
vigo Gesund leben hat Dr. med. Daniela Vesterling-Hörner die wichtigsten Fragen zum Thema AD(H)S gestellt. Sie ist Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin in Düsseldorf.

Die Expertin zum Thema
Dr. med. Daniela Vesterling-Hörner
Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin in Düsseldorf
Woran können Eltern erkennen, dass ihr Kind nicht nur zappelig ist, sondern AD(H)S hat?


Redaktion
Wenn die Hibbeligkeit und die eingeschränkte Aufmerksamkeit das Kind beim Erlernen von altersgerechten Sachen hindern, kann das ein Hinweis auf AD(H)S sein.

Dr. med. Daniela Vesterling-Hörner

Wenn Eltern AD(H)S bei ihrem Kind vermuten, an wen sollten sie sich wenden?


Redaktion
Es ist oft hilfreich, sich zunächst mit den Erziehern oder Lehrern des Kindes auszutauschen. Bestätigen diese ihren Verdacht oder sind die Eltern weiterhin beunruhigt, können sie sich an Kinder- und Jugendpsychiater oder an ihren Kinder- und Jugendarzt wenden. Diese ermitteln mit Hilfe eines umfangreichen Testverfahrens, ob AD(H)S oder eine andere Störung vorliegt.

Dr. med. Daniela Vesterling-Hörner

Wird AD(H)S tatsächlich inflationär diagnostiziert?


Redaktion
Das glaube ich nicht. In den vergangenen Jahren sind Eltern, Schulen und Ärzte für das Thema sensibler geworden. Die Menschen sind heute informierter und erkennen AD(H)S schneller. Zudem ist ein sorgfältiges AD(H)S-Diagnoseverfahren langwierig und sehr aufwändig, sodass Fehldiagnosen kaum vorkommen.

Dr. med. Daniela Vesterling-Hörner

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es heute?


Redaktion
Steht die Diagnose fest, betrifft das die ganze Familie. Ein AD(H)S-Kind überfordert die normale Erziehungskompetenz von Eltern in der Regel. Deshalb ist eine Eltern-Kind-Verhaltenstherapie oft sinnvoll. Hier erfahren die Betroffenen, wie die Kinder trotz AD(H)S ihren Platz in der Familie und der Gesellschaft finden können. Sie lernen miteinander umzugehen und den Alltag effektiver und harmonischer zu gestalten. AD(H)S-Kinder haben auch viele positive Eigenschaften, sie sind oft hilfsbereit, motorisch begabt und kreativ. Nicht selten lernen sie erst in der Therapie ihre Stärken kennen und bauen ihr Selbstbewusstsein auf.

Dr. med. Daniela Vesterling-Hörner


Antwort auf Eltern-Fragen
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Sind Medikamente immer notwendig?


Redaktion
Nein. Ob sie angemessen sind, hängt immer vom Einzelfall ab. Jede Familiensituation ist anders, zudem gibt es unterschiedliche Ausprägungen der Störung. Grundsätzlich setzen wir zunächst die Verhaltenstherapie und das Elterntraining ein. Erst wenn diese Maßnahmen nicht ausreichend helfen, werden Medikamente eingesetzt. In besonders schweren Fällen kann es jedoch auch sinnvoll sein, die hoch effektiven Medikamente früher einzusetzen.

Dr. med. Daniela Vesterling-Hörner

Wie können Eltern ihre AD(H)S-Kinder zuhause und in der Freizeit unterstützen?


Redaktion
Klare Strukturen helfen den Kindern, sich zu orientieren. Feste Zeitpläne erleichtern den Alltag. Hyperaktive Kinder haben einen enormen Bewegungsdrang. Es geht ihnen deutlich besser, wenn sie sich beispielsweise beim Sport richtig auspowern können. AD(H)S-Kinder sind motorisch sehr geschickt und erzielen schnell gute Ergebnisse. Das macht nicht nur den Kopf frei – Erfolgserlebnisse stärken auch das Selbstbewusstsein.

Dr. med. Daniela Vesterling-Hörner

Und wovon sollten AD(H)S-Kinder lieber die Finger lassen?


Redaktion
Auch wenn alle Kinder sehr gerne vor dem Computer sitzen, ist das für AD(H)S-Kinder besonders schädlich. Es verstärkt die Symptomatik und legt falsche Bahnen im Gehirn fest. Anstatt vor dem Bildschirm zu hängen, sollten hyperaktive Kinder zum Beispiel lieber einen Ball nehmen und sich an der frischen Luft so richtig austoben.

Dr. med. Daniela Vesterling-Hörner

Letzte Änderung: 13.04.2016
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