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Was ist eine Lumbalpunktion?

Frage der WocheLesezeit: 1:00 min.
Patient wird für die Behandlung vorbereitet.

Bildnachweis: © stock.adobe.com / romaset

Unsere Clarimedis-Experten nehmen jedes Jahr bis zu einer halben Million Anrufe entgegen. Häufig gestellte Gesundheitsfragen beantwortet das Expertenteam in unserer Rubrik „Frage der Woche“.

Diese Woche: Was ist eine Lumbalpunktion?

Expertenbild

Die Expertin zum Thema

Wibke Fishman

Examinierte Gesundheits- und Krankenschwester und Fach­kranken­schwester für Psychia­trie
ServiceCenter AOK-Clarimedis

Bei einer Lumbalpunktion wird Nervenwasser entnommen. Anhand des Nervenwassers – medizinisch auch Liquor genannt – können verschiedene Erkrankungen ausgeschlossen oder diagnostiziert werden. Nervenwasser ist nämlich üblicherweise klar und zellarm. Finden sich darin jedoch vermehrt Zellen, Eiweiße, Blutbestandteile oder Bakterien, kann das auf eine Erkrankung hindeuten.

Eine Lumbalpunktion wird bei Verdacht oder zur Diagnose folgender Erkrankungen durchgeführt:

  • Gehirn- oder Hirnhautentzündung
  • Rückenmarksentzündung
  • Hirnblutung
  • Multiple Sklerose
  • Leukämie
  • Demenzerkrankungen

Wie läuft eine Lumbalpunktion ab?

Das Nervenwasser wird im unteren Bereich der Lendenwirbelsäule entnommen. Zunächst wird die Einstichstelle vor der Punktion in der Regel betäubt. Der Patient kann während der Punktion sitzen oder liegen.

Außerdem muss er einen Katzenbuckel machen. So stehen die Wirbelkörper möglichst weit auseinander. Dann schiebt der Arzt eine dünne Hohlnadel zwischen zwei Wirbelkörper bis in den Nervenkanal hinein.

Das Nervenwasser tröpfelt dann über die Hohlnadel heraus und wird in einem Untersuchungsröhrchen aufgefangen. Anschließend wird es zur weiteren Untersuchung ins Labor geschickt.

Die Punktion an sich dauert etwa 15 Minuten. Allerdings sollten die Patienten im Anschluss noch mindestens eine halbe Stunde flach liegen bleiben – am besten auf dem Bauch. Das verhindert, dass weiteres Nervenwasser austritt. In den Stunden nach der Liquorentnahme ist außerdem Bettruhe angesagt. Dadurch sollen Nebenwirkungen möglichst vermieden werden.

Frau mit Headset am Computer.

AOK-Clarimedis

Medizinische Hilfe am Telefon.

Welche Nebenwirkungen gibt es?

Eine übliche Nebenwirkung ist beispielsweise Schmerz an der Einstichstelle. Außerdem kann es zu Kopf- oder Rückenschmerzen sowie Übelkeit und Erbrechen kommen. Die Beschwerden lassen aber meist innerhalb von fünf Tagen nach. Andere Komplikationen wie Blutungen oder Entzündungen sind sehr selten.

Gut zu wissen: Die Gefahr von dauerhaften Nervenverletzungen besteht nicht. Denn das Rückenmark endet bereits oberhalb der Einstichstelle.


AOK-Clarimedis – medizinische Informationen am Telefon: 0800 1 265 265

Fragen rund um Erkrankungen, Diagnosen und Therapien beantwortet AOK-Clarimedis an 365 Tagen im Jahr 24 Stunden täglich unter 0800 1 265 265. Ein fachärztliches Team und medizinische Expertinnen und Experten stehen für AOK-Kunden kostenfrei und exklusiv zur Verfügung.

Letzte Änderung: 29.06.2021