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Kann eine Gürtelroseimpfung das Demenzrisiko senken?

Frage der WocheLesezeit: 1:00 min.
Ältere Dame mit Pflaster am Oberam nach Impfung

Bildnachweis: © stock.adobe.com / insta_photos

Unsere Clarimedis-Experten nehmen jedes Jahr bis zu einer halben Million Anrufe entgegen. Häufig gestellte Gesundheitsfragen beantwortet das Expertenteam in unserer Rubrik „Frage der Woche“.

Diese Woche: Kann eine Gürtelroseimpfung das Demenzrisiko senken?

Expertenbild

Die Expertin zum Thema

Anke Greven

Fachapothekerin für Allgemeinpharmazie, Master of Public Health
ServiceCenter AOK-Clarimedis

In den Medien kursiert momentan eine neue Studie aus Wales, die einen Zusammenhang zwischen einer Gürtelroseimpfung und einem niedrigeren Demenzrisiko herstellt. Was bedeutet das konkret?

Bereits frühere Studien mit dem Lebendimpfstoff gegen Gürtelrose haben darauf hingewiesen, dass gegen Gürtelrose Geimpfte seltener an Demenz erkranken. Unklar war jedoch, ob dies wirklich an der Impfung selbst lag – oder ob geimpfte Personen einfach insgesamt gesundheitsbewusster leben.

Die neue Studie aus Wales liefert nun stichhaltigere Daten: Die Forschenden analysierten die Gesundheitsdaten von 280.000 älteren Menschen. Das Ergebnis: Bei den Geimpften war die Wahrscheinlichkeit, an Demenz zu erkranken, um 20 Prozent geringer als bei den Nichtgeimpften. Bedeutend an der Studie war, dass die Geimpften in wichtigen Merkmalen wie Bildungsstand oder Gesundheitsverhalten vergleichbar zu den Ungeimpften waren. Auch Vorerkrankungen wie Diabetes, Krebs oder Herzleiden traten in beiden Gruppen gleich häufig auf. Das spricht dafür, dass der beobachtete Schutzeffekt tatsächlich mit der Impfung zusammenhängt – und nicht mit einem insgesamt gesünderen Lebensstil.

Der Schutzeffekt war laut Studie bei Frauen stärker ausgeprägt als bei Männern. Warum das so ist, wissen Forschende bisher nicht. Auch der Wirkmechanismus hinter dem möglichen Schutz vor Demenz ist noch unklar.

Frau mit Headset beantwortet Kundenanfragen

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Die aktuelle Studie aus Wales hat aber eine Einschränkung: Sie untersucht einen Gürtelrose-Impfstoff, der heute in den meisten Ländern nicht mehr eingesetzt wird – den älteren, weniger wirksamen Lebendimpfstoff gegen Herpes Zoster. In Deutschland wird nun ein Totimpfstoff mit dem Namen Shingrix® empfohlen: Er enthält bestimmte Proteine des Virus und ist deutlich effektiver als der ältere Lebendimpfstoff. Ob auch dieser Totimpfstoff einen ähnlich schützenden Effekt vor Demenz hat oder der Effekt aufgrund der besseren Wirksamkeit sogar höher ist, ist bisher nicht bekannt. 

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen Gürtelrose allen Personen ab 60 Jahren. Für Menschen ab 50 Jahren mit bestimmten Vorerkrankungen – wie Rheuma, Diabetes oder chronischen Lungenerkrankungen – wird die Impfung ebenfalls empfohlen.


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Letzte Änderung: 23.06.2025

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