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Sportarten für Kinder: Welcher Sport ist in welchem Alter sinnvoll?

ArtikelLesezeit: 4:00 min.
Kinder mit Schutzkleidung beim Skateboardfahren

Bildnachweis: © stock.adobe.com / Drobot Dean

Schwimmen ab vier, Karate ab fünf, Basketball ab sieben? Wissen Sie, welches das richtige Alter für die Lieblingssportart Ihres Kindes ist? Wir stellen Ihnen verschiedene Sportarten inklusive idealem Einstiegsalter vor. Außerdem erklären wir, weshalb ein Sportverein eine gute Sache ist und wie Sie mit unserer Checkliste den richtigen Sportverein finden und welcher Sport auch ohne Sportverein möglich ist.

Expertenbild

Der Experte zum Thema

Prof. Dr. Ingo Froböse

Sportwissenschaftler, Universitätsprofessor
Deutsche Sporthochschule Köln, Abteilung Bewegungsorientierte Präventions- und Rehabilitationswissenschaften

Trendsportarten zum Austesten von Motorik und Nervenkitzel

Kinder und Jugendliche haben immer mehr Möglichkeiten, sportlich aktiv zu sein, auch ohne sich an einen Sportverein zu binden. Denn viele Kinder möchten sich erst einmal ausprobieren. Manchmal dauert es, bis sie „ihren“ Sport gefunden haben. Die folgenden Trendsportarten haben außerdem den Vorteil, dass sie draußen an der frischen Luft stattfinden.

Stunt Scooter: Die Metallroller mit den kleinen Hartrollen sind eine echte Herausforderung für Körperspannung und Motorik. Mit ihnen lassen sich mit Rampen fahren oder im Skatepark Sprünge üben. Das erfordert Mut und Überwindung, schafft aber auch ganz viel Selbstvertrauen. Und auch wenn es ein Einzelsport ist, treffen sich die jungen Fahrkünstler ab acht Jahren auf den Anlagen immer wieder, sodass Freundschaften entstehen. Öffentliche Skateparks gibt es in vielen Städten, darunter Hamburg, Düsseldorf und Köln.

Skateboarding: Zunächst auf einer glatt betonierten Fläche und später auch in Skateparks, können schon kleine Kids ab fünf die ersten Skateboarding-Versuche machen. Natürlich auf einem Board, das zu ihrer Größe passt. Die Skaterkarriere beginnt erst einmal damit, geradeaus zu fahren und bremsen zu können. Später stehen Tricks wie „Kick-turn“ oder „Ollie“ auf dem Übungsplan. Tolle Tipps für den Einstieg gibt es hier.

BMX: Es gibt heute sogar schon BMX-Räder für Kinder ab 3 Jahren (12‘‘). Die Reifengröße und insbesondere die Länge des Oberrohrs müssen unbedingt zur Körpergröße des Kindes passen, um das Rad sicher beherrschen zu können. Dann kann es mit den ersten Stunts und Sprüngen losgehen. Achtung: BMX-Räder sind Sportgeräte und keine verkehrstauglichen Zweiräder nach StVO.

Für das Scootern, Skateboarden und BMX-Fahren gilt: Immer an die Sicherheitsausrüstung denken! Dazu gehören ein Hartschalenhelm und Protektoren wie Knie-, Handgelenk- und Ellenbogenschützer.

Parkour: Das Schöne am Parkour ist: Es geht fast überall. Denn hier werden gewöhnliche Straßeninstallationen wie Zäune, Mauern, Bänke oder Treppen zu Sportgeräten. Am besten ist, die Kinder besuchen für den Einstieg einen Workshop oder gucken sich Tricks bei anderen ab. Wichtig ist, die Kids zum Beispiel in sicheren Landetechniken zu schulen und sie für ungeeignete Objekte zu sensibilisieren. Parkour ist ein Sport für Kinder ab sieben Jahren. Mehr Infos gibt es hier.

Welcher Sport für welches Alter?

Jede Sportart trainiert dabei unterschiedliche Fertigkeiten – und nicht jede Sportart ist für jedes Alter geeignet. In der Tabelle geben wir Ihnen einen Überblick, ab wie viel Jahren eine Sportart geeignet ist. Bitte beachten Sie: Kinder entwickeln sich unterschiedlich, die unten genannten Altersangaben stellen Richtwerte dar.

Sportartgeeignet abfördert
Turnen2 bis 3 JahrenGrobmotorik, Gleichgewicht, Körperkoordination, Gelenkigkeit, Kraftaufbau
Fußball4 JahrenAusdauer, Gleichgewicht, Körperkoordination
Tennis5 JahrenKörperkoordination, Konzentration
Handball7 JahrenAusdauer, Schnelligkeit, Körperkoordination
Tischtennis7 JahrenKörperkoordination, Konzentration
Skifahren4 JahrenKörperkoordination, Kraftaufbau (Beinmuskulatur), Gleichgewicht
Eislaufen4 bis 5 JahrenGleichgewicht, Körperkoordination, Kraftaufbau
Schwimmen4 JahrenBeweglichkeit, Körperkoordination, Gleichgewicht
Basketball7 JahrenAusdauer, Schnelligkeit, Körperkoordination
Tanzen/Ballett4 JahrenRhythmusgefühl, Gleichgewichtssinn, Koordinationsfähigkeit, Gelenkigkeit
Voltigieren4 JahrenGelenkigkeit, Körperkoordination
Radfahren3 bis 4 JahrenGleichgewicht, Ausdauer, Kraftaufbau (Beinmuskulatur)
Reiten6 JahrenGleichgewicht, Kraftaufbau (Rückenmuskulatur)
Karate5 JahrenKraftdosierung, Grobmotorik, Gleichgewichtssinn
Leichtathletik5 JahrenAusdauer, Körperkoordination, Kraftaufbau, Schnelligkeit
Judo5 bis 6 JahrenKonzentration, Körperkoordination

 

Sport in der Gruppe

Gemeinsam mit anderen macht Sport gleich doppelt so viel Spaß. Der Austausch mit anderen Kindern stärkt außerdem die soziale Kompetenz. Doch es gibt noch mehr gute Gründe für einen Sportverein.

Gute Gründe für den Sportverein

Persönlichkeitsentwicklung

Als Eltern sind Sie maßgeblich an der Persönlichkeitsentwicklung Ihres Kindes beteiligt – aber nicht allein. Um zu einem starken und selbstbewussten Erwachsenen heranreifen zu können, sollte Ihr Kind lernen, sich auch außerhalb der Familie zu behaupten. Sportvereine sind dafür eine gute Möglichkeit. Hier kann Ihr Nachwuchs seine Fähigkeiten und Grenzen ausloten. So erprobt er auch den Umgang mit Erfolg und Misserfolg.

Körperbewusstsein

Durch die Herausforderungen in Training und Wettkampf entwickelt Ihr Kind im Verein ein ausgeprägtes Bewusstsein für seinen Körper. Regelmäßige Bewegung beugt außerdem Übergewicht vor.

Suchtvorbeugung

Eine starke Persönlichkeit mit einem ausgeprägten Körperbewusstsein sagt eher „Nein“ zu Alkohol und Drogen – auch das ist ein positiver Nebeneffekt des Vereinssports. Hier können Sie als Eltern zusätzlich gute Vorbilder sein: Verzichten Sie auf Bier und Zigaretten am Spielfeldrand.

Soziale Kompetenz

Im Sportverein erlernt Ihr Kind ganz nebenbei auch soziale Kompetenz: Es muss sich in ein Team einfügen und mit seinen Mitspielern für ein gemeinsames Ziel kämpfen. Dabei kann auch Integration eine wichtige Rolle spielen, denn oftmals treffen Kinder aus verschiedenen Kulturen und mit unterschiedlichen Fähigkeiten aufeinander. Der Verein hilft Ihrem Kind, Verständnis und Akzeptanz für unterschiedliche Lebensweisen sowie Kompetenzen zu entwickeln.

Gruppe in einem Fitnessstudio macht Übungen mit Theraband.

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Checkliste: So finden Sie einen guten Sportverein

Ob Turnen, Fußball oder Schwimmen – das Angebot an Sportarten ist riesig. Doch wie finden Sie den richtigen Sportverein für Ihren Nachwuchs? Unsere Checkliste hilft Ihnen dabei.

  • Ist der Sportverein in der Nähe? Lange Anfahrten können Ihrem Kind die Lust am Sportverein nehmen. Wenn der Sportverein in der Nähe ist, kann Ihr Kind ab einem gewissen Alter sogar alleine zum Training gehen oder mit dem Fahrrad fahren.
  • Sind Trainerinnen und Trainer offen für Fragen? Vereinbaren Sie ein Gespräch mit der Trainerin oder dem Trainer. Welchen Eindruck haben Sie? Nimmt man sich Zeit und beantwortet Ihre Fragen?
  • Gehen die Trainerinnen und Trainer gut mit Ihrem Kind um? Schauen Sie bei einem Training zu. Auch hier zählt Ihr Eindruck: Denken Sie, dass Ihr Kind in guten Händen ist?
  • Kann Ihr Kind an einem Probetraining teilnehmen? Wenn ja, schauen Sie bei dem Training zu und fragen Sie Ihr Kind anschließend, ob es sich wohlgefühlt hat.
  • Werden Aktivitäten außerhalb des Trainings angeboten? Hat Ihr Kind die Möglichkeit, sich an der Planung von Vereinsaktivitäten zu beteiligen und eigenständig Aufgaben zu übernehmen?
  • Ist das Informationsangebot gut? Wird Ihr Nachwuchs regelmäßig vom Verein über Neuigkeiten informiert, zum Beispiel durch eine spezielle Seite im Internet oder Beiträge in der Vereinszeitung?

Letzte Änderung: 28.02.2023