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Zähneputzen bei Kindern

ArtikelLesezeit: 4:00 min.
Mädchen beim Zähne putzen

Bildnachweis: © stock.adobe.com / K.A./peopleimages.com

Sobald das erste Zähnchen sich zeigt, gehört das Zähneputzen zur täglichen Routine von Kindern und Eltern. Dabei ist es wichtig, die richtige Zahnbürste und Zahnpasta zu verwenden.

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In der Regel kommt er mit sechs bis sieben Monaten: der erste Zahn. Die unteren Schneidezähne machen fast immer den Anfang. Jetzt heißt es für die Eltern, liebevoll und konsequent die Zahnhygiene ihres Nachwuchses in die Hand zu nehmen.

Denn gesunde Milchzähne sind eine wichtige Grundlage für eine lebenslange Zahngesundheit. „Deshalb sind Eltern in der Pflicht, ihre Kinder beim Zähneputzen zu unterstützen“, betont Heike Scholtes, Zahnärztin an der AOK-Zahnklinik. 

Auch für das Zerkleinern der Nahrung und die richtige Aussprache haben Milchzähne eine große Bedeutung. Und schließlich sind sie Platzhalter für die bleibenden Zähne. „Verliert ein Kind einen Milchzahn zu früh, kann sich das negativ auf das Erwachsenen-Gebiss auswirken“, erklärt die Zahnärztin.

Sobald die Kinder ihre Zahnbürste selbst halten können, können Sie gemeinsam das Zähneputzen nach der KAI-Methode üben.

Die ersten Milchzähne

AOK-Zahnärztin Scholtes empfiehlt: „Behandeln Sie die gerade durchbrechenden Milchzähnchen zunächst mit einem Wattestäbchen und einem Klecks neutral schmeckender Kinderzahnpasta.“ Ist der Zahn draußen, gilt: Sanft, aber gründlich mit einer altersgerechten weichborstigen Zahnbürste zweimal am Tag putzen. Achten Sie darauf, möglichst immer zur gleichen Zeit zu putzen. So wird das Zähneputzen für Ihren Nachwuchs zu einem festen und selbstverständlichen Ritual. Am besten Sie gehen mit gutem Beispiel voran und putzen gleich selbst mit.

Kinderzähne und Fluorid

Fluorid spielt bei der Kariesprophylaxe eine wichtige Rolle. Wir nehmen es mit unserer Nahrung, Wasser und über die Luft auf. Heutzutage wird die Zugabe von Fluorid individuell dosiert. Lassen Sie sich von Ihrem Zahnarzt beraten, ob in den ersten Lebensjahren Ihres Kindes fluoridhaltige Kinderzahnpasta (maximal 500 ppm) ausreicht oder zusätzlich Fluoridtabletten angemessen sind. „Das bedeutet, dass Sie bereits mit dem ersten Zähnchen bei einem Zahnarzt vorbeischauen sollten“, so die Expertin.

Die richtige Zahnbürste

Für Kinder ist eine spezielle Kinderzahnbürste ideal. Denn deren Bürstenkopf ist auf den kleinen Kindermund zugeschnitten. Die AOK-Zahnärztin ergänzt: „Achten Sie auf weiche abgerundete Borsten. Sie können das empfindliche Zahnfleisch nicht verletzen.“ Ein dicker und rutschfester Griff ist außerdem leichter zu handhaben.

Unser Tipp: Lassen Sie Ihren Nachwuchs seine Zahnbürste selbst aussuchen. Das steigert die Motivation, sie auch zu benutzen. Es kann auch eine elektrische Variante sein – Hauptsache die Kinder üben darüber hinaus regelmäßig mit der Handzahnbürste. Jede Zahnbürste sollte übrigens alle sechs bis acht Wochen gewechselt werden.

Frau lächelt

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Zähneputzen bei Kindern – die bleibenden Zähne

Zwischen dem 5. und 7. Lebensjahr lassen sich die ersten bleibenden Backenzähne blicken. Sie liegen hinter den Milchzähnen. Es muss also keiner dafür rausfallen. Umso wichtiger ist es, ihren Durchbruch nicht zu verpassen. Schließlich müssen sie von Anfang an ordentlich mitgeputzt werden.

Doch je selbstständiger die Kinder werden, desto weniger tolerieren sie die allabendliche Zahnputzkontrolle. Trotzdem bleibt das tägliche Nachputzen ein Muss. Als Regel gilt: Erst wenn ein Kind flüssig Schreibschrift schreiben kann, kann es selbst für saubere Zähne sorgen.

Mittlerweile können Sie auf eine Junior-Zahncreme mit 1.000 ppm Fluorid wechseln. „Bei hohem Kariesrisiko können Sie außerdem eine fluoridhaltige Mundspülung oder Fluoridgel benutzen“, ergänzt Scholtes.

Weiterhin gilt: mindestens zweimal am Tag Zähne putzen. Nach der abendlichen Zahnpflege mit Ausnahme reinen Wassers nichts mehr essen oder trinken. Für zwischendurch können Sie gern mal Zahnpflegekaugummi anbieten. Er fördert den Speichelfluss. Und Speichel ist ein wichtiger Abwehrspieler in unserem Mund, der Zähne und Zahnfleisch schützt. Es ersetzt aber nicht das Zähneputzen.

Zahnpflege und Ernährung

Zucker- und säurehaltige Lebensmittel sind ausgesprochen schädlich für Zähne. Dazu zählen beispielsweise Zitrusfrüchte oder auch Limonaden und Saftschorlen. Schuld ist dabei nicht der Zucker selbst, sondern die Bakterien im Mund. Sie bauen den Zucker ab, dabei entsteht Säure. Die Säure wiederum greift den Zahnschmelz an. Die Folge: Karies.

Die beste Abwehr gegen den Säureangriff ist Speichel. Er spült, schützt, repariert und härtet unsere Zähne. Das kann er allerdings nur, wenn der Zahnbelag weggeputzt wird.

Jedoch sollten Sie den Mund nach dem Genuss zucker- und säurehaltiger Nahrungsmittel zunächst nur mit Wasser ausspülen. Fangen Sie erst nach 30 Minuten mit dem Zähneputzen an – sonst schaden Sie dem geschwächten Zahnschmelz zusätzlich. Oder Sie putzen vor dem Essen die Zähne. Das Fluorid aus der Zahnpasta härtet dann den Schmelz und schützt ihn vor Säureangriffen.

Außerdem benötigt die „Speichel-Polizei“ Zeit. Als Faustregel gilt: 16 Stunden Reparatur können circa acht Stunden Angriff ausgleichen. Da reicht also die Nacht allein nicht aus. Gestalten Sie deshalb den Vormittag am besten zuckerfrei.

Nachmittags darf dann auch mal genascht werden. Hier rät unsere Expertin: „Lieber einmal richtig genießen, als über den Tag verteilt immer wieder kleine Portionen Süßes essen.“ Wer also ständig zuckerhaltige Bonbons lutscht oder Apfelschorle trinkt, gibt dem Speichel keine Chance, die Zähne zu schützen.

Besser ist es, regelmäßig etwas zu essen, das unseren Speichelfluss anregt – rohes Gemüse, frisches Obst und Vollkornbrot zum Beispiel. Wollen Kinder keine Zähne putzen, hat das für unsere Expertin eine ganz pragmatische Konsequenz: „Wenn ein Kind seine Zähne nicht gut putzt, sollte es keine Süßigkeiten essen oder Softdrinks bekommen.“ Für manche Kinder kann das übrigens auch ein überzeugendes Argument zum Zähneputzen sein.


Letzte Änderung: 06.03.2024