Doc Esser: „Kaffee hat unschlagbare Vorteile“

Ja, mit drei bis vier Tassen Kaffee pro Tag ist der Konsum als moderat zu bewerten. Kaffee hat unschlagbare Vorteile. Zum einen ist er ein Regenerator für eine Fett-Leber. Das ist ein Krankheitsbild, was wir früher nur bei Patienten sahen, die viel Alkohol getrunken haben, heute aber schon bei jungen Menschen aufgrund von übermäßigem Konsum von Kohlenhydraten vorzufinden ist.

Zum anderen wissen wir Ärzte mittlerweile, dass ein moderater Kaffeekonsum das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken und nach neusten Studien auch das Risiko für Demenz, Diabetes und Alzheimer verringern kann. Der gesundheitsfördernde Effekt von Kaffee liegt wahrscheinlich in den Röstaromen in Kombination mit sekundären Pflanzenstoffen. Auch der Verdacht, dass Kaffee krebserregend sein könnte, wurde mittlerweile widerlegt. Im Gegenteil – Kaffee scheint unsere DNA vor Schäden zu schützen.

Man kann es ja mit allem übertreiben. Zu viel Sport, zu wenig Sport, zu dick, zu dünn, zu viel Alkohol etc. Und ja: wir können es auch mit unserem Kaffeekonsum übertreiben – meist reagiert unser Herz dann mit Palpitationen (Herzstolpern), wir spüren eine innere Unruhe und uns wird schlecht. Aber: Patienten mit einer Bluthochdruck-Erkrankung müssen nicht komplett auf koffeinhaltigen Kaffee verzichten, da der Blutdruck nur für eine kurze Zeit erhöht ist. Allerdings sollten auch sie moderat Kaffee konsumieren. Verzichten Sie auf Zucker und Milch, wenn Sie können, da die gesundheitsfördernden Effekte für schwarzen Kaffee nachgewiesen wurden.

Wer Probleme mit Sodbrennen oder einen empfindlichen Magen hat, sollte lieber Espresso trinken, da hier deutlich weniger Säure als im Filterkaffee enthalten ist. Haben Sie zu Hause eine Kaffeemaschine, die Kaffeebohnen verarbeitet, dann achten Sie auf handgeerntete Kaffeebohnen. Maschinengeernteter Kaffee enthält oft Bohnen, die noch nicht reif sind, da eine Maschine das nicht unterscheiden kann. Und die werden von uns nicht gut vertragen.