Krebspatienten sollten bei Ihrer Ernährung einiges beachten. Wir haben Helga Krause, Diplom-Oecotrophologin bei der AOK-Patientenbegleitung, dazu befragt.
Diplom-Oecotrophologin
AOK-Patientenbegleitung
Sollten Krebspatienten sich anders ernähren als gesunde Menschen?
Grundsätzlich ist es für Krebspatienten – genau wie für gesunde Menschen – sehr gut, sich ausgewogen und ihrem persönlichen Bedarf angepasst zu ernähren. Bei den unterschiedlichen Tumorarten gilt es außerdem verschiedene Besonderheiten zu beachten. Dabei sehen die Ernährungsempfehlungen für einen Darmkrebspatienten ganz anders aus als für eine Brustkrebspatientin. Daher ist eine individuelle Beratung besser als eine pauschale Empfehlung.
Können Sie Beispiele nennen?
Ja. Darmkrebs-Patienten mit künstlichem Ausgang (Stoma) zum Beispiel sollten faserige Lebensmittel meiden. Frauen mit einem hormonell bedingten Brusttumor können dagegen etwas für sich tun, indem sie eine Hormonzufuhr über Lebensmittel reduzieren. Solche Hormone können in tierischen Produkten wie Milch und Wurst enthalten sein. Hier gilt: Greifen Sie auf Bio-Produkte zurück, denn dort dürfen bei der Aufzucht der Tiere keine Hormone eingesetzt werden.
Was gilt für die Ernährung während einer Chemotherapie oder einer Bestrahlung?
In dieser besonderen Zeit empfehle ich unseren Versicherten vor allem, darauf zu achten worauf sie Appetit haben. Die zusätzliche Einnahme von Vitamin- oder Mineralstoffpräparaten ist nicht empfehlenswert. Denn diese können eventuell die Therapie negativ beeinflussen. Dann gibt es noch ein paar Hausmittel die sich bewährt haben, wie das Trinken von Ingwertee gegen Übelkeit und das Spülen mit Salbei zur Regeneration der Schleimhäute.
AOK-Patientenbegleitung
Unterstützung für Krebspatienten.
Sollten sich Krebspatienten auch nach erfolgreicher Behandlung noch an bestimmte Ernährungsregeln halten?
Da kommt es wieder ganz auf die Art des Krebses an. Ein Mann mit Prostatakrebs kann sich nach erfolgreicher Therapie an die allgemeinen Empfehlungen für eine gesunde und ausgewogene Ernährung halten. Mit kleineren Besonderheiten, wie beispielsweise dem Verzehr von Granatäpfeln. Ein Darmkrebspatient mit künstlichem Darmausgang hat dagegen viel mehr zu beachten und benötigt eine weitaus intensivere Beratung.
Kann man mit der richtigen Ernährung einer erneuten Krebserkrankung vorbeugen?
Meiner Meinung nach kann man das Risiko nur vermindern. Da man bei vielen Krebsarten die Ursache nicht kennt, können die Patienten durch eine besondere Ernährung ein erneutes Auftreten nicht mit Sicherheit verhindern. Es gibt aber Risikofaktoren, die man etwa bei der Zubereitung von Lebensmitteln beachten sollte, um die Entstehung von krebserregenden Stoffen zu vermeiden. So entstehen bei zu scharfem Anbraten leicht Verbrennungsprodukte, die krebserregend sein können. Ein leicht gebräuntes Gargut ist einer schwarzen Kruste auf jeden Fall vorzuziehen. Und bei schimmeligen Lebensmitteln ist mein Rat: Lieber wegwerfen, als großzügig wegschneiden, denn Schimmel ist oft auch über den sichtbaren Bereich hinweg vorhanden.
Letzte Änderung: 24.09.2021
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