Die Weisheitszähne bereiten vielen Menschen Probleme. Schmerzen im Kiefer, an benachbarten Zähnen oder am Weisheitszahn selbst können darauf hindeuten, dass mit ihnen etwas nicht stimmt. Im Interview mit vigo Online erklärt Dr. Iris Doliwa vom ServiceCenter AOK-Clarimedis, wann ein Weisheitszahn gezogen werden sollte und was nach einer Operation zu beachten ist.
Zahnärztin im ServiceCenter AOK-Clarimedis
ServiceCenter AOK-Clarimedis
Frau Dr. Doliwa, wieso haben wir eigentlich Weisheitszähne?
Unsere Vorfahren haben vor langer Zeit andere Nahrungsmittel zu sich genommen, zum Beispiel rohes Fleisch. Und um das zu zerkleinern, benötigten sie mehrere Backenzähne und größere Kiefer. Als Rudiment aus dieser Zeit sind die Weisheitszähne übriggeblieben.
Warum bereiten die Weisheitszähne so vielen Menschen Probleme?
Die Kiefergröße und die Zahngröße passen heutzutage nicht mehr zusammen. Der ganze vordere Gesichtsbereich hat sich im Vergleich zu unseren Vorfahren eher verkleinert, die Zahngröße ist aber mehr oder weniger gleich geblieben und daher besteht da jetzt ein Missverhältnis. Die Weisheitszähne haben darum häufig nicht mehr genügend Platz und können nicht in den Mundraum durchbrechen.
Welche Probleme treten dann auf?
Wenn der Weisheitszahn im Mundraum zur Hälfte durchgebrochen ist, die andere Hälfte aber noch im Kieferknochen und Zahnfleisch sitzt, kann der Bereich, der vom Zahnfleisch bedeckt ist, die sogenannte Schleimhautkapuze, nicht gut gereinigt werden. Dort kann es zu Entzündungen oder versteckter Karies kommen. Wenn Weisheitszähne verdreht im Kiefer liegen und nicht in die Mundhöhle hineinwachsen, sondern in eine andere Richtung, kann es zu Wurzelauflösungen an den Nachbarzähnen kommen oder zu anderen Schäden im Kieferbereich.
Wann ist es an der Zeit, die Weisheitszähne zu ziehen?
Das muss von Patient zu Patient individuell entschieden werden. Es gibt auch Menschen, bei denen die Weisheitszähne genügend Platz haben und normal herauswachsen. Bei anderen wiederum bleiben die Weisheitszähne für Jahrzehnte komplett im Knochen eingeschlossen und machen keine Probleme. Probleme entstehen in der Regel, wenn der Weisheitszahn nur teilweise durchbricht oder über einen anderen Zahn Kontakt zum Mundraum hat. Denn dann können dort Bakterien eindringen und Entzündungen verursachen. Je nach ihrer Lage können Weisheitszähne nicht gezogen werden, sondern müssen herausoperiert werden.
Was muss ich als Patient nach der OP beachten?
Meist wird nach der OP ein Schmerzmedikament verordnet. Nehmen Sie keine Medikamente mit Acetylsalicylsäure ein, die Wunde kann dadurch nachbluten. Am ersten Tag nach der OP sollten Sie sich schonen und keinen Sport treiben. Kühlen Sie den betroffenen Gesichtsbereich mit einem kalten Waschlappen. Verzichten Sie auf Koffein, Alkohol und Nikotin. Meist kann man am Tag nach dem Eingriff wieder normal essen.
Wie sieht es mit der richtigen Mundhygiene nach dem Eingriff aus?
Sie sollten Ihre Zähne wie gewohnt pflegen, am ersten Tag aber im Bereich der Wunden vorsichtig sein. Danach sollten Sie Ihre Mundhygiene sehr gewissenhaft betreiben. Denn je besser geputzt wird, desto schwieriger machen Sie es Bakterien und desto geringer ist die Entzündungsgefahr.
AOK-Zahnklinik
Die Gesundheit Ihrer Zähne in besten Händen.
Letzte Änderung: 20.08.2017
Einwilligungserklärung für die Nutzung der Social Media Plugins
Für die Nutzung von Social-Media Dienstangeboten diverser Unternehmen stellen wir Ihnen Social-Media-Plug-ins zur Verfügung. Diese werden in einem Zwei-Klick-Verfahren auf den Online-Angeboten der AOK eingebunden.
Die AOK erfasst selbst keinerlei personenbezogene Daten oder Informationen über deren Nutzung mittels der Social-Media-Plug-ins.
Über diese Plug-ins können jedoch Daten, auch personenbezogene Daten, an die US-amerikanischen Diensteanbieter gesendet und gegebenenfalls von diesen genutzt werden. Das hier eingesetzte Verfahren sorgt dafür, dass zunächst keine personenbezogenen Daten an die Anbieter der einzelnen Social-Media-Plug-ins weitergegeben werden, wenn Sie unser Online-Angebot nutzen. Erst wenn Sie eines der Social-Media-Plug-ins anklicken, können Daten an die Dienstanbieter übertragen und durch diese gespeichert bzw. verarbeitet werden.