
Was dürfen die Eltern ihren Kindern erlauben, was müssen sie ihnen verbieten?


Redaktion
Was erlaubt ist und was gemieden werden sollte, hängt von der individuellen Insulinwirkung ab. Was bei dem einen hohen Blutzucker auslöst, ist bei dem anderen unproblematisch – da muss man viel ausprobieren. Darum besprechen wir auch sehr häufig – alle sechs bis acht Wochen – mit den Familien die Stoffwechselergebnisse. So können nur die wenigsten den Verzehr von Gummibärchen gut mit Insulin abdecken, während ein bestimmtes Eis zu keinem großen Blutzuckeranstieg führt, weil es einen sehr hohen Fettanteil hat. Insofern kann man nichts grundsätzlich verbieten. Letztendlich gelten für Kinder mit Diabetes mellitus sehr ähnliche Ernährungsempfehlungen wie für gesunde Kinder.

Dr. Thomas Danne

Worauf sollten Eltern besonders achten?


Redaktion
Eltern sollten sich in erster Linie gut beraten lassen. Wichtig bei Diabetes ist die Behandlung durch ein multidisziplinäres Team. Das heißt, im Rahmen der Therapie ist nicht nur der Kinder-Diabetologe wichtig sondern es gehört auch ein Diabetes-Berater, ein Ernährungsberater und gegebenenfalls auch ein Psychologe oder ein Sozialarbeiter zum Team. Die Ernährung besprechen die Eltern dann mit dem Diabetes- oder Ernährungsberater.

Dr. Thomas Danne

Inwiefern sollten die Eltern Erzieher oder Lehrkräfte einbeziehen?


Redaktion
Das ist immer eine individuelle Vereinbarung zwischen der Lehrkraft und den Eltern. Es gibt Broschüren für Erzieher und Lehrer, in denen ein Grundwissen im Umgang mit an Diabetes erkrankten Kindern vermittelt wird. Sie erfahren etwa, was sie tun müssen, wenn ein Kind Unterzucker hat.

Dr. Thomas Danne

Würden Sie Familien empfehlen, sich einer Selbsthilfegruppe anzuschließen?


Redaktion
Ja, unbedingt. Fragen wie „Wo gibt es zusätzliche Unterstützung?“ oder „Mit welchen Tricks habt ihr euer Kind motiviert?“ können Eltern viel besser untereinander besprechen, als das in der Sprechstunde möglich ist. Außerdem ist das Gefühl, nicht allein zu sein und sich mit jemandem auszutauschen, der weiß, wie man sich fühlt, für die Eltern wichtig.

Dr. Thomas Danne

Und die Kinder können sich auch austauschen?


Redaktion
Ja, und es gibt heutzutage viele Möglichkeiten, dies auch über das Internet zu machen. Aber ganz wichtig ist immer der persönliche Austausch, besonders der Kinder untereinander. Eine Möglichkeit sind zum Beispiel Freizeiten, die wir von der Deutschen Diabetes-Hilfe anbieten. Es gibt Kinder, die sich nie selbst gespritzt haben, auch wenn die Eltern schon tausend Sachen versucht, mit Kino-Gutscheinen und anderem gelockt haben – es hat nie geklappt. Wenn sie aber an einer Freizeit teilnehmen, spritzen sie sich nach einem Tag, weil sie sehen: Die anderen spritzen, also muss ich es auch können.

Prof. Dr. Ingo Froböse


AOK-Curaplan
Hilfe bei Diabetes Typ 2.
Links
Deutsche Diabetes Hilfe (Selbsthilfe)
Deutsche Diabetes Gesellschaft
Deutscher Diabetiker Bund e.V. (DDB)
Diabetes Netzwerk Deutschland
Selbsthilfenetz
Letzte Änderung: 17.01.2019
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