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Wie schädlich sind Süßungsmittel für die Darmflora?

Frage der WocheLesezeit: 1:00 min.
Verschiedene Zuckersorten in Glasschalen

Bildnachweis: © stock.adobe.com / Pixel-Shot

Unsere Clarimedis-Experten nehmen jedes Jahr bis zu einer halben Million Anrufe entgegen. Häufig gestellte Gesundheitsfragen beantwortet das Expertenteam in unserer Rubrik „Frage der Woche“.

Diese Woche: Wie schädlich sind Süßungsmittel für die Darmflora?

Expertenbild

Der Experte zum Thema

Dr. Maik Irmisch

Facharzt für Innere Medizin
ServiceCenter AOK-Clarimedis

Süßungsmittel sind eine beliebte Alternative zu Zucker, da sie keine oder kaum Kalorien enthalten und den Blutzuckerspiegel nicht beeinflussen. Außerdem verursachen sie keine Probleme mit Karies. Allerdings gibt es Bedenken, dass sie Bauchschmerzen verursachen und auf lange Sicht die Darmflora schädigen können. 

Grundsätzlich wird zwischen synthetisch hergestellten Süßstoffen und Zuckeraustauschstoffen, so genannten Zuckeralkoholen, unterschieden. Synthetisch hergestellte Süßstoffe wie Saccharin, Sucralose, Aspartam und Stevia können laut einer Studie tatsächlich negative Auswirkungen auf die Darmflora haben:

Besonders beim Konsum von Saccharin und Sucralose kann der Körper Zucker schlechter verwerten, was zu hohen Blutzuckerkurven führt. Eine gestörte Glukosetoleranz kann wiederum das Risiko für Übergewicht und Typ-2-Diabetes erhöhen. Und der Konsum der Süßstoffe verändert offenbar die Zusammensetzung und Funktion des Darmmikrobioms. Forscher vermuten, dass die veränderte Bakterienvielfalt im Darm verantwortlich ist für die gestörte Blutzuckerregulation. Eine weitere Studie zeigt, dass schon kleine Mengen an Saccharin, Sucralose und Aspartam unsere Darmbakterien negativ beeinflussen können: Eigentlich gute Darmbakterien wurden verändert, drangen durch die Darmwand und in den Blutkreislauf, sammelten sich in Lymphknoten, Leber und Milz an und konnten eine Reihe von Infektionen verursachen.

Es gibt jedoch auch Studien, die diese Bedenken infrage stellen und darauf hinweisen, dass der Konsum von Süßstoffen in Maßen unbedenklich ist.

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Durchfall durch Sorbit

Neben den Süßstoffen gibt es auch Zuckeraustauschstoffe wie Xylit, Erythrit und Sorbit. Diese Zuckeralkohole können Bauchschmerzen und Durchfälle verursachen, wenn man sie in zu großen Mengen aufnimmt. So reichen bereits zehn bis 20 Gramm Sorbit aus, um leichte Magenprobleme, Blähungen oder Krämpfe zu verursachen. Mehr als 20 Gramm können zu Durchfall und zu einem deutlichen Gewichtsverlust führen. Menschen mit Reizdarm reagieren schon auf kleinsten Mengen dieser Zuckeralkohole. 

Gut zu wissen: Mit Zuckeralkoholen gesüßte Produkte dürfen laut Gesetz als „zuckerfrei" bezeichnet werden. 

In Untersuchungen zeigte sich, dass viele Patienten mit Bauchschmerzen und Durchfall immer wieder zu Kaugummis mit Zuckeraustauschstoffen gegriffen hatten. Nach dem Verzicht auf Sorbit verschwanden die Symptome rasch und das Gewicht normalisierte sich wieder. 

Um die Gesundheit der Darmflora zu fördern, ist es immer empfehlenswert, sich ausgewogen zu ernähren: mit vielen Ballaststoffen, Gemüse, probiotischen Lebensmitteln und Wasser. Wenn Sie Süßstoffe verwenden, dann am besten nur in sehr geringen Mengen. Noch besser ist es, sich Zucker oder Süßungsmittel möglichst abzugewöhnen. Schon nach kurzer Zeit lässt das Verlangen nach Süße stark nach.

Die bekanntesten in der EU zugelassenen Süßungsmittel

Zuckeraustauschstoffe:

  • Xylit (E 967)
  •  Erythrit (E 968)
  •  Sorbit (E 420)
  •  Mannit (E 421)
  • Isomalt (E 953)
  • Maltit (E 965)
  • Lactit (E 966)

Süßungsmittel:

  • Aspartam (E 951)
  • Saccharin (E 954)
  • Sucralose (E 955)
  • Stevioglykoside (E 960)

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Letzte Änderung: 24.04.2024