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Mönchspfeffer gilt als bewährte Heilpflanze bei vielen hormonell bedingten Beschwerden. Die Früchte von Vitex agnus-castus können beim Prämenstruellen Syndrom (PMS) und bei Zyklusstörungen sowie Brustspannen helfen, sofern die Beschwerden im Zusammenhang mit einem erhöhten Prolaktinspiegel stehen. Wie die Pflanze wirkt und was Sie bei der Einnahme beachten sollten, lesen Sie hier.

Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, ServiceCenter AOK-Clarimedis
Foto: © Fotografie Schulzki
Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus) stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Die Pflanze wächst als Strauch mit handförmigen Blättern und violetten Blüten. Zu medizinischen Zwecken verwendet werden die reifen, getrockneten Früchte – die sogenannten Mönchspfefferfrüchte.
Übrigens: Mönchspfeffer ist schon seit Jahrhunderten als Heilpflanze bekannt. In Klöstern nutzten Mönche die Pflanze, um ihre Libido zu dämpfen. Heute schätzt die moderne Pflanzenheilkunde Mönchspfeffer vor allem wegen seiner regulierenden Wirkung auf den weiblichen Hormonhaushalt.
Die Inhaltsstoffe von Mönchspfeffer beeinflussen den Hormonhaushalt im Gehirn. Die Pflanze hemmt dort unter anderem die Ausschüttung von Prolaktin – einem Hormon, das bei Frauen mit der Diagnose PMS oder Zyklusstörungen erhöht sein kann.
Zu viel Prolaktin kann die weiblichen Hormone Östrogen und Progesteron aus dem Gleichgewicht bringen. Mögliche Ursachen für einen zu hohen Prolaktinwert sind Stress, eine Schilddrüsenunterfunktion, eine Fehlfunktion der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse), Nebenwirkungen von bestimmten Medikamenten oder ein Tumor (selten).
Darüber hinaus enthält Mönchspfeffer ätherische Öle und weitere Pflanzenstoffe, die auf natürliche Weise viele Beschwerden rund um die Periode verbessern.

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Medizinische Informationen am Telefon unter 0800 1 265 265.
Eine leichte Erhöhung des Prolaktinspiegels ohne zugrundeliegende Erkrankung ist das Haupteinsatzgebiet der Heilpflanze. Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen und Kopfschmerzen bessern sich oft deutlich. Besonders wirksam zeigt sich Vitex agnus-castus bei Brustspannen (Mastodynie) vor der Periode.
Die Wirksamkeit ist wissenschaftlich gut belegt: Die europäische Arzneimittelbehörde (HMPC-Monographie) bewertet Mönchspfeffer positiv beim prämenstruellen Syndrom und zur Linderung von Beschwerden vor der Periode.
Die empfohlene Dosierung liegt bei etwa 4 bis 20 mg täglich. Ob kurz- oder langfristig: Die Einnahme sollte mit der Gynäkologin besprochen werden. Nach drei Monaten ist gemeinsam mit der Fachpraxis eine Bewertung der Wirksamkeit angeraten.
Mönchspfeffer gibt es in unterschiedlichen Dosierungen und Darreichungsformen, zum Beispiel als Filmtabletten, Kapseln oder Tropfen. Standardisierte Extrakte aus der Apotheke garantieren eine gleichbleibende Wirkstoffmenge. Haben Sie Geduld: Die ersten Verbesserungen zeigen sich meist nach vier bis zwölf Wochen regelmäßiger Einnahme.
Nebenwirkungen treten selten auf, die Heilpflanze gilt als sehr gut verträglich. Gelegentlich berichten Anwenderinnen von Hautausschlag, Kopfschmerzen oder leichten Magen-Darm-Beschwerden.
Verzichten Sie auf Mönchspfeffer in Schwangerschaft und Stillzeit. Auch bei bestimmten Tumoren oder hormonabhängigen Erkrankungen wie Brustkrebs ist Vorsicht geboten. Wechselwirkungen bestehen mit Dopamin-Antagonisten (etwa bestimmte Psychopharmaka) und Dopamin-Agonisten (etwa zur Behandlung des Restless-Legs-Syndroms) und mit Hormonpräparaten wie der Antibabypille.
Erste Verbesserungen können sich frühestens nach sechs Wochen zeigen. Die Wirkung sollte nach drei Monaten ärztlich beurteilt werden. Mönchspfeffer hilft nicht jeder Patientin mit PMS, Zyklusstörungen oder Brustspannen.
Ob eine längerfristige Anwendung möglich und sinnvoll ist, ist im Einzelfall mit der behandelnden Ärztin zu klären.
Die Kombination wird nicht empfohlen, wäre aber auch nicht sinnvoll. Da die meisten Verhütungspräparate den natürlichen Zyklus unterdrücken und die hormonelle Steuerung weitgehend übernehmen, wird die stabilisierende Wirkung des Mönchspfeffers weitgehend aufgehoben.
Letzte Änderung: 28.10.2025
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