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Gesunder Schlaf – Tipps für Bett, Matratze & Co.

ArtikelLesezeit: 3:00 min.
Frau streckt sich lächelnd im Bett

Bildnachweis: © stock.adobe.com / georgerudy

Harte oder weiche Matratze? Dünne oder dicke Bettdecke? Gedeckte oder helle Farben im Schlafzimmer? Die Zutaten für einen gesunden Schlaf sind individuell verschieden. Ein paar Tipps, um morgens erholt aufzuwachen, erhalten Sie hier.

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Die Expertin zum Thema

Dr. Sabine Forsch

Fachärztin für Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie
ServiceCenter AOK-Clarimedis

Ideale Rahmenbedingungen für erholsamen Schlaf

Oberste Regel: Es ist Ihr Schlafzimmer, es ist Ihr gesunder Schlaf. Daher sollten Sie Ihr Schlafzimmer so einrichten, wie Sie sich wohlfühlen. Ein paar Tipps helfen Ihnen dabei. 

  • Schöne, blickdichte und verdunkelnde Vorhänge, da Helligkeit einen gesunden Schlaf stört.
  • Dezente und warme Farben sorgen für eine ruhige, entspannte Atmosphäre.
  • Nächtlicher Lärm stört  den Schlaf, daher ist eine leise Umgebung wichtig.
  • Die optimale Zimmertemperatur liegt zwischen 16 und 18 Grad.
  • Am besten schläft man bei einer Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 Prozent. Zu trockene Raumluft kann die Schleimhäute austrocknen.
  • Vor dem Schlafengehen gut durchlüften.
  • Schlafumgebung möglichst freihalten von Computer, TV, Telefon, Pflanzen und Unordnung.

Welche Matratzen fördern einen gesunden Schlaf?

Ein gemütliches Bett ist die halbe Miete – und mit der richtigen Matratze und Bettdecke können Sie Ihren Schlafkomfort deutlich steigern. Wichtig: Es gibt nicht die eine perfekte Matratze für alle, denn jeder Körper hat andere Bedürfnisse. Probieren Sie deshalb verschiedene Modelle aus, bevor Sie sich entscheiden. Einige Anbieter ermöglichen eine kostenfreie Testphasen von bis zu 100 Tagen.

Darauf sollten Sie achten:

  • Die Matratze sollte mindestens 90 cm breit und rund 20 cm länger als Ihre Körpergröße sein.
  • Für Paare im Doppelbett sind zwei getrennte Matratzen und Lattenroste oft besser, damit jeder den passenden Härtegrad wählen kann und man nicht jede Bewegung des anderen spürt.
  • Matratzen gibt es in verschiedenen Härtegraden. Als Faustregel gilt: je mehr Gewicht, desto fester. Beim Probeliegen sollte die Matratze an den Schultern nachgeben und die Taille stützen, damit die Wirbelsäule gerade bleibt.

Diese Matratzentypen gibt es:

Federkernmatratzen

Federkernmatratzen findet man in fast zwei Dritteln aller deutschen Schlafzimmer – vor allem wegen ihres günstigen Preises. Ihre Elastizität entsteht durch miteinander verbundene Metallfedern, weshalb sie eher flächig federn und sich weniger genau an den Körper anpassen („mangelnde Punktelastizität“). Mehrere Schichten aus Schaumstoff, Rosshaar oder anderen Materialien umschließen den Federkern und sorgen für gute Belüftung. Deshalb sind sie eher für Personen geeignet, die nachts viel schwitzen.

Vorteile: Stabil, gut belüftet, günstig.
Nachteile: wenig anpassungsfähig, meist nicht waschbare Bezüge, Gefahr von Kuhlenbildung bei minderwertigen Metallfedern.

Taschenfederkernmatratzen

Bei dieser Matratzenart sind die Federn einzeln in Stofftaschen eingenäht, was die Matratze punktelastischer macht. Durch mehr Federn wird sie flexibler und komfortabler, bleibt dabei gut durchlüftet. Deshalb sind auch sie eher für Personen mit Nachtschweiß geeignet.

Vorteile: hoher Liegekomfort, gute Belüftung, passt sich besser an den Schlafenden an
Nachteile: meist nicht mit waschbarem Bezug erhältlich; Kuhlenbildung möglich bei schlechter Qualität

Kaltschaummatratzen

Diese Matratzen bestehen meist aus Polyurethan (PU). Der Schaum wird „kalt“ aufgeschäumt und ist besonders anpassungsfähig. Wichtig: Auf das Raumgewicht (RG) achten – je höher, desto langlebiger. Empfehlenswert ist ein Raumgewicht von mindestens 40 kg/m3. Kaltschaum ist leicht, lässt sich einfach beziehen und bietet hohe Punktelastizität. Gut zu wissen: In Kaltschaummatratzen überleben Milben schlechter als in Federkern- oder Latexmatratzen, weil sie besser belüftet sind, weniger Feuchtigkeit speichern und meistens abnehmbare, waschbare Bezüge haben. Gemeinsam mit einem abnehmbaren, waschbaren Allergiebettbezug sind sie also besonders bei einer Hausstauballergie geeignet. 

Vorteile: passt sich gut an, langlebig, leicht und gut belüftet
Nachteile: leicht entflammbar

Latexmatratzen

Latexmatratzen schmiegen sich ähnlich gut an wie Kaltschaummatratzen, haben dabei aber ein anderes Liegegefühl. Durch eine aufgebrochene Zellstruktur und Drainagekanäle können sie Feuchtigkeit ableiten, brauchen aber viel Luftzirkulation und dürfen nicht in geschlossene Bettkästen wie in Schrankbetten. Nachteil: Sie sind sehr schwer.

Vorteile: sehr anpassungsfähig, langlebig
Nachteile: weniger luftdurchlässig, schwer und dadurch unhandlich

Frau entspannt unter einem Baum

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Lattenrost und Bettdecke – darauf sollten Sie achten

Wer einen neue Matratze anschafft, sollte prüfen, ob diese zum vorhandenen Lattenrost passt oder ob auch dieser ersetzt werden müsste. Generell sollten die Leisten maximal 5 cm Abstand haben. Für Federkernmatratzen reicht ein einfacher Lattenrost. Elastische Kaltschaum- oder Latexmatratzen wiederum liegen besser auf einem federnden Rost. Und höhenverstellbare Lattenroste passen nicht zu Federkernmatratzen, da diese zu steif sind.

Auch die passende Decke ist für gesunden Schlaf förderlich. Sie sollte vor Zugluft schützen, die Körpertemperatur (ca. 37 °C) halten und mindestens 30 cm länger als die Körpergröße sein. Bei sehr großen Personen bietet sich also eine Übergröße an (mindestens 2,20 m Länge). Füllung und Bezug müssen atmungsaktiv sein und Feuchtigkeit regulieren. Wer nachts friert oder schwitzt, hat meist die falsche Decke.

Deckenarten:

  • Ballondeckbett: Nicht abgesteppt; Füllung (z. B. Daunen) lässt sich verschieben.
  • Karosteppdecke: Mit Stegen; Füllung verrutscht weniger.
  • Kassettendecke: Füllung bleibt fest in kleinen Kammern; eine Kassettendecke hat Stege und verhindert so Kältebrücken.
  • Duo-Steppbett: Zwei verbundene Decken; isolierende Luftschicht sorgt für Wärme.
  • Vier-Jahreszeiten-Bett: zwei Decken zum Zusammenknöpfen, flexibel für Sommer und Winter

Füllungen:

  • Daunen: weiche Unterfedern von Enten oder Gänsen; bieten sehr gute Wärmeisolierung (vor allem Originaldaunen 1. Klasse), sind atmungsaktiv und feuchtigkeitsregulierend. Nachteil: Daunen sind nicht für Allergiker geeignet. Außerdem benötigen sie eine Spezialreinigung. Aufgrund der tierischen Herkunft nicht vegan.
  • Synthetikfasern wie Polyester: für Allergiker geeignet; waschbar bei höheren Temperaturen; günstiger Preis. Nachteile: weniger atmungsaktiv als Naturfasern oder Daunen; Kunststoffprodukt
  • Naturfasern: Schurwolle hat eine sehr gute Feuchtigkeitsaufnahme und wirkt temperaturausgleichend, ist jedoch nicht Allergiker-geeignet, da in der Regel nicht maschinenwaschbar. Baumwolle wiederum ist gut waschbar und damit auch etwas für Allergiker, wärmt allerdings weniger – deshalb eher etwas für Sommernächte. Seide ist sehr leicht, temperaturausgleichend, aber wenig wärmend und aufgrund der eingeschränkten Waschbarkeit ebenfalls nicht für Allergiker geeignet.

Zusammengefasst heißt das: Allergiker sollten Synthetik- oder Baumwollfüllungen bevorzugen. Stark schwitzende Schläfer sind mit Naturfasern gut bedient, die sich gleichzeitig leicht waschen lassen.

Guter Schlaf im Homeoffice

Hätten Sie gedacht, dass sich das Homeoffice auf Ihren Schlaf auswirken kann? Tatsächlich hat es Vor- und Nachteile: Das Wegfallen von Arbeitswegen ermöglicht Ihnen zwar, morgens etwas länger zu schlafen. Aber die fehlende Bewegung kann Ihren Schlafdruck verringern. In der Folge sind Sie abends vielleicht nicht müde genug zum Einschlafen. Wie Sie auch im Homeoffice die Balance zwischen intensiver Arbeit und einer erholsamen Nachtruhe hinbekommen, erklärt Psychologe Nils Strack vom BGF-Institut der AOK Rheinland/Hamburg (Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung) in diesem Video: 

Letzte Änderung: 07.08.2025

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