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Woher kommt der Winterblues?

InterviewLesezeit: 3:00 min.
Kerze und Blütenblätte

Bildnachweis: © wdv / Jan Lauer

Die kalten und grauen Wochen schlagen vielen Menschen aufs Gemüt. Dr. Julia Petmecky, Psychologin und Expertin bei Clarimedis erklärt, wie das winterliche Stimmungstief entsteht und was Sie dagegen tun können.

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Die Expertin zum Thema

Dr. Julia Petmecky

Psychologin

Jeder fühlt sich im Winter mal niedergeschlagen. Was unterscheidet eine Winterdepression von einer vorübergehenden Verstimmung?

Redaktion

Die Winterdepression erkennt man vor allem an der Dauer der Niedergeschlagenheit. Betroffene sind nicht nur wenige Tage schlecht drauf, sondern das Stimmungstief hält mehrere Wochen oder sogar Monate lang an. Zudem ist die Leistungsfähigkeit eingeschränkt: Sowohl die Arbeit als auch das Privatleben werden beeinträchtigt.

Dr. Julia Petmecky

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Wie unterscheidet sich eine Winterdepression von einer anderen Depression?

Redaktion

Im Gegensatz zu anderen Depressionen leiden Betroffene nicht unter Schlaflosigkeit, sondern haben im Gegenteil ein erhöhtes Schlafbedürfnis. Auch der Appetit ist größer, vor allem auf Süßigkeiten. Zudem ist es eben ein Charakteristikum der Krankheit, dass sie stets im Winter auftritt.

Dr. Julia Petmecky

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Kennt man die Ursachen für die Krankheit?

Redaktion

Lichtmangel gilt als Hauptauslöser der Winterdepression. Wenn weniger Licht auf Haut und Augen trifft, produziert der Körper mehr von dem Schlafhormon Melatonin – das Schlafbedürfnis steigt. Vermutlich spielen auch andere Botenstoffe im Gehirn eine Rolle – zum Beispiel ein Mangel an dem „Glückshormon“ Serotonin.

Dr. Julia Petmecky

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Wie wird die Winterdepression behandelt?

Redaktion

Eine wirksame Behandlung ist die Lichttherapie. Dabei sitzt der Patient morgens oder abends rund eine Stunde vor einem Lichtgerät, welches das Tageslicht imitiert. Die Winterdepression wird auch medikamentös behandelt mit Wirkstoffen, die auch bei anderen Depressionsformen eingesetzt werden, vor allem mit selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern (SSRI).

Dr. Julia Petmecky

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Kann man der Krankheit vorbeugen?

Redaktion

Ja, das ist möglich. Vor allem der Aufenthalt im Freien, aber auch Bewegung beugt der Winterdepression vor. Wer häufiger betroffen ist, kann die dunkle Jahreszeit auch durch einen Urlaub im Süden verkürzen. Im Mittelmeerraum ist die Krankheit nahezu unbekannt.

Dr. Julia Petmecky

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Kommt die Krankheit jeden Winter wieder?

Redaktion

Nicht zwangsläufig, aber es gibt Menschen, die dafür anfällig sind. Auch die Lebensumstände spielen eine Rolle. In schwierigen Phasen wird man eher depressiv als in guten Zeiten.

Dr. Julia Petmecky

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Senioren joggen

Programm „MoodGym“

Aktiv aus der Depression.

Letzte Änderung: 02.12.2019