antikörper bereit. Sie bekämpfen die Eindringlinge und schützen uns so vor Krankheiten. Liegt allerdings eine Autoimmunerkrankung vor, reagiert das Immunsystem falsch: Auf einmal richtet es die Abwehrstoffe auch gegen nützliche körpereigene Zellen.

Frau lacht

AOK-Curaplan

Hilfe für chronisch Kranke.

Es gibt viele verschiedene Autoimmunkrankheiten. Beispiele sind Diabetes mellitus Typ 1, Schuppenflechte, Multiple Sklerose, Rheumatoide Arthritis, Hashimoto-Thyreoiditis (chronische Entzündung der Schilddrüsen) und die Weißfleckenkrankheit (Vitiligo).

Symptome

Die Symptome sind entsprechend unterschiedlich. Häufig macht sich eine Autoimmunerkrankung durch extreme Müdigkeit und Funktionsstörungen von Organen oder Gelenken bemerkbar. Manche gehen anfangs mit einem Gewichtsverlust einher. Auch Hautveränderungen können ein sichtbares Symptom sein. Bei anderen gehören plötzliche Sehstörungen zum Krankheitsbild.

Ursachen

Die Ursachen der meisten Autoimmunkrankheiten sind bis heute nicht eindeutig geklärt. In den meisten Fällen ist eine genetische Veranlagung vorhanden. Doch Wissenschaftler vermuten auch, dass Umwelteinflüsse eine Rolle spielen, denn manche Erkrankungen kommen vermehrt in Industrieländern vor. Virusinfektionen stehen ebenfalls im Verdacht, eine Autoimmunkrankheit auslösen zu können, indem das Immunsystem eine Überreaktion zeigt.

Verlauf

Sobald die ersten Symptome auftreten, ist die Autoimmunerkrankung in der Regel nicht mehr aufzuhalten. Die meisten Formen verlaufen in Schüben. Das heißt, nur während eines Schubs sind die Symptome spürbar, danach können sie sich zurückbilden und der Patient führt unter Umständen für längere Zeit ein beschwerdefreies Leben. Da die Schübe aber immer wieder auftreten, gelten Autoimmunerkrankungen als chronisch.

Diagnose

Es ist schwer, eine Autoimmunkrankheit zu diagnostizieren. Die Symptome, wie beispielsweise Müdigkeit, leichtes Fieber, Durchfall oder Übelkeit, sind eher unspezifisch und können vielen verschiedenen Krankheiten zugeordnet werden. Der Arzt wird zunächst nach allen auftretenden Beschwerden fragen. Manchmal gibt das Blut Aufschluss, etwa wenn bestimmte Antikörper nachgewiesen werden können. Je nach Krankheit gehören auch Ultraschalluntersuchungen, Röntgen, die Untersuchung von Gewebeproben und Magnetresonanztomografien (MRT) zur Diagnosefindung.

Heilbar sind Autoimmunerkrankungen nicht. Die Beschwerden lassen sich aber zum Teil stark eindämmen. Inwieweit die Patienten ein weitgehend normales Leben führen können, hängt von der Form ihrer Erkrankung und von ihrem Verlauf ab. Entsprechend werden für die Behandlung Medikamente, Physio- und Ergotherapien sowie Psychotherapien eingesetzt. Viele suchen darüber hinaus den Austausch mit anderen in Selbsthilfegruppen. Dort erhalten sie auch die aktuellsten Informationen über ihre Krankheit.

Letzte Änderung: 22.01.2017