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Was ist der graue Star?

Frage der WocheLesezeit: 2:00 min.
Mann bei einer Augenuntersuchung

Bildnachweis: © istockphoto.com / leaf

Unsere Clarimedis-Experten nehmen jedes Jahr bis zu einer halben Million Anrufe entgegen. Häufig gestellte Gesundheitsfragen beantwortet das Expertenteam in unserer Rubrik „Frage der Woche“.

Diese Woche: Was ist der graue Star?

Expertenbild

Der Experte zum Thema

Bernhard Schlüter

Exami­nierter Gesundheits- und Kranken­pfleger
ServiceCenter AOK-Clarimedis

Beim Grauen Star, medizinisch Katarakt, handelt es sich um eine Eintrübung der Augenlinse. Diese kann einseitig auftreten, oft sind aber beide Augen betroffen. Die Symptome: Man fühlt sich schnell geblendet, die Sehfähigkeit nimmt ab und Farben wie Kontraste verblassen. Unbehandelt kann Grauer Star sogar zur Erblindung führen.

Normalerweise ist die Linse klar und flexibel. Durch Muskelkraft lässt sie sich verformen und die unterschiedlich starken Wölbungen verändern dann die Brennweite der Linse. Auf diese Weise stellt unser Auge das Gesehene scharf. Genau genommen werden die einfallenden Lichtstrahlen durch die gelösten Eiweiße im Inneren der Linse gebrochen, gebündelt und lassen schließlich auf der Netzhaut ein scharfes Bild entstehen.

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Ursachen für Grauen Star

Im Laufe des Lebens baut die Flexibilität der Linse langsam ab und die Eiweißbausteine verändern sich. Sie verklumpen, so dass die Linsenflüssigkeit eintrübt. Der Graue Star ist also vor allem eine Alterskrankheit: 40 bis 50 Prozent der Menschen über 75 Jahre sind betroffen. Andere Ursachen für den Grauen Star können Medikamente wie Kortison, Verletzungen, Entzündungen, Diabetes mellitus sowie UV- und Röntgenstrahlung sein. Seltener ist die Trübung der Linse angeboren. Weltweit ist der Graue Star die häufigste Ursache für eine Erblindung.

Therapie

Mit Medikamenten kann man einen Grauen Star nicht behandeln. Die Therapie der Wahl ist, die getrübte Linse operativ durch eine Kunstlinse zu ersetzen. Allein in Deutschland wird dieser Eingriff zirka 600.000 Mal pro Jahr durchgeführt. Abhängig von Vorerkrankungen kann ein Augenarzt den Eingriff auch ambulant durchführen. Wann der beste Zeitpunkt für eine Operation ist, richtet sich danach, wie stark der Patient im Alltag eingeschränkt ist. Man sollte aber nicht zu lange warten, da eine stark eingetrübte Linse irgendwann reißen kann, was eine Entzündung mit hohem Augendruck und starken Schmerzen zur Folge hat.


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Letzte Änderung: 20.04.2017