
Dr. Silke Leesemann ist eine erfahrene Neurologin. Wir befragten die Clarimedis-Expertin zu den Behandlungsmethoden und -aussichten von Morbus Parkinson.

Die Expertin zum Thema
Dr. Silke Leesemann
Neurologin
ServiceCenter AOK-Clarimedis
Welche Rolle spielen Medikamente bei der Behandlung von Morbus Parkinson?


Redaktion
Sie sind unverzichtbar. Parkinson entsteht durch einen Mangel an Dopamin in bestimmten Hirnbereichen. Um dies auszugleichen, gibt es verschiedene medikamentöse Ansätze. So gibt es Präparate, die eine Vorstufe des Dopamins beinhalten, Wirkstoffe, die Dopaminrezeptoren stimulieren und Medikamente, die den Dopaminabbau hemmen. Die Erfahrung zeigt, dass gerade in den ersten Jahren der Krankheit oft bereits eine geringe Dosierung ausreicht, um Patienten in einen relativ stabilen Zustand zu bringen.

Dr. Silke Leesemann

Welche Therapien sind parallel zu einer medikamentösen Behandlung angezeigt?


Redaktion
Das ist von den Symptomen abhängig. Bei der Bewegungsarmut (Akinese) und der Steifigkeit (Rigor) ist zum Beispiel die Physiotherapie sehr sinnvoll. Die Patienten können hier Bewegungsabläufe wie das Gehen trainieren oder an ihrer Haltungsstabilität arbeiten. Es gibt Patienten, für die eine individuelle Behandlung besser ist. Andere ziehen sogenannte Parkinson-Sportgruppen vor, wo sie mit ebenfalls Betroffenen trainieren können. Verschlechtert sich das Sprechen oder das Schlucken, kann auch die Zusammenarbeit mit einem Logopäden helfen.

Dr. Silke Leesemann


AOK-Clarimedis
Medizinische Hilfe am Telefon.
In welchem Stadium ist der Einsatz von operativen Maßnahmen wie der Dopaminpumpe oder eines Hirnschrittmachers sinnvoll?


Redaktion
Der Einsatz dieser Behandlungsformen spielt bei der breiten Parkinsontherapie eine weit untergeordnete Rolle. Diese Methoden kommen erst bei einem fortgeschrittenen Parkinson mit schweren Symptomen in Frage, wenn eine Therapie mit Tabletten nicht mehr ausreicht.

Dr. Silke Leesemann

Wie hat sich in den letzten Jahren die Behandlung von Parkinson-Patienten verändert?


Redaktion
Einen Fortschritt brachte uns die Möglichkeit, Dopaminagonisten auch als Pflaster zu verabreichen. Sie werden dem Patienten auf die Haut aufgeklebt und sorgen mit einer kontinuierlichen Wirkstoffabgabe über 24 Stunden für einen konstanten Dopaminspiegel im Blut. Die Pflaster können insbesondere für ältere oder leicht vergessliche Patienten, die mehrere Tabletten einnehmen müssen, eine Vereinfachung darstellen.

Dr. Silke Leesemann

Letzte Änderung: 19.03.2015
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