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Wie sinnvoll ist Kollagenpulver im Kaffee?

Frage der WocheLesezeit: 1:00 min.
Kollagenpulver im Kaffee

Bildnachweis: © stock.adobe.com / fahrwasser

Unsere Clarimedis-Experten nehmen jedes Jahr bis zu einer halben Million Anrufe entgegen. Häufig gestellte Gesundheitsfragen beantwortet das Expertenteam in unserer Rubrik „Frage der Woche“.

Diese Woche: Wie sinnvoll ist Kollagenpulver im Kaffee?

Expertenbild

Der Experte zum Thema

Bernhard Schlüter

Exami­nierter Gesundheits- und Kranken­pfleger
ServiceCenter AOK-Clarimedis

Social Media und Hollywood haben den sogenannten Glow Coffee zum Trend gemacht: Kaffee mit Kollagenpulver. Kollagen als Kosmetikprodukt verspricht ein strahlendes und straffes Hautbild und soll als natürliche Anti-Aging-Mittel den Alterungsprozess aufhalten. Doch stimmt das wirklich? Und wie gesund ist es?

Kollagen ist unser häufigstes körpereigenes Protein. In Haut und Bindegewebe ist es für Festigkeit und Elastizität zuständig; in Knochen, Muskeln und Knorpel sorgt es für Halt. Mangelt es an Kollagen, kann sich das unter anderem durch (vorzeitige) Alterungserscheinungen wie Falten zeigen.

Unser Körper bildet Kollagen selbst, doch zur Produktion werden ausreichend Aminosäuren benötigt, von denen bisweilen nicht genug vorhanden sind, etwa durch Erkrankungen, Stress oder eine ungesunde Ernährung. Zudem verringert sich die körpereigene Kollagenproduktion etwa ab dem 25. Lebensjahr. Einige Menschen greifen deshalb zu Kosmetikprodukten, die Kollagen enthalten – oder zu Nahrungsergänzungsmitteln, da es heißt, diese würden die Wirkung schneller entfalten.

Das Kollagen in Creme, Kapseln oder Pulver ist ein tierisches Produkt, in der Regel in Form von wasserlöslichem Kollagenhydrolysat. Dieses wird aus Haut oder Knochen von Schweinen und Rindern, Gefügel oder Fischresten gewonnen. Veganes Kollagen gibt es nicht. In veganen Alternativen ist in der Regel ein Mix der Aminosäuren Glycin, Prolin, Hydroxyprolin und L-Lysin enthalten.

Frau mit Headset am Computer.

AOK-Clarimedis

Medizinische Hilfe am Telefon.

Kollagen kann positive Auswirkungen auf den Körper haben, wie eine Verbesserung der Faltentiefe und Hautelastizität. Dass diese Effekte mit dem bloßen Auge erkennbar sind, ist aber unwahrscheinlich. Verhindern kann Kollagen optische Anzeichen des Alterns grundsätzlich nicht. Zudem ist nicht wissenschaftlich nachgewiesen, ob der Körper aus den durch Nahrungsergänzungsmittel eingenommenen Kollagenpeptiden wieder komplexe Kollagene herstellt und an der richtigen Stelle platziert. Schädlich ist die Einnahme jedoch nicht.

Nehmen Sie ein Kollagenpräparat ein, zum Beispiel in Ihrem Kaffee, sollten Sie die vom Hersteller empfohlene Menge nicht überschreiten. Grundsätzlich sollten Sie bei einem Produkt mit Kollagen auf die Herkunft schauen, besonders, wenn Sie kein Schwein essen oder eine Fischallergie haben. Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Kollagenpeptide möglichst klein sind, wenn Sie das Pulver in ein Getränk mischen möchten. Um gut vom Körper aufgenommen werden zu können, benötigt Kollagen Vitamin C. Dieser Bedarf wird über eine ausgewogene Ernährung meist bereits abgedeckt.

Wichtiger als zugesetztes Kollagen und erwiesenermaßen förderliche Mittel gegen eine schnelle Hautalterung sind ein gesunder Lebensstil, ausreichend Bewegung und eine ausgewogene Ernährung, Sonnenschutz und der Verzicht auf Alkohol und Nikotin.


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Letzte Änderung: 04.01.2024