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Wie entsteht eine Blinddarmentzündung?

Frage der WocheLesezeit: 2:00 min.
Arzt und Ärztin schauen gemeinsam auf einen Laptop

Bildnachweis: © istockphoto.com / AnnaStills

Unsere Clarimedis-Experten nehmen jedes Jahr bis zu einer halben Million Anrufe entgegen. Häufig gestellte Gesundheitsfragen beantwortet das Expertenteam in unserer Rubrik „Frage der Woche“.

Diese Woche: Wie entsteht eine Blinddarmentzündung?

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Der Experte zum Thema

Bernhard Schlüter

Exami­nierter Gesundheits- und Kranken­pfleger
ServiceCenter AOK-Clarimedis

Ein Blick auf die Anatomie unseres Darmes – und zwar an der Stelle, wo der Dünndarm in den Dickdarm übergeht – zeigt am besten, wie eine Blinddarmentzündung (Appendizitis) entsteht: Hat der Stuhlbrei die Mündung im rechten Unterbauch passiert, transportiert der Dickdarm ihn zunächst nach oben Richtung Zwerchfell. Unterhalb dieser Mündungsklappe des Dünndarms liegt aber noch ein kleines Stück Dickdarm, das nach unten hin „blind“ endet. Daher kommt die Bezeichnung „Blinddarm“.

An den Blinddarm schließt noch eine regenwurmartige Ausstülpung an, die einen Durchmesser von sechs bis sieben Millimeter hat. Dies ist der Appendix vermiformis, der wurmförmige Anhang bzw. „Wurmfortsatz“. Obwohl es Blinddarmentzündung heißt, ist eigentlich nur dieses kleine Anhängsel für die Erkrankung verantwortlich. Denn wird die kleine Mündung des Wurmfortsatzes zum Beispiel durch Fremdkörper oder durch einen trägen Darm verstopft – Mediziner sprechen dabei von einer Verlegung des Darmlumens –, so kann sich hier eine Entzündung bilden. Auch wenn der Wurmfortsatz abknickt, ist oft eine Appendizitis die Folge.

Die Symptome

Anzeichen einer Blinddarmentzündung sind Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen und Schmerzen im oberen Bauchbereich. Der Schmerz tritt oft zunächst um den Nabel herum auf und wandert dann nach rechts unten. Auch das Anziehen des rechten Beines kann weh tun. Ein weiterer Hinweis ist ein sehr deutlicher, mehr als ein Grad Celsius betragender Temperaturunterschied zwischen einer Fiebermessung im Po und unter der Achsel. All diese Symptome können, müssen aber nicht auftreten.

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Die Behandlung

Der Arzt untersucht bei einem entsprechenden Verdacht zunächst die Entzündungswerte im Blut, macht einen Ultraschall des Bauchraumes und tastet den Bauch ab, um zu testen ob bestimmte Punkte schmerzen.

Die Therapie bestand bisher fast immer in der operativen Entfernung des entzündeten Wurmfortsatzes. Heute weiß man aber, dass der Appendix vermiformis eine Rolle für unser Immunsystem spielt. Deshalb wird bei Erwachsenen in unkomplizierten Fällen die Blinddarmentzündung auch konservativ mit Antibiotika behandelt, um den Wurmfortsatz zu erhalten.


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Letzte Änderung: 21.02.2016