Abonnieren Sie den vigo-Newsletter. Wir halten Sie zu allen interessanten Gesundheitsthemen auf dem Laufenden!

Wir verwenden Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern.

Bekommen auch Kinder Schlaganfälle?

Frage der WocheLesezeit: 2:00 min.

Bildnachweis: © wdv / Jan Lauer

Unsere Clarimedis-Experten nehmen jedes Jahr bis zu einer halben Million Anrufe entgegen. Häufig gestellte Gesundheitsfragen beantwortet das Expertenteam in unserer Rubrik „Frage der Woche“.

Bekommen auch Kinder Schlaganfälle?

Expertenbild

Die Expertin zum Thema

Wibke Fishman

Examinierte Gesundheits- und Krankenschwester und Fach­kranken­schwester für Psychia­trie
ServiceCenter AOK-Clarimedis

Es gibt Krankheiten, die oft nur älteren Menschen zugesprochen werden – so etwa ein Schlaganfall, medizinisch auch Apoplex genannt. Der Apoplex ist eine plötzliche Durchblutungsstörung des Gehirns, wobei er sowohl durch Blutungen im Gehirn als auch durch Gefäßverstopfungen ausgelöst werden kann. An einem Schlaganfall erkranken in Deutschland etwa 270000 Menschen jährlich – davon sind etwa 300 Kinder betroffen. Jedes dritte Kind, das einen Schlaganfall erleidet, erholt sich vollständig ohne weitere Spätfolgen. Aber laut Deutscher Schlaganfall Hilfe werden auch etwa 30 Prozent der Schlaganfälle bei Kindern nicht erkannt.

Ein Schlaganfall bei Kindern kann in jedem Alter auftreten – sowohl bei Ungeborenen im Mutterleib wie auch bei Kleinkindern und Teenagern. Dabei kommt es meist zu den typischen Symptomen wie plötzlich auftretende Sprachstörungen, einer halbseitigen Köper- oder Gesichtslähmung oder Probleme mit der Motorik. Auch unspezifische Symptome wie Übelkeit, Krampfanfälle oder Kopfschmerzen können auf einen Schlaganfall hindeuten.

Zu den Untersuchungen gehören in der Regel eine Computertomographie (CT) oder eine Magnetresonanztomographie (MRT), die eventuell durch Angiographien (Gefäßdarstellungen) ergänzt werden. Außerdem können mittels eines Ultraschalls (Doppler- und Duplexsonografie) die Durchblutung der hirnversorgenden Gefäße untersucht werden. Darüber hinaus sichern Laborwerte (u.a. Blutgerinnung) und Herzuntersuchungen die Diagnose.

Die anschließende Behandlung des kleinen Patienten richtet sich nach der jeweiligen Ursache und deren mögliche Folgen.

Haben Sie den Verdacht, dass Ihr Kind einen Schlaganfall hat, handeln Sie rasch. Wie auch bei Erwachsenen ist die sogenannte FAST-Regel für eine erste Einschätzung sehr hilfreich.

FAST ist die Abkürzung für

  • Face (Gesicht): Bitten Sie das Kind zu lächeln. Hängt ein Mundwinkel herab, deutet das auf eine Halbseitenlähmung hin.
  • Arms (Arme): Bitten Sie Ihr Kind, die Arme nach vorne zu strecken und die Handflächen nach oben zu drehen. Bei einer Lähmung kann es das nicht.
  • Speech (Sprache): Lassen Sie Ihr Kind einen einfachen Satz nachsprechen. Ist es dazu nicht in der Lage oder klingt die Stimme verwaschen, liegt vermutlich eine Sprachstörung vor.
  • Time(Zeit):Zögern Sie nicht, wählen Sie die 112 und schildern Sie die Symptome. Ihr Kind wird dann in eine Klinik gebracht, in der eine sichere Diagnose gestellt werden kann.

AOK-Clarimedis – medizinische Informationen am Telefon: 0800 1 265 265

Fragen rund um Erkrankungen, Diagnosen und Therapien beantwortet AOK-Clarimedis an 365 Tagen im Jahr 24 Stunden täglich unter 0800 1 265 265. Ein fachärztliches Team und medizinische Expertinnen und Experten stehen für AOK-Kunden kostenfrei und exklusiv zur Verfügung.

Letzte Änderung: 26.11.2019