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Diabetes: Die unterschiedlichen Typen

ArtikelLesezeit: 2:00 min.
Ärztin misst Blutzucker bei Patientin

Bildnachweis: © istockphoto.com / megaflopp

Diabetes ist nicht gleich Diabetes. Es gibt verschiedene Formen der Zuckerkrankheit. Wir erklären die Unterschiede.

Kohlenhydrate werden in unterschiedlicher Form mit der Nahrung aufgenommen und im Dünndarm in Einfachzucker (z.B. Glukose) gespalten. Glukose wird in die Körperzellen transportiert und dort in Energie umgewandelt. Dafür ist Insulin notwendig. Das Hormon wird in der Bauchspeicheldrüse produziert. 

Rund acht Millionen Betroffene gibt es, die Dunkelziffer liegt wahrscheinlich höher.

Diabetes mellitus Typ 1

Rund zehn Prozent der Zuckerkranken leiden an Diabetes Typ 1. Er tritt vor allem bei Kindern und Jugendlichen auf. Der Körper stellt dabei kein oder zu wenig Insulin her. Grund dafür ist eine Autoimmunerkrankung. Das Abwehrsystem des Körpers behandelt die insulin-produzierenden Zellen oder das Insulin selbst wie einen Feind. So werden beispielsweise die Zellen in der Bauchspeicheldrüse zerstört, die Insulin produzieren. Die Folge: Wer an Diabetes Typ 1 erkrankt, muss seinem Körper lebenslang Insulin per Spritze zuführen.

Diabetes mellitus Typ 2

Weitaus häufiger (bei 90 Prozent aller Zuckerkranken) tritt Diabetes Typ 2 auf – eine typische Zivilisationskrankheit. Ausgelöst wird sie meist durch ungesunde Ernährung und zu wenig Bewegung. Aber auch die genetische Veranlagung spielt eine Rolle.

Die Betroffenen essen oft jahrelang zu viel, zu süß und zu fett. Der Körper produziert immer mehr Insulin, um den Zucker im Blut abzubauen. Gleichzeitig stumpfen die Zellen ab und sprechen nicht mehr auf das Hormon an. Vereinfacht könnte man sagen: das zunächst ausreichend vorhandene Insulin, das wie ein Schlüssel die Zellentür aufschließen soll, findet keine Schlösser mehr vor.

Ursprünglich waren fast nur Menschen über 60 Jahre davon betroffen. Daher nannte man diese Form der Zuckerkrankheit auch „Altersdiabetes“. Seit einigen Jahren entdecken ihn Ärzte vermehrt bereits bei Kindern und Jugendlichen, als Folge von Bewegungsmangel und Übergewicht.

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Diabetes mellitus Typ 3

Unter dem Typ 3 werden verschiedene Sonderformen zusammengefasst, die sehr selten auftreten. Hier hat der Insulinmangel andere Ursachen – etwa Gendefekte, Infektionen oder Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse.

Diabetes mellitus Typ 4 – Schwangerschaftsdiabetes

Diese vierte Diabetesform betrifft etwa vier bis fünf Prozent der schwangeren Frauen. Durch die Hormonumstellung kommt es bei den Betroffenen zu einer Stoffwechselstörung. Die Körperzellen entwickeln eine Insulinresistenz – ähnlich dem Typ-2-Diabetes. Der Zuckergehalt im Blut steigt an und kann die Entwicklung des Babys stören. Es kann unter anderem zu übermäßiger Gewichtszunahme des Kindes und Fehlbildungen kommen. Außerdem steigt das Risiko für eine Frühgeburt oder Komplikationen während der Geburt. 

Schwangere können einen Diabetes-Vortest machen, um einen möglichen Schwangerschaftsdiabetes frühzeitig festzustellen. Diese Kosten dafür übernimmt die AOK Rheinland/Hamburg. Oft bekommen betroffene Frauen ihre Werte mit ausgewogener Ernährungund ausreichend Bewegungin den Griff. Manchmal muss jedoch auch vorübergehend Insulin gespritzt werden. Nach der Geburt normalisieren sich die Blutzuckerwerte meist wieder.


Letzte Änderung: 22.10.2020