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Gesundheits-Apps: Gesund leben mit dem Smartphone

ArtikelLesezeit: 4:00 min.
Eine Frau hält ein Handy in der Hand.

Bildnachweis: © istockphoto.com / Ridofranz

Gesundheits-Apps sind so beliebt wie nie. Jeder dritte Smartphone-Nutzer hat sie auf dem Handy. Der häufigste Grund: gesünder leben. Aber Gesundheits-Apps können noch viel mehr. Mittlerweile werden sie sogar zur Behandlung von Krankheiten eingesetzt. Ein Überblick, was die kleinen Anwendungen für Ihre Gesundheit tun können.

Was sind Gesundheits-Apps?

Es gibt keine einheitliche Definition, was eine Gesundheits-App ist. Vielmehr gibt es verschiedene Arten, die alle in den Bereich „Gesundheit“ fallen. Dazu gehören:

Apps für einen gesunden Lebensstil

Sie unterstützen ein gesundheitsbewusstes Verhalten. Sie motivieren zu mehr Bewegung, sich gesund zu ernähren oder zu entspannen. Typisch sind Fitness-Apps, die Sportdaten aufzeichnen oder zahlreiche Sportprogramme und Videos bieten. Aber auch Ernährungs- und Diät-Apps fallen in diese Kategorie. Ebenso wie Apps, die dabei helfen, besser einzuschlafen, mit dem Rauchen aufzuhören oder ausreichend Wasser zu trinken.

Service-Apps

Sie werden überwiegend von Krankenkassen oder Behörden angeboten. Mit den Apps sollen persönliche Gesundheitsdaten noch einfacher verwaltet werden. So können zum Beispiel Formulare an die Krankenkasse schneller übermittelt oder die Abstimmung zwischen verschiedenen Ärzten erleichtert werden. In den Bereich Service-Apps fallen auch Anwendungen, die an Früherkennungsuntersuchungen erinnern, bei der Arztsuche helfen oder den Impfstatus überwachen.

Medizinische Apps

Sie sollen Nutzer dabei unterstützen, Krankheiten zu beobachten oder deren Behandlung eigenverantwortlich zu managen. Aber nur einige wenige Apps sind medizinisch anerkannt. Diese werden auch als Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) bezeichnet und sind als Medizinprodukt zugelassen. Sie kommen zum Beispiel bei Krankheiten wie Tinnitus, Multiple Sklerose oder Migräne zum Einsatz.

Sie helfen den Betroffenen, Symptome zu erkennen und zu überwachen, Behandlungen zu ergänzen oder Beschwerden zu lindern. Im Unterschied zu den meisten frei zugänglichen medizinischen Anwendungen, verordnet der Arzt diese Apps auf Rezept. Die Kosten für die App übernehmen die Krankenkassen.

Wie bekomme ich die App auf Rezept?

Die DiGA-Apps beantragen Sie entweder direkt bei der Krankenkasse oder Ihr behandelnder Arzt, Zahnarzt oder Psychotherapeut verschreibt Ihnen die App. Das Rezept reichen Sie bei Ihrer Krankenkasse ein. Im Anschluss erhalten Sie einen Rezeptcode. Damit laden Sie sich die App kostenfrei herunter und aktivieren sie.

Aktuell gibt es Apps zur begleitenden Behandlung von Adipositas, Rücken-, Knie- und Hüftschmerzen, Multiple Sklerose, Migräne, Tinnitus, Angststörungen, Depression, Schlafstörungen sowie zur Nachsorge eines Schlaganfalls.

Einen genauen Überblick über alle zugelassenen Apps bekommen Sie im DiGA-Verzeichnis.

Wie sinnvoll sind Gesundheits-Apps?

Apps sind nützliche kleine Helfer – auch für die eigene Gesundheit. Sie bringen gesunde Routinen in den Alltag, motivieren und unterstützen das Erreichen persönlicher Gesundheitsziele. Wer mit einer App trainiert, entspannt oder sich gesund ernährt, der nimmt sein Wohlbefinden selbst in die Hand. Dadurch kann sogar Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Rückenschmerzen oder Stress vorgebeugt werden.

Auch für chronisch Kranke haben bestimmte Apps einen großen Nutzen. Sie können sich an die Einnahme von Medikamenten erinnern lassen, Krankheitsschübe dokumentieren oder Gesundheitsdaten aufzeichnen. Laut einer Umfrage der AOK Rheinland/Hamburg helfen Gesundheits-Apps rund 57 Prozent der Befragten, ihre Krankheit besser zu verstehen.

Werden die Daten dem behandelnden Arzt zur Verfügung gestellt, kann dieser den Verlauf einer Krankheit besser beurteilen und gegebenenfalls die Behandlung optimieren. Die DiGA-Angebote gehen sogar noch einen Schritt weiter: Hierbei kann mit einer App die komplette Behandlung digital begleitet werden.

App-Nutzung mit dem Arzt besprechen

Allerdings zeigt die Studie der AOK Rheinland/Hamburg auch: Die Mehrheit der Befragten bespricht die Ergebnisse aus der App-Nutzung nicht weiter mit dem Arzt. Dabei ist das wichtig für den Erfolg. Denn für rund ein Drittel der Befragten passt die verschriebene App letztlich nicht zu ihrer Krankheitssituation.

Sprechen Sie Ihren Arzt daher aktiv darauf an. Erzählen Sie, wie Sie mit der App zurechtkommen und ob Sie eine Verbesserung durch die App bemerkt haben. Fragen Sie nach, wie der Arzt die Daten aus Ihrer App beurteilt und ob sich daraus Veränderungen für Ihre Behandlung ergeben.

Vorteile von Gesundheits-Apps:

  • Motivation, um bestimmte Ziele zu erreichen
  • Volkskrankheiten vorbeugen
  • Überwachung des allgemeinen Gesundheitszustands
  • Unterstützung der Behandlung bestimmter Krankheiten
  • Einfachere Kommunikation und Abstimmung mit dem Arzt

Nachteile von Gesundheits-Apps:

  • Gesundheits-Apps ersetzen nicht den Rat eines Arztes. Sie können lediglich eine Ergänzung sein. Wer starke gesundheitliche Probleme hat, sollte immer zuerst einen Arzt aufsuchen.
  • Daten können falsch interpretiert werden. Messdaten sollten deshalb regelmäßig von einem Arzt überprüft werden.
  • Unseriöse Apps, in denen etwa Laien Ratschläge zur Behandlung geben, können im Zweifelsfalls mehr schaden als nutzen.
  • Je mehr Apps verwendet werden, umso mehr Daten werden auf dem Smartphone gesammelt und gespeichert. Dazu gehören auch sensible Bewegungs- oder Gesundheitsdaten. Weniger seriöse Anbieter können diese Daten abgreifen und für kommerzielle Zwecke weiterverwenden.
Frau mit Headset am Computer.

AOK-Clarimedis

Medizinische Hilfe am Telefon.

So erkennen Sie seriöse Gesundheits-Apps

Im Google-Play-Store sind über 110.000 Apps aus dem Bereich Gesundheit & Fitness sowie über 50.000 Apps aus der Rubrik Medizin gelistet. Bei dieser Fülle ist es nicht leicht, die passende App für sich zu finden und seriöse Anbieter auszumachen. Die in Deutschland medizinisch anerkannten DiGA-Apps erkennen Sie am CE-Kennzeichen. Das sind derzeit aber gerade einmal zehn Apps, die auf wenige Krankheiten spezialisiert sind.

Aber auch hinter anderen Gesundheits- oder Medizin-Apps stecken vertrauenswürdige Anbieter. Wichtig ist, sich vor dem Download die App-Beschreibung durchzulesen. Darauf kommt es an:

Nutzen der App

Aus der Beschreibung sollte klar hervorgehen, für was die App gebraucht wird.

Hintergrundinfos zum Anbieter

Checken Sie die Angaben zu Firmennamen, Kontaktdaten, Adresse zur App-Website sowie weitere Infos, die Rückschlüsse zur fachlichen Qualifikation geben.

Bewertungen lesen

Erfahrungen anderer Nutzer sind hilfreich. Sie zeigen, ob die App hält, was sie verspricht, oder es an einigen Stellen noch hakt.

Aktualität der App

Apps werden regelmäßig aktualisiert, zum Beispiel um Sicherheitslücken oder Probleme zu beheben oder um Inhalte auf dem aktuellen Stand zu halten. Das Aktualisierungsdatum sollte deshalb immer in der nahen Vergangenheit liegen.

Nur notwendige Berechtigungen

Apps müssen auf bestimmte Daten zugreifen, damit sie funktionieren. Der Zugriff sollte dabei immer mit dem Nutzen übereinstimmen, zum Beispiel die Verwendung von GPS-Daten bei einer Lauf-App.

Datenschutz

Es muss ersichtlich sein, welche Daten erhoben werden und dass diese nur für die Bedienung der App genutzt werden. Die Datenweitergabe an Dritte sollte immer ausgeschlossen sein.

Gesundheits-Apps der AOK Rheinland/Hamburg

Auch die AOK Rheinland/Hamburg bietet nützliche Apps an, die Ihnen helfen, gesund zu bleiben oder Ihren gesunden Lifestyle zu organisieren. Dazu gehören unter anderem:

  • AOK-Bonus-App: Etwas Gutes für die Gesundheit tun, Punkte sammeln und einen Bonus kassieren
  • AOK Mein Leben: Alle persönlichen Gesundheitsdaten auf einen Blick mit der elektronische Patientenakte (ePA) als App
  • Meine AOK: Ihr direkter Kontakt zur AOK zur Verwaltung Ihrer Krankenversicherung
  • AOK Schwanger: Tipps und nützliche Funktionen für werdende Mütter

Letzte Änderung: 31.01.2022