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COPD ist eine chronische Lungenkrankheit, die vor allem Raucher betrifft. Erfahren Sie alles über Symptome, moderne Therapien und wie Sie Ihre Lebensqualität deutlich verbessern können.
Fachärztin für Innere Medizin
ServiceCenter AOK-Clarimedis
COPD steht für "Chronic Obstructive Pulmonary Disease" – auf Deutsch: chronisch obstruktive Lungenerkrankung. Der Begriff fasst zwei Lungenkrankheiten zusammen, die oft gemeinsam auftreten: die chronisch obstruktive Bronchitis und das Lungenemphysem.
Bei der chronisch obstruktiven Bronchitis sind die Atemwege dauerhaft entzündet und verengt. Beim Lungenemphysem werden die Lungenbläschen zerstört, wodurch die Lunge ihre Elastizität verliert.
Die chronisch obstruktive Bronchitis kommt mit oder ohne Lungenemphysem vor.
Die Erkrankung tritt meist ab dem 40. Lebensjahr auf und betrifft Männer und Frauen gleichermaßen. COPD ist nicht heilbar und zählt hierzulande zu den zehn häufigsten Todesursachen.
Die dauerhafte Reizung der Atemwege führt zunächst zu einer chronischen Bronchitis mit Husten und Auswurf. Wird dieses Stadium nicht beachtet und der Nikotinkonsum fortgeführt, kann sich die Krankheit zu einer chronisch obstruktiven Bronchitis entwickeln. Es gibt drei typische Beschwerden bei COPD, die auch als AHA-Symptome bezeichnet werden.
Der Auswurf ist morgens meist weißlich-schleimig. Bei bakteriellen Infekten verfärbt er sich gelblich-grün. Der Husten plagt Betroffene besonders nach dem Aufstehen – oft müssen sie sich erst "freihusten", bevor der Tag beginnen kann.
Im fortgeschrittenen Stadium können weitere Beschwerden hinzukommen:
Zu den Warnzeichen einer COPD-Erkrankung zählen etwa morgendliches Räuspern und Husten, schnellere Erschöpfung beim Treppensteigen, häufige langanhaltende Erkältungen, pfeifende Atemgeräusche und ein Engegefühl in der Brust bei Anstrengung.
Suchen Sie Ihren Hausarzt auf, wenn Sie über mehrere Wochen diese Symptome bei sich feststellen. Besonders wichtig: Raucher und Ex-Raucher sollten ab 40 Jahren regelmäßig ihre Lungenfunktion prüfen lassen.
Exazerbationen sind akute Verschlechterungen einer bereits bestehenden, chronischen Krankheit. Sie äußert sich durch eine gravierende Zunahme der Luftnot bis hin zu Erstickungsängsten, Auslöser können zum Beispiel virale oder bakterielle Infekte der Atemwege sein. Eine Exazerbation beschleunigt das Fortschreiten der COPD-Erkrankung.
Als Auslöser Nummer eins für COPD gilt das Rauchen. Etwa 90 Prozent der COPD-Fälle werden dadurch verursacht. Tabakrauch schädigt die Atemwege. Er zerstört die Flimmerhärchen in der Bronchialschleimhaut, die eine wichtige Reinigungsfunktion haben. Zudem fördert der Rauch Entzündungen, schwächt das Immunsystem und bewirkt, dass mehr Schleim in den Bronchien gebildet wird.
Aber: Nicht jeder Raucher entwickelt COPD. Etwa 20 Prozent der Raucher erkranken im Laufe ihres Lebens. Das Risiko steigt mit der Anzahl der "Packungsjahre" (Pack Years) – also der Anzahl der Jahre, in denen täglich eine Schachtel geraucht wurde. Auch Passivrauchen und E-Zigaretten erhöhen das COPD-Risiko. Kinder, die in ihrem Umfeld oft passiv mitrauchen müssen, leiden bereits im jungen Alter häufiger unter Atemwegsinfektionen.
Neben dem Tabakrauchen gibt es noch weitere Aspekte, die eine COPD-Erkrankung begünstigen können. Diese spielen allerdings im Vergleich eine deutlich untergeordnete Rolle. Dazu gehören:
Vermuten Sie bei sich COPD? Dann ist Ihr Hausarzt der erste Ansprechpartner. Er fragt nach Ihren Beschwerden, ob Sie rauchen oder früher geraucht haben und ob Sie bei der Arbeit Staub oder Dämpfen ausgesetzt sind oder waren.
Die wichtigste Untersuchung ist die Spirometrie – ein einfacher Atemtest. Sie pusten kräftig in ein Messgerät, das zeigt, wie viel Luft Sie wie schnell ausatmen können.
Je nach Befund folgen weitere Tests: Eine Blutgasanalyse misst den Sauerstoff im Blut, ein Röntgenbild oder CT zeigt Lungenveränderungen. Beim Sechs-Minuten-Gehtest prüft der Arzt Ihre Belastbarkeit.
Ärzte teilen COPD heute nicht mehr nur nach der Lungenfunktion ein. Die moderne GOLD-Klassifikation (benannt nach der Global Initiative For Chronic Obstructive Lung Disease) mit einem ABE-System berücksichtigt, wie stark die Beschwerden im Alltag sind und wie oft sich die Krankheit akut verschlechtert.
Patienten mit wenigen Symptomen und seltenen Verschlechterungen (Gruppe A) brauchen eine andere Behandlung als Menschen, die tägliche Einschränkungen haben (Gruppe B). Besonders intensiv betreut werden Patienten, bei denen sich die COPD häufig verschlechtert – also mindestens zweimal im Jahr oder einmal so schwer, dass ein Krankenhausaufenthalt nötig wird (Gruppe E – von „Exazerbationen“).
Diese Einteilung hilft Ihrem Arzt, die für Sie passende Therapie zu finden. Fragen Sie bei Ihrer nächsten Untersuchung ruhig nach, in welche Gruppe Sie eingestuft sind – so verstehen Sie Ihre Behandlung besser.
COPD ist zwar nicht heilbar, lässt sich aber behandeln. Die allerwichtigste Maßnahme ist, das Rauchen einzustellen. Mit der richtigen Therapie können Sie das Fortschreiten bremsen und Ihre Beschwerden lindern.
Die Basis jeder COPD-Therapie sind bronchienerweiternde Sprays. Der Arzt wählt die geeignete Substanz und den passenden Inhalator aus. Bei täglichen Beschwerden verschreibt der Arzt Dauermedikamente, meist als praktische Kombination mehrerer Wirkstoffe in einem Inhalator. Unter besonderen Voraussetzungen kann zusätzlich Kortison zum Inhalieren nötig sein.
Bei fortgeschrittener COPD kommen zusätzliche Behandlungen infrage: Die Sauerstofftherapie versorgt Patienten rund um die Uhr mit zusätzlichem Sauerstoff. Das ist nur möglich bei Patienten, die nicht rauchen. Die pulmonale Rehabilitation – eine mehrwöchige Intensivtherapie – kann Fitness und Lebensqualität nachhaltig verbessern. Für ausgewählte Patienten kommen in spezialisierten Zentren bronchoskopische Verfahren zur Lungenvolumenreduktion infrage.
Nur wenige COPD-Patienten benötigen eine Lungentransplantation. Sie kommt erst in Frage, wenn alle anderen Therapien ausgeschöpft sind und strenge medizinische Kriterien erfüllt sind.
Infekte können COPD verschlimmern. Lassen Sie sich deshalb impfen gegen:
Die AOK übernimmt alle empfohlenen Impfungen.
Mit dem Rauchen aufhören
Falls Sie rauchen: Hören Sie auf! Das ist die wichtigste Maßnahme, um das Fortschreiten der COPD zu stoppen. Die AOK Rheinland/Hamburg unterstützt ihre Versicherten mit Raucherentwöhnungsprogrammen.
Behandlungsprogramme nutzen
Nehmen Sie in Absprache mit ihrem Arzt am AOK-Curaplan COPD teil. Das strukturierte Behandlungsprogramm verbessert nachweislich Lebensqualität und Prognose.
Lungensport
Bewegung trainiert die Atemmuskulatur und steigert die Belastbarkeit. In Lungensportgruppen trainieren Sie unter fachlicher Anleitung.
Aktiv im Alltag bleiben
Ziehen Sie sich nicht zurück. Bleiben Sie sozial aktiv und pflegen Sie Ihre Hobbys – angepasst an Ihre Möglichkeiten.
Atemtechniken lernen
Die Lippenbremse und andere Techniken helfen bei Atemnot. Lassen Sie sich von einem Physiotherapeuten anleiten.
Gesunde Ernährung
Eine ausgewogene, eiweißreiche Ernährung unterstützt Ihre Gesundheit. Bei Gewichtsverlust hilft eine Ernährungsberatung.
AOK-Curaplan COPD
Behandlungsprogramm für COPD-Patienten.
Letzte Änderung: 17.09.2025
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