Abonnieren Sie den vigo-Newsletter. Wir halten Sie zu allen interessanten Gesundheitsthemen auf dem Laufenden!

Wir verwenden Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern.

Kann die Corona-Impfung unfruchtbar machen?

Frage der WocheLesezeit: 1:00 min.
Junge Frau bekommt eine Impfung.

Bildnachweis: © istockphoto.com / Aja Koska

Unsere Clarimedis-Experten nehmen jedes Jahr bis zu einer halben Million Anrufe entgegen. Häufig gestellte Gesundheitsfragen beantwortet das Expertenteam in unserer Rubrik „Frage der Woche“.

Diese Woche: Kann die Corona-Impfung unfruchtbar machen?

Expertenbild

Die Expertin zum Thema

Anke Greven

Fachapothekerin für Allgemeinpharmazie, Master of Public Health
ServiceCenter AOK-Clarimedis

Nein, die Impfstoffe gegen COVID-19 machen nicht unfruchtbar. Insbesondere in den sozialen Medien finden sich aber Behauptungen von Impfgegnern, dass die Impfstoffe die Fruchtbarkeit beeinträchtigen könnten.

Medizinischer Hintergrund:

Der Körper produziert durch die Injektion des Impfstoffes Proteine, die der Oberfläche der Coronaviren ähneln. Diese sogenannten Spikes sind die Andockstelle des Virus an die Körperzelle.

Impfgegner behaupten, dass die durch die Impfung gebildeten Antikörper auch gegen Bestandteile der Plazenta (Mutterkuchen) wirken würden. Genauer gesagt gegen den Eiweißkörper Syncytin-1. Dieser wird in der Schwangerschaft für die Ausbildung des Mutterkuchens benötigt.

Frau mit Headset am Computer.

AOK-Clarimedis

Medizinische Hilfe am Telefon.

Darum ist die Behauptung falsch:

  • Das Spike-Protein des Coronavirus mit 1.273 Aminosäuren ähnelt nur in einer sehr kleinen Sequenz von 5 Aminosäuren dem Syncytin-1. Das Protein Syncytin-1 besteht aus 538 Aminosäuren, die Strukturähnlichkeit liegt also nur bei ca. 0,75 Prozent.
  • Antikörper bildet der Körper nicht nur bei einer Impfung, sondern auch bei einer COVID-19-Erkrankung. Träfe die Behauptung zu, müsste auch eine Infektion mit SARS-CoV-2 zur Infertilität (Unfruchtbarkeit) führen. Bei den weltweit mehr als 112 Millionen Corona-Infektionen gibt es derzeit keine Hinweise auf eine reduzierte Fruchtbarkeit.
  • Die Zulassungsstudien der Impfstoffe zeigen keine Hinweise auf eine niedrigere Fertilität (Fruchtbarkeit) der Studienteilnehmerinnen. In der Phase-III-Studie des Impfstoffes von BioNTech/Pfizer kam es beispielsweise versehentlich zu 23 Schwangerschaften. Komplikationen traten in der Studie nur in der Placebogruppe (Kontrollgruppe, die keine Impfung erhalten hat) auf.

Video-Tipp der Redaktion:

Zu der immer wiederkehrenden Behauptung, dass eine (Corona-)Impfung unfruchtbar mache, hat das Robert Koch-Institut ein anschauliches und verständliches Video gemacht.


AOK-Clarimedis – kompetente Informationen am Telefon: 0800 1 265 265

Das telefonische ServiceCenter AOK-Clarimedis ist für Versicherte der AOK Rheinland/Hamburg an 365 Tagen im Jahr erreichbar. Ein Team aus Fachärzten, Krankenschwestern und -pflegern, Ernährungsberatern und Versicherungsexperten gibt kompetente Auskünfte zu den Themen Medizin und Versicherung.

Sie erreichen AOK-Clarimedis rund um die Uhr unter der kostenfreien Rufnummer 0800 1 265 265.

Letzte Änderung: 10.03.2021