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Unsere Clarimedis-Experten nehmen jedes Jahr bis zu einer halben Million Anrufe entgegen. Häufig gestellte Gesundheitsfragen beantwortet das Expertenteam in unserer Rubrik „Frage der Woche“.
Diese Woche: Hilft Hafer bei Schwangerschaftsdiabetes?
Die Expertin zum Thema
Anke Greven
Fachapothekerin für Allgemeinpharmazie, Master of Public Health ServiceCenter AOK-Clarimedis
Weltweit haben – je nach Definition – bis zu 20 Prozent der schwangeren Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes zu kämpfen. Die Hormonumstellung während der Schwangerschaft bringt den Stoffwechsel aus dem Gleichgewicht. Der Blutzuckerspiegel wird über das Hormon Insulin gesteuert. Wenn in der Schwangerschaft mehr Hormone ausgeschüttet werden, reicht die übliche Insulinmenge daher nicht mehr aus, um den Blutzuckerspiegel zu senken. Die Folge: Der Zuckergehalt im Blut steigt an – ähnlich wie beim Typ-2-Diabetes.
Durch die Überversorgung des Ungeborenen mit Zucker werden die Kinder zu groß und schwer. Das Risiko einer Frühgeburt oder eines Kaiserschnittes steigt. Bei der werdenden Mutter kann Schwangerschaftsdiabetes den Stoffwechsel entgleisen lassen und das Risiko für Bluthochdruck erhöhen. Nun hat eine iranische Studie gezeigt: Hafer kann dabei helfen, Schwangerschaftsdiabetes in den Griff zu kriegen.
Fragen zur Ernährung?
Hier geht es zu den Ernährungs- und Kochkursen der AOK.
Schon bei der Behandlung von Typ-2-Diabetes haben sich sogenannte Hafertage bewährt. Das Getreide ist reich an bestimmten löslichen Ballaststoffen, sogenannten Beta-Glucanen. Sie sind in der Lage, den Blutzuckerspiegel und den Bedarf an Insulin zu senken.
Für die Studie haben Fachleute schwangere Frauen gebeten, vier Wochen lang je 30 Gramm Haferkleie in ihr Mittag- und Abendessen zu mischen. Eine Kontrollgruppe aß eine normale Diät ohne Hafer. Das Ergebnis: Der mittlere Nüchternblutzucker der Frauen, die Haferkleie gegessen hatten, sank nach zwei Wochen signifikant im Vergleich zu denen, die normal gegessen hatten. Auch sorgte der Hafer dafür, dass der Blutzucker nach kohlenhydratreichen Mahlzeiten nicht so stark anstieg. Die Studie umfasst mit rund 100 teilnehmenden Frauen nur relativ wenige Personen. Doch die Ergebnisse bestätigen positive Effekte von Hafer auch bei Schwangerschaftsdiabetes. Zudem ist es eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, Schwangerschaftsdiabetes positiv zu beeinflussen. Porridge, Müslis oder Overnight-Oats lassen sich leicht in Ihren Speiseplan integrieren. Doch reicht eine Ernährungsumstellung nicht in allen Fällen aus. Sprechen Sie in jedem Fall mit Ihren behandelnden Ärztinnen und Ärzten. Lassen Sie Schwangerschaftsdiabetes engmaschig kontrollieren, um Ihr Baby und sich zu schützen.
AOK-Clarimedis – medizinische Informationen am Telefon: 0800 1 265 265
Fragen rund um Erkrankungen, Diagnosen und Therapien beantwortet AOK-Clarimedis an 365 Tagen im Jahr 24 Stunden täglich unter 0800 1 265 265. Ein fachärztliches Team und medizinische Expertinnen und Experten stehen für AOK-Kunden kostenfrei und exklusiv zur Verfügung.
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