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Warum tut Gähnen gut?

Frage der WocheLesezeit: 1:00 min.
Junge Frau sitzt am Schreibtisch und gähnt

Bildnachweis: © stock.adobe.com / Drobot Dean

Unsere Clarimedis-Experten nehmen jedes Jahr bis zu einer halben Million Anrufe entgegen. Häufig gestellte Gesundheitsfragen beantwortet das Expertenteam in unserer Rubrik „Frage der Woche“.

Diese Woche: Warum tut Gähnen gut?

Expertenbild

Die Expertin zum Thema

Wibke Fishman

Examinierte Gesundheits- und Krankenschwester und Fach­kranken­schwester für Psychia­trie
ServiceCenter AOK-Clarimedis

Gähnen ist mehr als nur ein Zeichen von Müdigkeit. Es kühlt das Gehirn, steigert die Aufmerksamkeit und hilft beim Übergang zwischen verschiedenen Bewusstseinszuständen. Etwa fünf- bis zehnmal täglich gähnen wir – und das aus gutem Grund.

Die neueste Forschung zeigt: Gähnen reguliert die Gehirntemperatur. Beim Gähnen atmen Sie tief kühle Luft ein, während gleichzeitig durch die Kieferdehnung der Blutfluss zum Gehirn verstärkt wird. Das warme Blut wird abtransportiert, kühleres nachgeliefert, wie bei einer körpereigenen Klimaanlage.

Diese Kühlung ist wichtig für die optimale Gehirnleistung. Ein zu warmes Gehirn arbeitet träger, ein gekühltes hingegen aufmerksamer und konzentrierter. Deshalb gähnen wir besonders häufig in Situationen, in denen wir wach und aufmerksam sein müssen, zum Beispiel morgens nach dem Aufstehen – oder wenn das Gehirn zwischen verschiedenen Zuständen wechselt, wie abends vor dem Schlafengehen. 

Übrigens: Die alte Annahme, Gähnen diene der Sauerstoffversorgung, gilt heute als überholt. Studien zeigen, dass der Sauerstoffgehalt im Blut beim Gähnen nicht steigt.

Frau mit Headset beantwortet Kundenanfragen

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Weitere positive Effekte des Gähnens

Gähnen tut noch mehr Gutes für Ihren Körper:

  • Muskelaktivierung: Die Dehnung der Gesichts-, Hals- und Nackenmuskulatur lockert Verspannungen und aktiviert die Muskulatur.
  • Druckausgleich: Gähnen sorgt für Druckausgleich im Mittelohr – das hilft zum Beispiel beim Fliegen.
  • Soziale Bindung: Gemeinsames Gähnen stärkt den Gruppenzusammenhalt. Je empathischer Menschen sind, desto häufiger lassen sie sich vom Gähnen anderer anstecken.
  • Stressabbau: Das tiefe Durchatmen beim Gähnen aktiviert den Teil des Gehirns, der unter anderem für Regeneration zuständig ist (Parasympathikus), und wirkt entspannend.

Gähnen ist völlig normal und gesund. Gähnen Sie allerdings übermäßig häufig (mehr als dreimal pro Minute), könnte das auf Schlafmangel, Nebenwirkungen von bestimmten Medikamenten oder in seltenen Fällen auf neurologische Erkrankungen hinweisen.

Tipp: Unterdrücken Sie Ihr Gähnen nicht, sondern lassen Sie Ihrem Körper diese wichtige Funktion. Falls es die Situation erfordert, gähnen Sie diskret mit vorgehaltener Hand – aber gähnen Sie.


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Letzte Änderung: 16.10.2025

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