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Während die einen zusammen feiern und scheinbar glücklich sind, fühlen sich andere in der Adventszeit und an den Feiertagen einsam. Einsamkeit an Weihnachten betrifft viele. Wir erklären, warum dieses Gefühl gerade jetzt oft entsteht, und zeigen Wege, wie Betroffene damit umgehen oder gegensteuern kann.
Die Weihnachtszeit gilt als besinnlich, harmonisch und voller Gemeinschaft. Doch für viele Menschen sieht die Realität anders aus: Sie verbringen die Feiertage allein und fühlen sich einsam oder erleben Einsamkeit, obwohl sie mit anderen zusammen feiern.
Unterschiedliche Lebenssituationen können dazu führen: Trauer um einen geliebten Menschen, eine Trennung oder Scheidung, ein Umzug in eine neue Stadt, fehlende familiäre Bindungen oder ein fehlender sozialer Kreis, Krankheit oder räumliche oder emotionale Distanz zu Angehörigen oder Freunden.
Gerade Weihnachten, aber auch andere Feiertage wie Chanukka, das Opferfest oder andere Gemeinschaftsfeste verstärken das Gefühl von Einsamkeit aus mehreren Gründen. Ein zentraler Faktor ist der gesellschaftliche Erwartungsdruck: Überall wird suggeriert, dass Weihnachten im Kreis der Liebsten gefeiert werden muss. Werbung, Filme, Social Media und das Umfeld vermitteln ein idealisiertes Bild von harmonischen Familienfesten, festlich gedeckten Tischen und fröhlichen Zusammenkünften.
Wer diese Erwartungen nicht erfüllen kann oder will, empfindet oft einen starken Kontrast zwischen diesem idealisierten Bild und der eigenen Realität. Das kann Gefühle von Ausgeschlossenheit, Traurigkeit oder innerer Leere auslösen.
Hinzu kommt: An vielen Feiertagen zieht sich die Gesellschaft zurück. Geschäfte sind geschlossen, Straßen sind leer, viele Menschen sind zu Hause bei ihren Familien. Diese ungewohnte Stille macht Einsamkeit besonders spürbar.
Auch Sehnsucht nach dem, was einmal war, spielt eine Rolle. Weihnachten weckt oft Erinnerungen an frühere Feste – an Menschen, die nicht mehr da sind, an vergangene gute Zeiten oder an Traditionen, die es nicht mehr gibt. Die Weihnachtszeit wirkt damit wie ein Verstärker für negative Emotionen.
Ein wichtiger Punkt: Wer allein ist, also ohne Gesellschaft, fühlt sich nicht zwangsläufig einsam. Und wer sich einsam fühlt, muss nicht allein sein, sondern kann Einsamkeit auch in Gesellschaft erleben – etwa wer sich unverstanden oder nicht zugehörig fühlt.
Alleinsein kann eine bewusste Entscheidung sein und als Erholung, Ruhe oder Selbstfürsorge empfunden werden. Manche Menschen genießen es, die Feiertage in Stille zu verbringen, sich selbst Zeit zu schenken und zur Ruhe zu kommen. Weihnachten und andere Feiertage müssen nicht so sein, so wie es von außen suggeriert wird. Sie dürfen sie individuell gestalten – so, wie es für Sie passt. Es gibt kein „richtig" oder „falsch". Jeder Mensch hat unterschiedliche Bedürfnisse, und diese zu respektieren, ist wichtig.
Erwartungen bewusst reflektieren: Was brauche ich wirklich an Weihnachten? Was erwarte ich von den Feiertagen? Oft sind es nicht die eigenen Erwartungen, die Druck erzeugen, sondern die von außen. Realistische Erwartungen zu setzen, statt idealisierte Vorstellungen zu verfolgen, kann entlasten.
Frühzeitig überlegen: Möchten Sie an den Feiertagen Gesellschaft oder bewusst Zeit für sich? Beides ist in Ordnung. Wenn Sie Gesellschaft möchten, gehen Sie aktiv auf Menschen zu und machen Sie Pläne. Das können Freunde, Nachbarn, Kollegen oder auch offene Angebote in der Kirchengemeinde oder Ihrer Stadt sein.
Soziale Kontakte pflegen: Auch kleine Gesten zählen. Ein Anruf, eine Nachricht oder ein kurzes Treffen in der Vorweihnachtszeit können helfen, Verbindungen zu stärken und das Gefühl von Zugehörigkeit zu fördern.
Wenn Sie sich an Weihnachten oder anderen Feiertagen einsam fühlen, gibt es konkrete Handlungsmöglichkeiten. Schon kleine Schritte können helfen.
Ehrenamt und soziales Engagement: Viele Organisationen suchen gerade an Feiertagen Unterstützung – etwa bei Weihnachtsessen für Bedürftige, in Tierheimen oder in der Nachbarschaftshilfe. Anderen zu helfen, lenkt ab, gibt Sinn und schafft Gemeinschaft.
Digital Kontakt aufnehmen: Wenn persönliche Treffen nicht möglich sind, können Videoanrufe mit Freunden oder Familie helfen, sich verbunden zu fühlen. Auch ein kurzer Austausch per Messenger kann guttun.
Neue Rituale schaffen: Gestalten Sie die Feiertage bewusst für sich. Das kann ein ausgedehnter Spaziergang in der Natur sein, ein Lieblingsfilm, ein besonderes Essen, das Sie sich selbst kochen, oder ein gutes Buch. Schaffen Sie sich Momente, auf die Sie sich freuen.
Selbstfürsorge praktizieren: Tun Sie sich selbst etwas Gutes. Ein entspannendes Bad, Ihre Lieblingsmusik, kreative Tätigkeiten wie Malen oder Schreiben – all das kann helfen, sich besser zu fühlen.
Rausgehen und Bewegung: Auch an Weihnachten tut Bewegung gut. Ein Spaziergang an der frischen Luft, eine Runde Joggen, evtl. eine Trainingsrunde im Fitnessstudio oder einfach nur Zeit in der Natur können die Stimmung heben und das Gefühl von Einsamkeit lindern.
Offene Angebote nutzen: In vielen Städten gibt es an Weihnachten offene Angebote wie Weihnachtscafés, Gemeindeveranstaltungen der Kirchen oder Treffen für Menschen, die allein sind. Informieren Sie sich, ob es in Ihrer Nähe solche Möglichkeiten gibt, zum Beispiel über nebenan.de. Auch digital gibt es viele Angebote, etwa Keine(r) bleibt allein oder Wege aus der Einsamkeit für Menschen über 65 Jahre.
Anders feiern: Sie müssen Weihnachten nicht so gestalten, wie es „die Norm" vorgibt. Erlauben Sie sich, die Feiertage auf Ihre Weise zu verbringen – sei es mit neuen Ritualen, an einem anderen Ort oder ganz bewusst allein.

Achtsamkeit
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Letzte Änderung: 25.11.2025
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