Der plötzliche Kindstod ist der Albtraum vieler frischgebackener Eltern. Auch wenn die Fälle in den vergangenen Jahren zurückgegangen sind, bleiben die Ursachen des „Sudden Infant Death Syndrome“ (SIDS) nicht eindeutig geklärt. Untersuchungen zeigen, dass vor allem äußere Umstände einen Einfluss auf das Unglück haben. Die gute Nachricht: Eltern können viele Risikofaktoren aktiv beeinflussen.
Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin
ServiceCenter AOK-Clarimedis
Mediziner sprechen vom „Sudden Infant Death Syndrome“ (SIDS), dem plötzlichen Kindstod, wenn ein zuvor scheinbar gesundes Kind innerhalb des ersten Lebensjahres unvorhersehbar verstirbt. Dank intensiver Forschung und zunehmender Vorsorgemaßnahmen gingen die Todesfälle in den vergangenen Jahren zurück.
1991 waren in Deutschland noch 1.285 Kinder betroffen. Seitdem sinken die Zahlen – im Jahr 2019 auf 107 Säuglinge (Quelle: Statistisches Bundesamt).
In mehr als 95 Prozent der Fälle sterben die Kinder in den ersten neun Lebensmonaten – mit einer Häufung zwischen dem zweiten und vierten Monat (circa 75 Prozent). Danach nimmt das Risiko stetig ab. Nach Ende des ersten Lebensjahres tritt der plötzliche Kindstod so gut wie gar nicht mehr ein.
Trotz intensiver Forschungsarbeit: Die Ursachen für den plötzlichen Kindstod sind immer noch nicht eindeutig geklärt. Wissenschaftler nehmen an, dass die betroffenen Kinder unter einem unreifen Atemantrieb leiden.
Normalerweise löst Sauerstoffmangel einen Reiz aus, aufzuwachen und nach Luft zu schnappen. Beim plötzlichen Kindstod bleibt dieser Mechanismus jedoch aus. Die Babys wachen nicht auf. Stattdessen verfallen sie in eine sporadische Schnappatmung, die schließlich zum Atemstillstand führt.
Studien lassen jedoch vermuten, dass die Kombination mehrerer Faktoren das Risiko für den plötzlichen Kindstod erhöht. Dabei spielt das Einhalten der R-R-R-Regel eine entscheidende Rolle: Rückenlage, rauchfrei, richtig gebettet.
Antwort auf Eltern-Fragen
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Legen Sie das Baby vom ersten Tag an zum Schlafen auf den Rücken. Die Bauchlage gilt als einer der Hauptrisikofaktoren für den plötzlichen Kindstod. Auch die Seitenlage gilt als gefährlich, weil sich die Babys so leichter auf den Bauch drehen können.
Eine verrauchte Umgebung kann das Risiko für den plötzlichen Kindstod deutlich erhöhen. Das gilt nicht nur für das Schlafzimmer, sondern für die gesamte Wohnung. Das Nikotinverbot sollte auch für Familie oder Freunde gelten, die zu Besuch kommen.
Sehr viele Kinder, die gestorben sind, waren zugedeckt. Benutzen Sie also keine Decke, sondern ausschließlich einen Baby-Schlafsack, der nicht über das Gesicht rutschen kann. Achten Sie dabei auf die Passform. Schmusedecken, Kopfkissen und große Kuscheltiere im Kinderbett erhöhen ebenfalls die Erstickungsgefahr. Kleine Kuscheltiere sind erlaubt.
Auch die richtige Schlafumgebung hilft, die Risikofaktoren für den plötzlichen Kindstod zu minimieren. Das sollten Sie beachten:
Achten Sie außerdem auf den allgemeinen Gesundheitszustand Ihres Babys. Seien Sie wachsam, wenn Ihr Säugling Anzeichen für eine Erkältung, Durchfall, Erbrechen oder Lustlosigkeit zeigt. Kommen Alarmsignale wie Atempausen, Blässe, blaue Lippen, Schlaffheit oder extremes Schwitzen dazu, wenden Sie sich auf alle Fälle an einen Arzt.
Der plötzliche Kindstod, auch plötzlicher Säuglingstod oder Krippentod genannt, ist das wohl schlimmste Ereignis, was sich Eltern vorstellen können. Mit einigen wenigen, aber sehr wirksamen Maßnahmen können Sie das Risiko für den plötzlichen Kindstod minimieren.
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Letzte Änderung: 22.02.2022
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