
Rund 30.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland leiden unter Diabetes Typ 1. Das ist eine Autoimmunkrankheit, die die Insulinproduktion beeinträchtigt. Zusätzlich hat die Zahl der Typ-2-Diabetes-Neuerkrankungen unter Jugendlichen in den vergangenen Jahren zugenommen. Diese Form geht mit einer Insulinresistenz einher. Vor allem Kleinkinder sind immer häufiger von Typ 1 Diabetes betroffen, weiß Prof. Dr. Thomas Danne, Chefarzt der Abteilung Diabetologie, Endokrinologie und Allgemeine Pädiatrie und klinische Forschung im Kinder- und Jugendkrankenhaus „Auf der Bult“ in Hannover. Für die Eltern ist es wichtig, sich gut beraten zu lassen, betont Danne. Der Experte gibt im Interview weitere Tipps für den Umgang mit Diabetes beim Nachwuchs.

Der Experte zum Thema
Dr. Thomas Danne
Chefarzt der Abteilung Diabetologie, Endokrinologie und Allgemeine Pädiatrie und klinische Forschung
Kinder- und Jugendkrankenhaus „Auf der Bult“ in Hannover
Wie gelingt es, Kinder mit Diabetes mellitus stets ausreichend mit Insulin zu versorgen?


Redaktion
Dazu muss man wissen: Bewegung und Insulin senken den Blutzucker, Essen steigert ihn. Diese Faktoren muss man aufeinander abstimmen. Für zuckerkranke Kinder ist es wichtig, trotz der Krankheit ein flexibles Leben zu führen. Dafür brauchen sie eine häufige Insulinzufuhr, auch in der Schule. Sie müssen also spritzen. Oder sie nutzen eine Insulinpumpe, wie das bereits die Hälfte der Kinder und Jugendlichen in Deutschland tut. Das ist ein kleiner Computer, der eine gewisse Grundrate Insulin pro Stunde abgibt. Zusätzliche Insulingaben – zum Beispiel, wenn man etwas isst – kann man per Knopfdruck abrufen. Wenn man die Insulinpumpe mit einem zusätzlichen Zuckersensor in der Haut verbindet, wird die Pumpe bei einem drohenden zu niedrigen Blutzuckerwert, etwa bei viel Bewegung, automatisch abgeschaltet. Noch kann sie allerdings nicht automatisch mehr Insulin abgeben, wenn die gemessenen Zucker-Werte zu hoch sind.

Dr. Thomas Danne

Wie motivieren Eltern ihr Kind zum richtigen Umgang mit der Krankheit?


Redaktion
Das hängt sehr vom Alter des Kindes ab. Die Grundmotivation ist, dass ein zu lange anhaltender zu hoher Blutzucker Folgeerkrankungen von Diabetes mellitus auslösen kann. Das kann man allerdings sechs- bis zwölfjährigen Kindern nicht vermitteln. Die Eltern müssen das aber wissen und Jugendliche mit Diabetes auch. Einem Kleinkind sagt man nicht: „Wenn du Süßigkeiten isst, wirst du blind.“ Man muss das altersentsprechend vermitteln, etwa indem man es positiv bestärkt: „Das Insulin ist gut für dich; es ist wichtig, dass du das spritzt“ oder „Es ist wichtig, dass man Blutzucker misst“.

Dr. Thomas Danne


AOK-Curaplan
Hilfe bei Diabetes Typ 1.
Letzte Änderung: 21.07.2016
Einwilligungserklärung für die Nutzung der Social Media Plugins
Für die Nutzung von Social-Media Dienstangeboten diverser Unternehmen stellen wir Ihnen Social-Media-Plug-ins zur Verfügung. Diese werden in einem Zwei-Klick-Verfahren auf den Online-Angeboten der AOK eingebunden.
Die AOK erfasst selbst keinerlei personenbezogene Daten oder Informationen über deren Nutzung mittels der Social-Media-Plug-ins.
Über diese Plug-ins können jedoch Daten, auch personenbezogene Daten, an die US-amerikanischen Diensteanbieter gesendet und gegebenenfalls von diesen genutzt werden. Das hier eingesetzte Verfahren sorgt dafür, dass zunächst keine personenbezogenen Daten an die Anbieter der einzelnen Social-Media-Plug-ins weitergegeben werden, wenn Sie unser Online-Angebot nutzen. Erst wenn Sie eines der Social-Media-Plug-ins anklicken, können Daten an die Dienstanbieter übertragen und durch diese gespeichert bzw. verarbeitet werden.