Gerade auf dem Naturkosmetik-Markt tummeln sich irreführende Bezeichnungen und ungeschützte Begriffe oder scheinbar klare Kennzeichnungen werfen Fragen auf. Unser kleines Naturkosmetik-ABC sorgt für Klarheit.
Der Begriff Naturkosmetik ist rechtlich nicht geschützt. Daher kann er auch für herkömmliche Produkte verwendet werden. Wer sicher gehen will, dass seine Creme ausschließlich natürliche Bestandteile enthält, muss auf anerkannte Zertifizierungen achten, etwa kontrollierte Naturkosmetik oder BDIH-Standard. Zwei internationale Labels, die ebenfalls nur nach strengen Richtlinien vergeben werden, sind Ecocert und NaTrue.
Die Abkürzung BDIH steht für Bundesverband deutscher Industrie- und Handelsunternehmen für Arzneimittel, Reformwaren, Nahrungsergänzungsmittel und Körperpflegemittel e.V. Gemeinsam mit der Industrie hat er eine Richtlinie für Naturkosmetik erarbeitet. Nur wer sie einhält und seine Produkte daraufhin überprüfen lässt, darf die Begriffe BDIH-Standard und „kontrollierte Naturkosmetik“ verwenden.
Für dieses Prüfsiegel des BDIH gilt ein ganzheitlicher Ansatz: Die Hersteller müssen nicht nur nachweisen, dass sie pflanzliche Rohstoffe einsetzen. Gleichzeitig verpflichten sie sich unter anderem dazu, auf Tierversuche zu verzichten und umweltfreundliche Verpackungen zu verwenden.
Für zertifizierte Naturkosmetik werden pflanzliche Rohstoffe eingesetzt, die aus kontrolliert biologischem Anbau stammen müssen, so weit das möglich ist. Synthetische Stoffe wie Silikone oder künstliche Düfte dürfen nicht verwendet werden. Das Gleiche gilt für Paraffine und andere Erdölprodukte. Auch Rohstoffe, die sich aus toten Wirbeltieren gewinnen lassen, etwa Nerzöl oder tierische Fette, sind tabu. Erlaubt sind hingegen Inhaltsstoffe, die von Tieren produziert wurden, wie Milch oder Honig.
Naturidentische Bestandteile werden künstlich hergestellt, sie entsprechen in ihrer Molekularstruktur jedoch einem Stoff, der in der Natur vorkommt. Deswegen geht man davon aus, dass sie auch die gleichen Eigenschaften haben. Zertifizierte Naturkosmetik kann naturidentische Konservierungsstoffe enthalten, wie zum Beispiel Sorbinsäure oder Benzylalkohol.
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Die Hersteller kontrollierter Naturkosmetik verzichten auf synthetische Konservierungsstoffe. Natürliche Bestandteile wie Alkohol helfen zwar dabei, die Haltbarkeit zu verlängern, sie sind jedoch nicht so effizient wie chemische Zusätze. Kaufen Sie diese Cremes daher nur in kleinen Mengen und verbrauchen Sie sie schnell.
Zertifizierte Naturkosmetik muss aus kontrolliert biologischem Anbau stammen, um eines der anerkannten Prüfsiegel zu erhalten. Stecken aber in herkömmlicher Kosmetik einige wenige Rohstoffe, die ebenfalls biologisch angebaut wurden, verwenden die Hersteller oft die Umschreibung „bevorzugt aus biologischem Anbau", um Kunden anzusprechen, die auf natürliche Produkte Wert legen.
Dieser Begriff findet sich sowohl auf Naturkosmetik als auch auf herkömmlichen Kosmetikprodukten. Er sagt nichts über Inhaltsstoffe oder Produktionsmethoden aus. Die Hersteller versprechen damit jedoch, bei der Entwicklung der Cremes auf Tierversuche verzichtet zu haben. Für kontrollierte Naturkosmetik sind Tierversuche grundsätzlich ausgeschlossen.
Der Begriff ist rechtlich nicht geschützt und kann wie die Bezeichnung Naturkosmetik frei verwendet werden. Es gibt daher keine einheitlichen Kriterien, was sich hinter Biokosmetik verbirgt.
Zertifizierte Naturkosmetik kommt meistens ohne tierische Bestandteile aus, Tierprodukte wie Honig oder Milch sind aber erlaubt. Vegane Naturkosmetik kommt auch ohne tierische Inhaltsstoffe aus.
Letzte Änderung: 16.12.2014
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