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Was ist der Unterschied zwischen Knochenmark- und Stammzellenspende?

Frage der WocheLesezeit: 1:00 min.

Bildnachweis: © stock.adobe.com / RioPatuca Images

Unsere Clarimedis-Experten nehmen jedes Jahr bis zu einer halben Million Anrufe entgegen. Häufig gestellte Gesundheitsfragen beantwortet das Expertenteam in unserer Rubrik „Frage der Woche“.

Diese Woche: Was ist der Unterschied zwischen Knochenmark- und Stammzellenspende?

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Der Experte zum Thema

Dr. Maik Irmisch

Facharzt für Innere Medizin
ServiceCenter AOK-Clarimedis

Wenn Menschen an Blutkrebs (Leukämie) oder anderen Erkrankungen des blutbildenden oder lymphatischen Systems leiden, kann eine Transplantation von gesunden Blutstammzellen lebensrettend sein. Dies ist möglich, wenn sich freiwillige Spender mit weitgehend übereinstimmenden Gewebemerkmalen (HLA-Merkmale) entweder zu einer Stammzellspende oder zu einer Knochenmarkspende bereiterklären. 

Was ist eine Stammzellenspende?

Der Großteil der Blutstammzellenspenden erfolgt heute über die sogenannte periphere Stammzellentnahme. Sie ist angenehmer für den Spender und erfordert keine Nachbeobachtung. Spendende erhalten zunächst über mehrere Tage ein Medikament, das die Bildung von Stammzellen im Knochenmark anregt und ihren Übertritt ins Blut fördert. Die Gabe dieses hormonähnlichen Stoffs, des sogenannten Wachstumsfaktors G-CSF, erfolgt per Spritze unter die Haut. Das angereicherte Blut wird dann über eine Armvene entnommen, die Stammzellen werden herausgefiltert und das gefilterte Blut wird über die andere Armvene wieder zugeführt. Hier ist keine Vollnarkose nötig. Dieser Vorgang dauert etwa drei bis fünf Stunden und wird bei Bedarf am Folgetag wiederholt. In der Regel können Spendende kurz nach der Spende nach Hause gehen.  

Frau mit Headset beantwortet Kundenanfragen

AOK-Clarimedis

Medizinische Informationen am Telefon unter 0800 1 265 265.

Wer kann spenden?

Prinzipiell kann jeder gesunde, volljährige Mensch Blutstammzellen spenden. Das Höchstalter für die Spende liegt momentan bei 61 Jahren.

Wann kommt welches Spendeverfahren zum Einsatz?

Das hängt vom Behandlungsziel, dem individuellen Gesundheitszustand, der Erkrankung, dem Alter und der sonstigen Konstitution des Patienten ab. Stammzellenspenden sind heute üblich bei Leukämie- oder Lymphdrüsenkrebs-Patienten, die eine schnelle und zeitlich flexible Spende erfordern. 

Eine Knochenmarkspende kommt viel seltener vor und wird vor allem in Erwägung gezogen, wenn der Empfänger sehr jung – also ein Kind – oder sehr schwer krank ist; in diesem Fall können sich bestimmt Zelltypen direkt aus dem Knochenmark besser eignen.

Die Entscheidung über die Art der Spende trifft das behandelnde Transplantationsteam.

Wer sich vorstellen kann, durch eine Knochenmark- oder Stammzellenspende Leben zu retten, kann sich beispielsweise bei der DKMS als Spender registrieren: www.dkms.de. Die Registrierung erfolgt durch einen einfachen Wangenabstrich. 


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Letzte Änderung: 13.05.2025

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